Wissenswertes über unsere Satellitenbilder
Sie haben bestimmt schon gesehen, dass es auf unserer Website kachelmannwetter.com verschiedene Satellitenbilder gibt. Diese sind für uns Meteorologen von großer Bedeutung bei der Wetterbeobachtung und Vorhersage, jedoch können Satellitenbilder auch für Sie von großem Nutzen sein. In der heutigen Zeit senden die Wettersatelliten von EUMETSAT alle 5 Minuten neue Bilder, die zusammengefügt in einer Animation die Wolkenzugbahn und deren Entwicklung anschaulich darstellen.
Jetzt stellt man sich doch die Frage, wie die Satelliten immer von dem gleichen Ausschnitt der Erde Bilder machen, da sich die Erde doch dreht. Die Lösung sind sogenannte geostationäre Satelliten. Sie fliegen über dem Äquator in etwa 36.000 Kilometer Höhe (geostationäre Umlaufbahn). Sie haben richtig gelesen, Kilometer, nicht Meter. Da sich die Satelliten dort mit der selben Geschwindigkeit um die Erde drehen wie die Erde um sich selbst, stehen sie immer an einem festen Punkt über dem Äquator.
Wir bieten Ihnen auf unserer Website derzeit einige verschiedene Satellitenbilder an, die wir hier kurz vorstellen wollen. Sie finden diese auf unserer Startseite kachelmannwetter.com oben in der blauen Menüleiste. Auf dieser Seite können Sie dann links unter „Satelliten-Ansicht“ zwischen den verschiedenen Bildern wählen. Alle Bilder sind übrigens 5-minütig (für eine Animation der letzten 60 Minuten) und 15-minütig (für eine Animation der letzten 3 Stunden) anzusehen. Gestartet wird die Animation über die Leiste links unten. Alle Bilder werden übrigens archiviert und lassen sich mit Datum und Uhrzeit hier ebenfalls immer wieder ansehen.
Ausschnitt und Rasterkarten:
Ruft man die Satellitenbilder auf, dann hat man zwei Möglichkeiten, die Region auszuwählen, für die man sich interessiert. Man kann entweder links im Menü unter Bereich die Kontinente ansteuern und dann in den Bereich gehen, zum Beispiel Europa, und danach weiter auf das jeweilige Land wie Deutschland und in die Bundesländer, Kantone oder Provinzen. In Deutschland kann man sogar bis in die einzelnen Landkreise hineinzoomen.
Wählt man dagegen Rasterkarten aus, kann man den gewünschten Ausschnitt wie Nord- und Südamerika ansteuern und dann in drei Stufen beliebig hineinzoomen. Ist zum Beispiel ein Tropischer Wirbelsturm unterwegs, kann man ihn ziemlich nah heranholen und viele Einzelheiten erkennen.
Satellitenbild Nummer 1 – HD Bild
Dieses ist ein Satellitenbild für den Tag, ein sogenanntes „Visible-Bild„. Es benötigt das Licht der Sonne, um sichtbare Bilder zu erzeugen. Sie können dieses hoch aufgelöste Satellitenbild also nur so lange verwenden, bis die Sonne untergeht, beziehungsweise erst wieder, wenn die Sonne aufgeht. Hellweiß bis bläulich erscheinen hier sehr hohe Wolken. Das können die typischen dünnen und harmlosen Schleierwolken (auch bekannt als Cirruswolken) sein oder die mächtigen Wolkenschirme hoch reichender Gewitterwolken. Etwas gelblich erscheinen dagegen tiefere Wolken. Auf dem folgenden Beispielbild sehen Sie ein Feld mit hohen Wolken über Österreich und ganz dünne, kaum sichtbare Wolken über Tschechien und der Lausitz. Tiefe Wolken sehen Sie zum Beispiel von Baden-Württemberg bis nach Norddeutschland.
