Luftmassengrenze an den Weihnachtstagen mit Schnee, Eisregen und Regen
Eine Luftmassengrenze zwischen trocken-kalter Luft im Norden und feucht-milderer Luft im Süden verschiebt sich an Weihnachten zunächst südwärts bis in die Mitte, um dann am 2. Weihnachtstag wieder nach Norden verdrängt zu werden. Damit verbunden kommt es gebietsweise zu Schnee, Eisregen, auf der milden Seite zu Regen.
Heute erreicht uns von Südwesten her mit einer Warmfront in der Höhe mildere Luft. Damit kommt es beim Aufgleiten auf die kältere Luft im Tagesverlauf besonders in der Nordhälfte zu leichten bis mäßigen Niederschlägen als Regen oder Sprühregen, der auf frostigen Böden vor allem nach Osten und Norden hin gefrieren kann (Glatteis). Vor allem von Schleswig-Holstein über Mecklenburg-Vorpommern bis nach Brandenburg und Berlin schneit es ab dem Nachmittag und zum Abend recht verbreitet und hier sind auch ein paar Zentimeter Schnee möglich. Auch im Südosten von Bayern, wo sich die Kaltluft sehr zäh hält, ist zum Abend mit gefrierendem Regen zu rechnen. Von den Alpen und Baden-Württemberg bis nach NRW wird es etwas milder mit teils 5 bis 8 Grad. Mit jedem Kilometer nach Osten und Norden bleibt es kälter, teils mit nur um 0 Grad.
An Heiligabend liegt die Front dann als Luftmassengrenze über dem äußersten Norden und wird hier allmählich wieder rückläufig, kommt also nach Süden voran. Das bedeutet, dass es in den meisten Regionen recht mild und zeitweise nass durch etwas Regen oder Nieselregen ist. Im Nordosten, auf der kalten Seite der Luftmassengrenze, kann es auch zeitweise schneien. Ob der Schnee dann liegen bleibt, ist eine andere Sache. Aufgrund der Schneefälle am Tag zuvor sind die Chancen hier aber sehr gut, dass es eine Schneedecke, also „Weiße Weihnachten“ am Heiligen Abend gibt, eventuell sogar bis nach Berlin. Im Nordosten liegen die Höchstwerte bei allenfalls knapp über 0 Grad, sonst werden recht milde 4 bis 7, am Rhein örtlich auch bis zu 10 Grad erreicht.
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In der Nacht zum 1. Weihnachtstag kommt die Luftmassengrenze bis in die Mitte voran und auf ihren kalten Seite kann es vom östlichen NRW über Nordhessen bis nach Sachsen zeitweise schneien. Ob es eventuell auch bis ins nördliche NRW hinein schneit ist noch unsicher. An der vorpommerschen Ostseeküste sind noch Schneeschauer möglich. Sonst ist es im Norden und Nordosten trocken, zumeist klar und frostig. Aufgrund der Niederschläge des Tages kann es gebietsweise sehr glatt werden. Im Süden verläuft die Nacht frostfrei mit gelegentlichem Regen.
Am 1. Weihnachtstag haben die meiste Modelle weiterhin einen Streifen mit zeitweiligen Schneefällen vom Sauerland bis zum Erz- und Fichtelgebirge drin. Vom Rheinland bis in den Süden des Landes kann es aus dichten Wolken dagegen auch immer wieder regnen, während dem Norden ein sonniger und kalter Wintertag ins Haus steht.
Am 2. Weihnachtstag wird die Luftmassengrenze wieder nach Norden verschoben und von Südwesten her breiten sich greifen leichte bis mäßige Regenfälle über die Mitte nach Norden aus. Vor allem dem Norden und Nordosten könnte ab dem Nachmittag und Abend eine eventuell größere Eisregenlage ins Haus stehen, wenn die mildere Luft beginnt die dortige Kaltluft auszuräumen. Die Temperaturgegensätze zwischen eisigem Nordosten und mildem Südwesten könnten aber noch etwas zunehmen.
In der neuen Woche, zwischen den Jahren, deutet sich eine recht milde und unbeständige Wetterlage an. Anfangs hält sich im Osten und Nordosten noch kältere Luft, die aber auch hier nach und nach verdrängt wird.