Wie Saharastaub das Wetter beeinflusst
Bei manchen Wetterlagen mit Warmluftzufuhr aus dem Mittelmeerraum stellt sich die Frage: Sollte nicht heute landesweit die Sonne scheinen? Stattdessen zeigt das Satellitenbild Wolken, die von Südwesten oder Süden her ins Land ziehen und den Himmel eher trüb erscheinen lassen. Es handelt sich oft um hohe, dünne Schleierwolken, durch die die Sonne meistens noch hindurchscheint, die aber weniger Sonnenstrahlung durchlassen.
Wo kommen nun diese von den Modellen kaum bis gar nicht erfassten Wolken her? Am 02./03. April 2016 stellte sich zwischen einem Hoch über Osteuropa und einem Tief vor Westeuropa vor allem in höheren Schichten der Troposphäre eine südliche Strömung ein, mit der aufgewirbelter Saharastaub weit nach Norden transportiert wurde. Am Boden merkte man davon nichts, aber in höheren Luftschichten wurde der Himmel leicht getrübt.
Der Saharastaub bewirkt zudem, dass sich in den höheren Schichten der Troposphäre mehr Kondensationskerne befinden, an denen sich Tropfen bilden können. Dies führt zu vermehrter Wolkenbildung mit recht dichten Schleierwolken („Cirren“), die sich über den Himmel ausbreiten. Aus diesen Wolken fällt zwar kein Regen auf den Boden, aber sie trüben den Himmel deutlich. Durch die geringere Sonneneinstrahlung liegen die Temperaturen zum Teil deutlich unter den ursprünglich erwarteten Werten. Wie genau sich der Saharastaub auf das Wetter bei uns auswirkt, ist noch Gegenstand der Forschung. Messungen über der Sahara haben bereits gezeigt, dass der Staub einen großen Einfluss auf die Strahlungsbilanz hat – mehr Staub in der Atmosphäre lässt weniger Sonnenstrahlung am Boden ankommen.
Saharastaub wird nicht nur gelegentlich über das Mittelmeer nach Mitteleuropa transportiert, häufig weht er mit der Passatströmung weit auf den Atlantik hinaus und sogar bis in die Karibik und nach Amerika. Viele Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Staubpartikel aus dem ursprünglich fruchtbaren Boden der Sahara sogar dazu beitragen, dass die Regenwälder am Amazonas mit Nährstoffen versorgt werden. Man schätzt, dass jährlich etwa 40 Millionen Tonnen Staub die Regenwälder dort erreichen. Der Saharastaub wirkt sich auch auf die Sturm- und Hurrikanbildung auf dem Atlantik aus. Die trockene und staubige Luft unterdrückt jegliche Sturmbildung, auch wenn alle anderen Faktoren günstig für die Sturmbildung stehen.
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