Herbstwetter in den USA: zwischen Winter und Sommer
In den USA findet man allein schon durch die Größe, aber auch durch die verschiedenen Klimazonen eigentlich zu jeder Jahreszeit immer irgendwo im Land spannendes und in der Komplettbetrachung auch sehr unterschiedliches Wetter. Momentan sind die Unterschiede doch schon besonders groß und interessant:
Im Westen herrscht Winter mit Schnee, im Osten Sommer mit Temperaturrekorden. Getrennt von kräftigen Gewittern in der Mitte.
Ein umfangreiches Tiefdruckgebiet brachte den Bergen im Westen in den letzten Tagen den ersten kräftigen Schneefall der Saison. Von Kalifornien über Nevada, Arizona bis nach Montana im Norden schneite es in den letzten Tagen. In Mammoth Mountain, einem Skigebiet in Kalifornien (auf der Ostseite der Sierra Nevada gelegen), sind bis zu 90 cm Schnee gefallen. Daraufhin öffneten dort am heutigen Donnerstag bereits die ersten Lifte. Eine Woche vor dem normalen Saisonstart Mitte November. In Flagstaff in Arizona (auf 2100 m Höhe gelegen) sind bis Donnerstag zwischen 15 und 25 Schnee gefallen. Bis Mittwochmittag waren schon knapp 15cm gefallen, so viel wie noch nie an einem 4. November. Der alte Tagesrekord für den 4. November lag in Flagstaff bei 12,7 cm aus dem Jahr 1925. Die Schneefallgrenze sank in Arizona bis auf 1500 m herab. In Montana bekamen die Skigebiete 50cm Neuschnee ab. Und am Donnerstag schneit es in weiten Teilen noch weiter.
Das verantwortliche Tief zieht weiter nach Osten in Richtung der Großen See. Dabei sorgt die Kaltfront des Tiefs im Übergangsbereich von kalter und warmer Luftmasse in den Great Plains, in der Mitte des Landes, für teils kräftige Gewitter mit Tornadopotential. Besonders in Texas, das in den letzten Wochen bereits mehrfach von heftigen Regenfällen getroffen wurde, können die Gewitter stellenweise wieder für Überschwemmungen sorgen.
Sommer und Rekordwärme im Osten
Auf der Vorderseite des Tiefs und im Zusammenspiel mit einem Hoch über dem Atlantik wird dagegen von Süden her warme Luft bis in den Nordosten der USA gelenkt. In Florida wurden seit Monatsbeginn einige Temperaturrekorde aufgestellt. So lag am Mittwoch in Tampa der Höchstwerte beispielsweise bei 33 Grad, Novemberrekord. Auch wenn Florida in den subtropischen und tropischen Breiten liegt, solche Temperaturen sind dort typisch für den Sommer. Im November liegen sie normalerweise bei 25 bis 28˚C.
Aber auch von Washington D.C. bis nach New York City ist es noch bis Ende der Woche mit Höchstwerten von 20 bis 24 Grad außergewöhnlich warm für diese Jahreszeit. Die Temperaturen liegen derzeit 5 bis 6 Grad über dem langjährigen Mittel. Bis die oben genannte Kaltfront am Wochenende schließlich auch dort ankommt und die Wärme beendet.
Hier noch ein paar (Winter-)Eindrücke
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