Wie liest man die Regensummenkarten richtig?
In unserem Modellpool haben wir auch die akkumulierte Niederschlagssumme als Karte, doch die wenigsten wissen damit was anzufangen.
Hier möchte ich mal näher darauf eingehen, WAS diese Karten genau zeigen und wie man sie richtig liest.
Diese Karten zeigen für die nächsten Tage die Summe der Regenmenge an, die bis zum ausgewählten Termin fallen wird. Diese wird in Millimetern angegeben, was aber gleich ist mit Litern pro Quadratmeter.
Hier das Beispiel einer Karte, die für die nächsten 5 Tage zeigt, wie viel Regen in Deutschland fällt. Dabei wird der gesamte Zeitraum zusammengerechnet, im Beispiel bis Samstagmorgen 1 Uhr:
Man sieht hier nun ganz viel Blau in unterschiedlichen Nuancen. Anhand der Legende unter der Karte kann man ablesen, wie viel Regen zu erwarten ist in den kommenden 5 Tagen. Ebenso kann man aber in die Bundesländer und Landkreise per Klick zoomen, um Details und auch die Regenmenge abzulesen. Als Beispiel hier eine Karte vom Harz, wo man sehen kann, dass hier bis zu 70 mm (oder l/qm) bis Samstagmorgen fallen:
Das wichtigste bei diesen Karten ist, dass der gesamte Zeitraum berücksichtigt wird! So kann es am 2. und 3. Tag überall viel Regen geben, am 4. und 5. Tag in Deutschland jedoch komplett trocken bleiben. Dennoch bleibt die Karte dann blau eingefärbt, weil das eben die Aufsummierte Regensumme bis zum ausgewählten Termin ist und NICHT der Regen am Samstagmorgen oder Freitagabend!
Dazu muss man dann eine andere Karte auswählen, nämlich diese mit den 3-stündigen Regenmengen bis zum Termin. Hier sieht man dann am Beispiel von Samstagmorgen 1 Uhr, dass es in Deutschland komplett trocken ist. Hier wird aber dann nur der Zeitraum von Freitag 22 Uhr bis Samstag 1 Uhr berücksichtigt, also die letzten 3 Stunden:
Und was sollen diese blödsinnigen Summenkarten dann?
Nun, es nutzt den Landwirten und Gärtnern bei der Einschätzung, wie viel Regen in den nächsten Tagen zusammengerechnet fallen wird. Oder wenn Hochwasser ist/droht, ob noch mehr Regen kommt und wie viel. Ist die Karte für die nächsten 5 Tage weiß und kein Regen zu sehen, so bleibt es in den nächsten 5 Tagen auch trocken.
Man kann selber auswählen, ob man sich das für 2,3 oder 5 Tage anzeigen möchte und auch die Karten vor und zurück klicken, um die Entwicklung der Regensummen zu sehen.
Für weitere Fragen sind wir immer zu haben.
Viele Grüße
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Mein Problem mit den Regenprognosen ist ihre Unzuverlässigkeit. Mein Eindruck ist, dass die Regenmengen fast immer überschätzt sind.
Das Problem ist wohl, dass sich zwar vorhersagen lässt, was für Wolken die Gegend überfliegen werden, aber nicht, ob sie geruhen, von ihrer Wasserfracht was abzulassen, oder nicht.
Wetter.com gibt bei den Regenprognosen immer die erwartete Regenmenge und eine Wahrscheinlichkeit in % dafür an. Die Wahrscheinlichkeit gibt an, bei wieviel % gleicher Wetterlage im Gebiet tatsächlich Regen gefallen ist.
Diese Wahrscheinlichkeiten sind aber auch alles andere, als anschaulich und damit abzuschätzen, ob tatsächlich Regen fallen wird, ist auch eher Vodoo, als Wissenschaft.
Ich nutze die Regenprognosen zur Planung meiner Eulenbeobachtungen: von Waldkäuzen sieht und hört man nichts, wenn Regen im Anmarsch ist. Das irre ist, dass sie ziemlich sicher zu wissen scheinen, was für die nächsten 1 – 2 Stunden zu erwarten ist. Ich vermute, dass sie die Zeit vor dem Regen zu intensiver Jagd nutzen, denn bei Regen hat ein „Ohrenjäger“ nur schlechte Chancen, aus den Regengeräuschen die Signatur einer Maus heraus zu filtern. Es ist also besser, sich ruhig zu verhalten und keine Energie zu verschwenden, bis die Bedingungen wieder besser sind.
Die Metereologie hat also durchaus noch Verbesserungpotential.
Die Regenprognosen der Wettermodelle sind nicht immer zu 100 Prozent korrekt. Da gibt es je nach Wettermodell immer Unterschiede. Dafür sind aber dann wir Meteorologen da, um die Lage und die Berechnungen einzuschätzen und weiter zu verarbeiten. Wetter ist und bleibt eben ein Chaosprinzip.