Satellitenbild Nummer 2 – COLOR Bild
Dieses Satellitenbild ist ein weiteres „sichtbares“ Bild, welches Sie nur nutzen können, so lange es am Tage ausreichend hell ist. Hohe Wolken erscheinen hier blau-grün oder besser gesagt vielleicht türkis. Ich will hier gar nicht auf die genauen Hintergründe dieser Art von Satellitenbilder eingehen, da es für deren Betrachtung keine Rolle spielt. Im Folgenden ein Beispielbild.
Satellitenbild Nummer 3 – ARCHIVBILDER AB 1981
Bis Ende 2015 kann man bei allen Satellitenbildern zurückschauen. Möchte man sich ein Ereignis davor anschauen, dann geht das in unserem Archiv, in dem bis zum Jahre 1981 zurückreichend jeweils ein Bild von 12 UTC (13 Uhr MEZ, 14 Uhr MESZ) zu finden ist. Verfügbar sind die Bilder aber nur für den Ausschnitt „Europa und Afrika“.
Satellitenbild Nummer 4 – TOP ALARM Bild
Dieses Satellitenbild ist für den Tag als auch für die Nacht geeignet und zeigt farblich gekennzeichnet die Oberflächentemperatur der Wolken an. Zum einen finden Sie die Farbskala unter dem Bild, zum anderen wird die Temperatur mit dem mouseover auf Desk- und Laptop-Computern oben links im Bild angezeigt. Das funktioniert übrigens auch bei allen anderen Satellitenbildern! Je tiefer die Temperatur, desto höher reicht die Wolke. Wie im folgenden Beispielbild können zum einen hochreichende Gewitterwolken (Belgien, Westdeutschland) sehr tiefe Temperaturen unter -60 Grad aufweisen. Zum anderen sind aber auch Schleierwolken (Cirrus) im oberen Wolkenstockwerk zu finden und damit weisen auch diese nicht selten Temperaturen unter -50 Grad auf. Diese Darstellung gibt Ihnen einen groben Überblick, welche Temperatur welche Wolkenobergrenze bedeutet.
Satellitenbild Nummer 5 – WASSERDAMPF Bild
Das Satellitenbild „Wasserdampf“ zeigt die in der freien Atmosphäre vorhandene Wasserdampfmenge. Es wird über die Temperaturausstrahlung des Wasserdampfes ermittelt, da diese von der Wasserdampfmenge abhängt. Mit diesem Satellitenbild lassen sich sehr gut trockene Gebiete (gelb bis rot) und ebenso welche mit hoher Luftfeuchtigkeit (weiß bis grün) erkennen.
Satellitenbild Nummer 6 – NATURE Bild
Dieses Satellitenbild ist ähnlich dem „Color“ Bild, funktioniert aber sowohl am Tage als auch in der Nacht. Landflächen werden ansehnlich in grün und Gewässer beziehungsweise Meere in blau dargestellt. Wolken üblicherweise in Grautönen, sehr hohe Wolken zeigen sich dagegen auch leicht türkis.
Satellitenbild Nummer 7 – INFRAROT Bild
Dieses Satellitenbild ist, wie der Name schon sagt ein Infrarot-Bild. Dadurch lässt es sich sich am Tage, aber auch besonders gut nachts nutzen. Hier zeigen sich Wolken in hellen Grautönen, wolkenlose Bereiche erscheinen dagegen dunkelgrau.
Satellitenbild Nummer 8 – NEBEL-CHECK
Dieses Satellitenbild lässt sich nur nachts nutzen und zeigt besonders gut die Regionen, wo dicker Nebel oder Hochnebel sich breit gemacht hat. Gebiete in denen es klar ist werden pink dargestellt. Nebel und Hochnebel zeigen sich in meist hellen Grautönen.
Das war es dann auch schon und ich hoffe, dass Sie jetzt ein wenig mehr wissen über unsere verschiedenen Satellitenbilder. Schauen Sie einfach immer selber, wann und ob die Sonne noch rauskommt oder wie lange sie noch scheint bevor dicke Wolken aufziehen.
Autoren: Fabian Ruhnau und Thomas Sävert
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