Ist die Tornadosaison 2016 auf Rekordkurs?
Seit nunmehr drei Wochen hält die Dauer-Unwetterlage in Deutschland schon an. Kaum ein Tag vergeht mit Meldungen über Sturzfluten, Überschwemmungen, Hagel und auch Tornados. Die eingefahrene Wetterlage bringt zahlreiche Tornados hervor, dazu kommen unzählige Tornadoverdachtsfälle. Sind die bisher vorliegenden Zahlen schon rekordverdächtig?
Foto: Tornados bei Jübek (Schleswig-Holstein) am 05. Juni 2016, Foto: Brian Andreasen/nordpresse mediendienst)
Bisher (Stand 16. Juni) sind in diesem Jahr 21 Tornados bestätigt, dazu stehen in der Tornadoliste Deutschland bisher etwa 150 Tornadoverdachtsfälle. Eine so hohe Zahl an Verdachtsfällen wurde so früh im Jahr bisher noch nie registriert. Die tatsächlichen Zahlen dürften sogar noch weit höher liegen. Wegen der Vielzahl der Meldungen von Trichterwolken (englisch Funnelclouds) und Tornados seit Ende Mai konnten sehr viele Fälle noch gar nicht erfasst werden. Damit liegen schon weit mehr Verdachtsfälle vor als im ganzen Jahr 2015. Auch die Zahl der bestätigten Tornados wird weiter ansteigen, da zahlreiche Fälle derzeit noch untersucht werden. Die Hauptgründe für die hohen Zahlen sind neben der anhaltenden Unwetterlage in der inzwischen nahezu flächendeckenden Verbreitung von internetfähigen Handys mit Kamera und der Erfassung über Facebook und Co zu suchen.
In den vergangenen drei Wochen wurden vor allem zahlreiche Trichterwolken beobachtet, die oft sehr weit herab reichten. Unter einer Trichterwolke versteht man den durch Kondensation (Wolkenbildung) sichtbaren Teil eines Wirbels unterhalb einer Schauer- oder Gewitterwolke. Hat der Wirbel Bodenkontakt, handelt es sich um einen Tornado, der aber nicht durchgehend sichtbar sein muss. Wird also eine Trichterwolke beobachtet, besteht automatisch Tornadoverdacht, also die Gefahr, dass es sich bereits um einen Tornado handelt. Wer eine Trichterwolke beobachtet, sollte auf der Hut sein, ob darunter nicht bereits Schäden auftreten. Auch der markante Hamburg-Tornado am 07. Juni (siehe Foto von David G.) war nur etwa zur Hälfte durch Kondensation sichtbar, richtete aber am Boden Schäden in Millionenhöhe an.
Im langjährigen Mittel gehen wir von 30 bis 60 Tornados pro Jahr in Deutschland aus, dazu kommt eine hohe Dunkelziffer. Viele Verdachtsfälle können erst Wochen oder Monate später aufgeklärt werden, die meisten bleiben als Verdachtsfall stehen.
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