Woher kommt die Beaufortskala?
Mit der 13teiligen Beaufortskala lässt sich die Windstärke angeben, sie reicht von 0 (Windstille) bis hin zu Stärke 12 (Orkan). Den einzelnen Windstärken wurden gängige Bezeichnungen zugeordnet, die in den Medien und auch in der Bevölkerung recht verbreitet sind. Damit lassen sich Windgeschwindigkeiten auch ohne Messungen miteinander vergleichen.
Die Idee, eine Skala für Windgeschwindigkeiten zu erstellen, stammt bereits aus dem 18. Jahrhundert und bezog sich ursprünglich auf die Auswirkungen auf Windmühlenflügel. Im Jahre 1759 wurde durch den Ingenieur John Smeaton eine 11teilige Skala mit den Windstärken veröffentlicht.
Abb. 1: Dreimaster unter vollen Segeln, auf die Francis Beaufort seine Skala bazog
Um Handelswege mit günstigen Windverhältnissen zu finden, wurden Ende des 18. Jahrhunderts die Logbücher zahlreicher britischer Handels- und Kriegsschiffe ausgewertet. Allerdings waren die Angaben zu den Windverhältnissen nicht miteinander vergleichbar. Zunächst griff man die Skala Smeatons auf, bevor der Seefahrer Francis Beaufort (1774-1857) ab Januar 1806 mit seinen Aufzeichnungen begann und zuerst für sein Tagebuch eine 13teilige Skala einführte. Es sollte noch mehr als drei Jahrzehnte dauern, bis sich diese Skala allgemein durchsetzte. Beaufort bezog sich in seinen Aufzeichnungen auf die Beseglung eines Dreimastvollschiffes. Ab 1829 gab Beaufort die Skala an alle weiter, die sich dafür interessierten und 1838 wurde sie verbindlich eingeführt. Die Bezeichnung Beaufortskala ergab sich aber erst im 20. Jahrhundert.
Abb. 2: Die 13 Windstärken mit den Angaben der Windgeschwindigkeit in km/h, Knoten und Meter pro Sekunde
Da die Beaufortskala nur bis Windstärke 12 reicht, war sie nicht für sehr hohe Windgeschwindigkeiten geeignet. In der Beaufortskala ist alles ab 118 km/h Orkan, bei dem man sowieso keine Segel mehr setzen konnte bzw. überhaupt nicht mehr auslaufen sollte. Für Phänomene wie Hurrikane oder Tornados war die Skala nicht ausgelegt. Daher beschloss die damalige Internationale Meteorologische Organisation im Jahre 1949 die Erweiterung der Skala bis Windstärke 17, die aber 1970 zurückgenommen wurde. In manchen Veröffentlichungen taucht zwar auch heute noch Windstärke 13 oder mehr auf, für Hurrikane und Tornados gibt es aber seit den 1970er Jahren eigene Skalen.
Hallo,
die Beaufortskala ist eine Skala die sich eigentlich auf den Mittelwind bezieht. Weltweit wird meistens das 10 minütige Mittel verwendet (Europa, Japan, Australien), in den USA wird das 1-minütige Mittel verwendet. Die tatsächlichen Höchstgeschwindigkeiten in den Windspitzen, d.h. über wenige Sekunden, können den Mittelwind um 50 % oder mehr übertreffen.
Bei kurz andauernden Windphänomenen die bei Gewittern auftreten (Downbursts, Tornados) hat es keinen Sinn vom Mittelwind zu sprechen, weil diese zu kurz andauern. Deshalb verwendet man nur die Böengeschwindigkeit und spricht von Sturm- oder Orkanböen, wobei man die selbe Einteilung wählt wie für die Beaufortskala. Mittlerweile wird die Beauforteinteilung häufig auch für Böengeschwindigkeiten länger andauernde Windphänomene, wie die Stürme auf der Nordsee oder bei Föhnstürmen, verwendet.