JOAQUIN nun Major Hurricane – landfall an US-Ostküste derzeit möglich
Der Hurricane Joaquin ist seit Mittwochabend (Ortszeit US-Ostküste) bzw. Donnerstagmorgen 5 Uhr deutscher Zeit offiziell zum sogenannten Major Hurricane geworden, ein Hurricane der Stärke 3 auf der Saffir-Simpson-Skala.
Donnerstagfrüh 5 Uhr MESZ lag Joaquin nur noch 275km östlich vor den Bahamas. Seine Mittelwinde liegen bei 185 km/h, der Kerndruck im Zentrum des Sturms ist auf nur noch 951hPa abgesunken. Joaquin bewegt sich derzeit noch mit 9 km/h auf die Bahamas zu. Sein Zentrum könnte einen Teil der Bahamas auch treffen. Joaquin wird sich bis Donnerstag mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter verstärken.
Was erwartet die Bahamas?
– Vor allem sehr viel Regen, der lebensbedrohlich werden kann, da sich der Hurricane nur ziemlich langsam bewegt. Somit bringt er viel Regen auf kleinen Raum. Die zentralen Bahamas könnten insgesamt 200 bis über 300 l/qm Regen abbekommen, weiter nördlich und südlich sind 120 bis 250 l/qm Regen möglich.
– Es wird eine Sturmflut erwartet, die 1,50m bis 2,50m höhere Wellen als normal produziert. In den südlichen und nordwestlichen Bahamas liegen die zu erwartenden Wellen etwas darunter.
Wie geht es weiter?
Nach aktuellem Stand soll der Hurricane Donnerstagabend oder Freitag dann schließlich nach Norden abdrehen und entlang der Ostküste der USA ziehen. Die Prognose ist nach wie vor noch nicht ganz sicher (wir berichteten), jedoch sehen mittlerweile immer mehr Modelle den Hurricane an der Ostküste auf Land treffen. Unsicher ist noch, wo genau und welche Küstenbereiche noch betroffen werden. Auch die aktuelle Prognose (Stand Donnerstag, 5 Uhr MESZ) des National Hurricane Centers lässt den Sturm an der Küste „landfall“ machen. Prognostiziert wird momentan die Küste Virginias und Delawares, North Carolina, New Jersey und New York City liegen ebenfalls im Unsicherheitsbereich.
Interessant ist offensichtlich, dass die Bahamas zwar den stärksten Sturm abbekommen haben aber nicht soviel Regen wie South Carolina (mit Rekordwerten von mehreren hundert Litern pro qm und 24 Stunden). Entscheiudend ist dann doch nur die Kondensation der feuchtwarmen Luft an der Grenze zum kalten Höhentief.
Die Sache ist etwas verzwickter. Der Hurricane interagiert mit dem Höhentief über dem Südosten der USA, hat aber keinen direkten Einfluss auf den extremen Regen hier in South Carolina. Es ist ein indirekter Einfluss, obwohl trotzdem beide Wettersysteme unabhängig voneinander agieren. Hier ist ein Zwischenbericht https://wetterkanal.kachelmannwetter.com/jahrtausendflut-in-south-carolina/