Oktober 2016: Leicht zu kalt und zu wenig Sonnenschein
Der Oktober 2016 zeigte sich in Deutschland frischer als üblich. Nach dem sehr warmen September folgte ein vielfach 0,5 bis 1 Grad zu kalter Oktober. Gemittelt lag die Temperatur bei etwa 8,5 Grad. Damit war der Oktober, wie der von 2015 als erster Monat nach einem Jahr wieder kälter als gewöhnlich.
Vor allem im Osten und in der Mitte Deutschlands war der Oktober zudem zu nass, ansonsten aber zu trocken. Am wenigsten Regen kam Richtun Niederrhein und Nordsee vom Himmel, am meisten (prozentuale Abweichung) von Sachsen-Anhalt bis nach Sachsen.
Sonnenschein gab es überall zu wenig. Im Erzgebirge wurden grade einmal 20% der üblichen Sonnenscheinausbeute erreicht, am Rhein waren es immerhin bis 80% und am Bodensee 90%.
Der Oktober 2016 war geprägt durch starke Hochdruckgebiete über Nord- und Osteuropa. Atlantische Tiefdruckgebiete konnten gerade noch bis nach West- und Mitteleuropa vordringen und blieben hier hängen. Sie lenkten häufig feuchte Luft zu uns. Zeitweise setzte sich in Mitteleuropa auch hoher Luftdruck durch und die feuchte Luft bestimmte das Wetter mit vielen Wolken und Nebel. Ein Hochdruckgebiet bringt im Herbst nicht immer Sonnenschein. So fiel der gesamte Monat Oktober sonnenscheinarm und kühler aus als im langjährigen Mittel. Weniger Sonnenschein in einem Oktober gab es zuletzt 1998. Die Niederschlagsmengen bewegten sich vielerorts im Bereich der Mittelwerte, in einigen Regionen blieb der Monat aber auch deutlich zu trocken. Der Wind blieb für einen Herbstmonat recht schwach. Stürme blieben komplett aus, die stärkste Böe meldete die Zugspitze am 25. mit 119 km/h bei Föhnsturm.
Gleich zu Beginn des Monats zog ein Tiefdruckgebiet von den Britischen Inseln direkt nach Deutschland. An seiner Vorderseite wehte vorübergehend warme Luft in den Süden und Osten des Landes und so wurde am 01. in Dresden-Strehlen mit 24,7 Grad die deutschlandweit höchste Temperatur des Monats gemessen. Das Tief zog am 05. Oktober nach Osteuropa ab. Dort entstand das neue kleine Tief „Zofia“, das am Rande eines sehr kräftiges Hochs über Skandinavien nach Westen zog, und dessen Regenwolken sich am Erzgebirge stauten. In Sachsen und im südlichen Brandenburg fielen am 06. verbreitet größere Regenmengen und beendeten hier die herrschende Trockenheit. In Sachsen kamen örtlich mehr als 50 Liter innerhalb von 48 Stunden zusammen. Anschließend setzte sich mit östlicher Strömung feuchtkühle Luft in Deutschland durch. Dabei überquerten uns mehrfach Tiefausläufer, die aber keine größeren Regenmengen brachten. Zeitweise setzt sich auch das Hoch stärker bei uns durch und brachte erste Nachtfröste. Am 13. wurde in Oberstdorf mit -4,9 Grad der tiefste Wert in Deutschland gemessen.
Zur Monatsmitte drehte die Strömung zwischen dem Skandinavienhoch und einem Tiefdrucksystem über Südwesteuropa vorübergehend auf Süd und am 16. setzte sich warme Luft in weiten Landesteilen durch. Am 18. Oktober zog das Tief „Danielle“ von der Nordsee direkt nach Deutschland und blieb hier für mehrere Tage liegen. Gebietsweise fiel kräftiger Regen, so am 19. mit örtlich mehr als 40 Liter pro Quadratmeter im südlichen Niedersachsen und in Ostwestfalen und am 20. mit teilweise mehr als 40 Litern im nördlichen Baden-Württemberg. Am 24. Oktober drehte die Strömung kurzzeitig erneut auf südliche Richtungen und mit Föhn wurde es am Alpenrand nochmals fast sommerlich warm. Am 26. baute sich vom Atlantik eine Hochdruckbrücke über Mitteleuropa bis nach Russland auf. An ihrem Rande wehte feuchte und wolkenreiche Nordseeluft in die Nordosthälfte des Landes, während im Westen und Süden ruhiges, zu Nebel neigendes Wetter herrschte (Foto: Achim Otto im Bergischen Land).
Kommen wir nun zu den Zahlen und Fakten der jeweils Top 15 in Deutschland: (Vorsicht! Der 31.10. ist in diesen Daten noch NICHT enthalten!)
