Maskierte Kaltfront – wenn es wärmer statt kälter wird
Für gewöhnlich bringen Kaltfronten kühlere Luft mit sich, wie es ihr Name schon sagt. Es gibt aber eine Ausnahme, nämlich die „maskierte Kaltfront„. Mit ihr wird es in bodennahnen Schichten wärmer statt kälter. Maskierte Kaltfronten treten fast ausschließlich in den Wintermonaten auf.
Bevor es zu einer maskierten Kaltfront kommt, haben wir es meist mit einer ruhigen Hochdruckwetterlage zu tun. Im Bereich des Hochdruckgebietes hat sich durch starke Auskühlung in den Nächten eine flache Kaltluftschicht gebildet, die meist nur wenige hundert Meter mächtig ist. Durch die schwache Sonneneinstrahlung wird diese flache Kaltluftschicht auch tagsüber nicht mehr ausreichend erwärmt. Oft halten sich im Tiefland sogar dichte Nebel- oder Hochnebelfelder. Anders sieht es in höheren Lagen, beziehungsweise auf den Bergen aus. Sie liegen oberhalb der Inversion in trockener und milder Luft mit viel Sonnenschein und guter Fernsicht. So stellt sich eine Temperaturumkehr ein (Temperaturinversion), wo es auf den Bergen oft Plusgrade gibt und in den Niederungen bei sehr ausgeprägter Inversion teilweise sogar bei Dauerfrost bleibt. Genaueres zur Inversionswetterlage finden Sie hier.
Zieht nun in diese bestehende Wetterlage mit einfach gesagt „oben warm, unten kalt“ eine Kaltfront herein, wird der „Normalzustand“ wieder hergestellt. Das heißt die Inversion wird ausgeräumt und es wird in höheren Lagen deutlich kälter, im Tiefland aber milder. Es handelt sich also um eine Kaltfront, weil es schon im Großteil der Troposphäre kälter wird, nicht aber in unserer dünnen Kaltluftschicht am Boden, die wie eingangs angesprochen meist nur wenige hundert Meter mächtig ist. Die Kaltfronten führen meist feuchte Meeresluft von der Nordsee oder vom Nordatlantik heran.
In der folgenden Grafik sehen Sie noch einmal alles zusammengefasst: Rechts herrscht vor der Kaltfront die Inversionswetterlage (oben mild, unten kalt), links hinter der durchgezogenen Kaltfront ist der „Normalzustand“ wieder hergestellt (unten milder, nach oben immer kälter).
Zusätzlich können Sie sich die unterschiedliche Temperaturverteilung in folgendem Diagramm anschauen. Vor der Kaltfront ist der deutliche Temperaturknick der Inversion zu sehen, nach der Kaltfront wird wieder etwa gleichmäßig mit der Höhe stetig kälter.
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