Niederschlag 2018: An einigen Orten noch Allzeitrekorde möglich
Seit April etwa gibt es in weiten Teilen Deutschlands eine ausgeprägte Trockenheit. An einigen Orten wurden in den Sommermonaten neue Rekorde für den trockensten Monat seit Messbeginn aufgestellt und die Trockenheit ist noch nicht beendet, auch wenn es in den vergangenen Tagen gebietsweise viel Niederschlag gab. Ein Anfang wurde aber vielerorts gemacht.
Viel Regen 24stündig bis zum 4. Dezember
Wie schnell die Bilanz aufgebessert werden kann, zeigen die Niederschlagssummen der vergangenen 24 Stunden bis zum Morgen des 4. Dezember 2018. In einem Streifen von Luxemburg bis nach Franken sind vielerorts über 30 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. So bekamen unter anderem die im Jahr 2018 bisher sehr trockenen, besser gesagt rekordverdächtig trockenen Gebiete im Rhein-Main-Gebiet und Franken viel Regen. In Mannheim und Frankfurt/Main reicht es deswegen nach diesen Niederschlägen nicht mehr für einen Allzeitrekord.
Niederschlag 2018 – ausgewählte Stationen
In der folgenden Tabelle habe ich einige Wetterstationen, quer und möglichst gleichmäßig durch Deutschland verteilt, herausgesucht. Wir sehen unter 2018 die aktuelle Jahresniederschlagsmenge bis zum 05. November. Eine Spalte weiter folgt das Jahresmittel. Das ist die Niederschlagsmenge, die nach dem langjährigen Mittel (1981 bis 2010) an dieser Wetterstation in einem ganzen Jahr fällt. Es ist kein Sollwert! Niederschläge haben immer eine große Variabilität! Trotzdem wird die Trockenheit dieses Jahr mit dem Vergleich der Mittelwerte deutlich. In den letzten beiden Spalten ist der Allzeit-Trockenrekord gelistet.
Die Niederschlagsmengen im Jahr 2018 bisher (Stand einschließlich 3. Dezember) habe ich farblich markiert: Rot=derzeit noch Allzeitrekord, orange=Platz 2, gelb=Platz 3.
So sehen wir, dass einige Orte immer noch rot sind, auch wenn teilweise nicht mehr viel fehlt, um die Menge des Allzeitrekordes zu überschreiten. Insbesondere in Potsdam und Berlin fehlen aber noch so einige Millimeter Niederschlag, hier könnte der Rekord also noch klappen, wenn man es so sagen will. Bei der Auswahl trockener Orte ganz unten müsste noch viel passieren und deutlich überdurchschnittlich viel Regen fallen, wenn hier der Rekord doch nicht fallen sollte.
Aussichten – weitere Regenfälle folgen
In der zweiten Wochenhälfte folgt mit der Westwetterlage ein neuer Schwung teils kräftiger Regenfälle. Vielerorts sollten weitere 20 bis 40 mm, örtlich besonders im Mittelgebirgsraum und in den Alpen auch über 50 mm Niederschlag zusammen kommen. Gehen wir für Berlin einfach nach der Berechnung unten bis zum 13. Dezember 2018, dann kommen etwa 20 mm zusammen. Damit wären wir bei rund 332 mm im Jahr 2018 und immer noch deutlich unter dem Allzeitrekord (siehe Tabelle oben). Anschließend gibt es nämlich Tendenzen, dass es insgesamt wieder trockener wird und viel Zeit bleibt dann nicht mehr. Auf der anderen Seite weiß natürlich noch niemand, was bis Ende Dezember noch kommt. Alles ist noch offen.
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Hallo Fabian,
gibt es denn schon verlässliche Prognosen, wieviel Schnee ab kommenden Montag im Ostallgäu zu erwarten ist und ob das länger andauern wird?
Viele Grüße
Wolfgang
Wenn wirklich die Nordwestlage ab Sonntag kommt, dann wird da einiges fallen. Ab 1000 Meter könnte ich mir schon 30-50cm, eventuell auch mehr vorstellen. Das ECMWF sieht ja so einiges (Achtung: grobe Auflösung Berg/Tal): https://kachelmannwetter.com/de/modellkarten/euro/bayern/schnee-akkumuliert/20181212-0600z.html
Dankeschön ! 🙂
Da kommen sie wieder, die VIELLEICHT Rekorde. Na dann ist ja auch bekannt das es bis aktuell 4.12. schon gewaltiges Aufräumen gab, und die Liste von wirklich relevanten , also wenigsten 100 Jahre alten Meßstationen schon gewaltig reduziert ist, im Westen , Norden und Süden gibt’s schon kaum noch Hoffnung für die Rekordjäger.
Im Osten besteht noch Hoffnung………..
Oder gibt es bei den Experten andere Erkenntnisse am 4.12. ?
Interessant dazu ist ja die Bergstation in Hohenpreißenberg, die in der letzten kleinen Eiszeit bis 1880 permanent weit niedrigere Regenmengen verzeichnet hat selbst wie in diesem Jahr, seit dort der Anstieg zur Warmzeit angebrochen ist permanent und schlagartig höhere Regenmengen verzeichnet. Leider gibt es ja nicht viel andere Meßwerte in Mitteleuropa die so weit bis in die kalte Zeit zurückgehen.
Was ist ihr Problem? Es ist alles transparent dargestellt und wer sagt, dass es nicht auch zeigen soll, dass es an vielen Orten schon trockenere Jahre gab? Es gibt Null Wertung in dem Beitrag.
Warum Problem ? Wollte ja nur sagen das die ersten Dezembertage die Liste gewaltig gekürzt haben, wird spannend was übrig bleibt, auch bei der Temperatur kommen wir langsam wieder an die Werte des Trends der letzten Jahre, mal sehen was der Dezember noch an Überraschungen hat.
Ich schließe mich den !100 %! zutreffenden Äußerung vom Metereologen Fabian an, was soll das immer, UNFASSBAR und trotzdem einen guten Morgen,
Es gab KEIN großes !Aufräumen! (kann es auch nicht geben, da was passiert ist in 2018 und auch Sonstiges NIE / NICHT Rückgängig zu machen ist, außer es gäbe Zeitreisende naja) und dazu sind schon unmissverständlich alle Tatsachen bekannt/ gesagt (Augen / Ohren auf beim Tages / Jahreslauf), siehe auch z.B. nur unseren vorherigen Beitrag in einem anderen Thread.
Ciao und allen mal !einen! sonnigen Tag wünschend 🙂
Gibt es Erkenntnisse oder Einschätzung zu der Betrachtung Hohenpreißenberg über die auffällig niedrigen Niederschlagsmengen von 1790-1880 , die ja genau in die konstant kühle Phase der letzten kleinen Eiszeit lag ? Im 1600 Jahrhundert war es ja noch mal kühler, aber man findet keine Niederschlagsmessungen aus dieser Zeit, ist es gar Anzunehmen das in der kühlsten Zeit 1550 – 1650 ebenfalls so wenig Niederschlag wie 1700-1850 war ? Der Klimatrend nach oben setzte ja erst 1880 ein ? Gibt es Meinungen von Experten dazu ?
…der passende Abschluss dieses beschi******* Jahres wäre Dauerregen mit Überflutungen und einem bäumeentwurzelnden Orkantief.