Die wärmsten Orte im Durchschnitt waren hierbei:
1. Helgoland 11.55°C 2. Leuchtturm Alte Weser 10.79°C 3. Norderney 10.60°C 4. Köln-Stammheim 10.44°C 5. Leuchtturm Kiel 10.41°C 6. Wangerland-Hooksiel 10.40°C 7. Borkum-Flugplatz 10.33°C 8. Frankfurt/Main-Westend 10.23°C 9. Schönhagen (Ostseebad) 10.21°C 10. Cuxhaven 10.21°C 11. Duisburg-Baerl 10.18°C 12. Fehmarn 10.11°C 13. Bergzabern, Bad 10.04°C 14. Düsseldorf 10.04°C 15. Geisenheim 10.01°C
Die kältesten Orte bei uns:
1. Zugspitze -4.37°C 2. Brocken 2.68°C 3. Großer Arber 2.80°C 4. Fichtelberg 2.94°C 5. Feldberg/Schwarzwald 3.81°C 6. Schmücke 4.66°C 7. Zinnwald-Georgenfeld 4.68°C 8. Kahler Asten 4.87°C 9. Carlsfeld 4.88°C 10. Wasserkuppe 4.97°C 11. Neuhaus am Rennweg 5.21°C 12. Kleiner Feldberg/Taunus 5.51°C 13. Kleiner Inselsberg 5.65°C 14. Deutschneudorf-Brüderwiese 5.87°C 15. Hoherodskopf/Vogelsberg 5.97°C
Die sonnigsten Orte (in Stunden):
1. Zugspitze 131.6 h 2. Rheinfelden 107.2 h 3. Kempten 105.4 h 4. Buchenbach 102.0 h 5. Sigmarszell-Zeisertsweiler 98.9 h 6. Albstadt-Badkap 98.8 h 7. Friedrichshafen-Unterraderach 95.3 h 8. Meßstetten 94.5 h 9. Feldberg/Schwarzwald 94.5 h 10. Borkum-Flugplatz 92.8 h 11. Klippeneck 92.0 h 12. Münsingen-Apfelstetten 91.9 h 13. Garmisch-Partenkirchen 91.7 h 14. Geldern-Walbeck 91.3 h 15. Neubulach-Oberhaugstett 90.8 h
Die unsonnigsten Orte:
1. Zinnwald-Georgenfeld 19.4 h 2. Fichtelberg 22.2 h 3. Brocken 27.3 h 4. Braunlage 28.1 h 5. Schmücke 28.6 h 6. Eisenach 29.2 h 7. Carlsfeld 29.9 h 8. Martinroda 32.2 h 9. Leinefelde 34.0 h 10. Holzdorf (Flugplatz) 34.3 h 11. Marienberg 34.5 h 12. Harzgerode 34.6 h 13. Klettwitz 35.0 h 14. Lichtenhain-Mittelndorf 35.2 h 15. Seehausen 35.6 h
Die regenreichsten Orte im Oktober: (in mm bzw. Liter pro Quadratmeter)
1. Brocken 243.1 mm 2. Wernigerode-Schierke 176.0 mm 3. Feldberg/Schwarzwald 156.4 mm 4. Carlsfeld 151.5 mm 5. Schmücke 139.3 mm 6. Fichtelberg 133.6 mm 7. Kleiner Inselsberg 127.2 mm 8. Zinnwald-Georgenfeld 121.2 mm 9. Siegsdorf-Höll 120.8 mm 10. Braunlage 117.9 mm 11. Wagersrott 111.7 mm 12. Großer Arber 111.3 mm 13. Geringswalde-Altgeringswalde 109.8 mm 14. Seesen 108.3 mm 15. Piding 106.9 mm
Die trockensten Orte:
1. Bremerhaven 14.8 mm 2. Bremen 16.4 mm 3. Kösching 18.7 mm 4. Lenzen/Elbe 19.2 mm 5. Reimlingen 19.9 mm 6. Harburg 20.7 mm 7. Rotenburg (Wümme) 21.0 mm 8. Worpswede-Hüttenbusch 21.2 mm 9. Hamburg-Neuwiedenthal 21.8 mm 10. Bremervörde 22.5 mm 11. Lüchow 22.6 mm 12. Mittelnkirchen-Hohenfelde 22.6 mm 13. Diepholz 23.5 mm 14. Hermaringen-Allewind 23.5 mm 15. Ingolstadt (Flugplatz) 24.0 mm
Fazit: Der Oktober 2016 geht als leicht zu kalt und zu sonnenscheinarm in die Wettergeschichte ein, stellenweise war er auch deutlich zu nass.
Sämtliche Messwerte der einzelnen Tage kann man auch in unserem Archiv bei Kachelmannwetter abrufen.
Guter Bericht vom unbekannten Autor !
Während hier sachliche Berichte fundiert geschrieben werden, so überflutet uns die Lügenpresse mit Schwachsinn der aller übelsten Sorte.
Da werden irgendwelche Jahrhundert Winter ausgerufen, wegen einem angeblichen „Polarwirbel -Splitt“. Die Lügenpresse schreibt, dass uns ein „Eiswinter“ bevorstehe wegen eines Polarwirbels, usw.
So viel Schwachsinn im Journalismus ist kaum auszuhalten. Es wäre schön, wenn Jörg mal wieder einen Bericht dem immer obskurer werdenden journalistischen Müll entgegensetzt.
Gruss
Gefühlt war es bei mir, im Nordwesten von Halle/Saale, durchweg den ganzen Monat komplett dauergrau. Wenn es mal Sonne gab, war es meist nur für wenige Minuten oder vielleicht mal ein paar Stunden.
Die Durchschnittstemperatur betrug im Dunkel-Oktober 2016 bei mir glatte 9 Grad, es regnete insgesamt im Oktober bei mir zu Hause 72mm, ermittelt mit Netatmo.