Das erste Aprildrittel ist rum, wer wartet auf Regen?
Wir schauen mal, was bisher so geschah und was wir erwarten. Wie das Wetter war, wisst ihr alle noch selber. Aber was das für die Statistik bedeutet, ist da schon etwas interessanter!
Alle Menschen, die in Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen, Sachsen und drum herum wohnen, erinnern sich an den nassen Monatswechsel. Einen Tag später, und man wäre dem Soll für April dort schon viel näher, als nun. Abgesehen von der Statistik ist also dort noch genug Wasser im Boden. Auch seit diesem Regenereignis und mit Beginn der praktischen Zählung des Niederschlages ab 1. April um 8 Uhr morgens sind hauptsächlich im Südwesten, mittleren Westen, Nordwesten, am Alpenrand und kürzlich auch in der Lausitz ein paar Liter zusammen gekommen.
Dagegen quasi trocken blieb es im April 2016 bisher im Osten, im Nordosten, in der Mitte, in weiten Teilen Bayerns, in der Eifel und im Münsterland und in der Metropolregion Rhein-Neckar.
Station | Klimamittel
1981-2010 |
aktuell erstes Drittel
2016 |
Schleswig | 43 | 18,6 |
Hannover | 40 | 6,1 |
Potsdam | 34 | 2,7 |
Leipzig | 40 | 0,2 |
Düsseldorf | 52 | 15,6 |
Würzburg | 40 | 2,2 |
Lahr | 67 | 17,4 |
Augsburg | 49 | 2,9 |
Der Boden braucht jeden Tropfen Regen, denn jetzt im Frühjahr saugen die Bäume die Böden praktisch aus, weil sie viel Wasser zum Austreiben benötigen.
Immerhin scheint diese Woche recht wechselhaft zu werden, damit noch Regen dazu kommen kann für alle in Deutschland, auch im Osten 😉
Wie siehts denn konkret aus? Die Lage des Tiefs so weit weg von uns und die Tatsache, dass mit kleinen Randtiefs die größten Niederschläge kommen (abgesehen von einzelnen kräftigen Schauern und Gewittern), machen es schwierig, ortsgenaue Regenvorhersagen zu treffen.
Das zeigt sich am Trend für Berlin…
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Kleine Eränzung zum Niederschlag 1. Drittel April 2016! Burgstädt Westsachsen 19.9 Liter!
Alles, was vor dem 1. April um 8 Uhr gefallen ist, zählt nicht! LG Marcus
Ja, der April ist in weiten Teilen deutlich zu trocken. Allerdings finde ich diese Tabelle erneut (wie so häufig bei diesen TEILmonatsanalysen) etwas irreführend, da wieder Äpfel mit Birnen verglichen werden. Man sollte schon das erste Aprildrittel 2016 mit dem Mittel *des ersten Aprildrittels* 1981-2010 vergleichen! Dann sieht man viel besser, wie viel zu trocken (oder zu nass) es war. Die Tabelle sähe dann so aus:
Ort: Klimamittel [erstes Aprildrittel; 1981-2010] / 2016 [erstes Aprildrittel] (Abweichung vom Soll in %)
Schleswig: 15,0 / 18,6 (+24%)
Hannover: 13,1 / 6,1 (-53%)
Potsdam: 11,3 / 2,7 (-76%)
Leipzig: 12,7 / 0,2 (-98%)
Düsseldorf: 16,1 / 15,6 (-3%)
Würzburg: 13,4 / 2,2 (-84%)
Lahr: 19,9 / 17,4 (-13%)
Augsburg: 17,8 / 2,9 (-84%)
So sieht man, dass auch in Lahr und Düsseldorf weniger Niederschlag im ersten Aprildrittel gefallen ist als üblich (wenn auch unkritisch knapp weniger), was aus der Tabelle im Artikel gar nicht abzuschätzen ist. Selbst mit der nicht 100%ig zutreffenden Annahme, dass der Niederschlag sich im Klimamittel exakt gleichmäßig auf die drei Aprildrittel verteilt, muss man immerhin noch das Klimamittel durch 3 teilen, um abschätzen zu können, ob man gerade im Soll ist. Diese Arbeit kann man dem Rezipienten schon abnehmen 😉
Viele Grüße aus Göttingen,
Benjamin
Ich verstehe dich, aber es ist genau meine Absicht, es so darzustellen, wie im Beitrag. Es geht auch viel mehr darum, was noch passieren sollte, um in den Schnitt rein zu rutschen, oder ob wir schon auf Abwegen sind auf dem Weg zu einem besonderen bzw. extremen Monat. Das erste Aprildrittel mit allen anderen ersten Aprildritteln zu vergleichen ist langweilig und pure Statistik, dazu noch von nur zehn Tagen, was quasi nichts aussagt. In Bezug auf den ganzen Monat sieht die Sache schon interessanter aus. Für Mai darfst du dir die Mühe für den Kommentar also gern nochmal überlegen 😉 Gruß, Marcus
Ein Stück weit muss ich dir Recht geben: Im Gegensatz zum Temperaturmittel, bei dem ein einzelner extremer Tag ein Monatsmittel nicht sehr gravierend verändern kann, ist es beim Niederschlag (insbesondere lokal) durchaus möglich, dass ein Tag mit sehr viel Niederschlag die ganze Monatsstatistik durcheinanderbringt. Außerdem sind die Trends die bei der Temperatur (z. B. im März oder April) im Laufe eines Monats im Klimamittel durchaus signifikante Ausmaße annehmen, im Niederschlag weniger auffällig. Hätten wir jetzt drei Tage vor Monatsende könnte ich deine Argumentation daher schon nachvollziehen: »Im Ort xy fehlen noch 17 mm zum Soll, mal sehen ob die in den nächsten drei Tagen wohl noch fallen.«
Dennoch halte ich daran fest, dass hier Äpfel mit Birnen verglichen werden (und ich werde mir wohl auch im Mai die Mühe geben, dies anzumerken). Klar, kann man sagen: »So ein Pedant!« und hätte damit nicht ganz unrecht, denn was Statistik angeht, bin ich ein Pedant. Aber mit der gleichen Logik mit der Temperaturen einer Monatshälfte mit dem Gesamtmonat verglichen werden oder Niederschläge eines Monatsdrittels mit dem Gesamtmonat könnte man jetzt auch sagen, dass das JAHR 2016 bisher rekordkalt war, da vielerorts die Durchschnittstemperatur mit unter 4°C (z. B. 3,7°C in Hamburg) weit hinter den bisherigen Jahresmitteltemperaturrekorden an den Wetterstationen zurückliegt. Außerdem sieht es mit verbreitet unter 250 mm Niederschlag (z. B. 203,9 mm in Hamburg) nach einem extremen Dürrejahr aus. Vergleicht man hingegen korrekt, stellt man fest, dass beispielsweise für Hamburg die bisherige Durchschnittstemperatur von 3,7°C sogar 0,4K höher lag als im Mittel 1981-2010 (für den 01.01. bis 12.04.), das nämlich nur 3,3°C betrug. Der bisherige Niederschlag von 203,9 mm liegt im Vergleich zum Klimamittel 1981-2010(01.01.-12.04.) von 204,7 mm exakt im »Soll«. Also bisher weder ein besonders kaltes (sondern eher warmes) noch ein besonders trockenes Jahr. Mir ist klar, dass ihr bei bei einem ganzen Jahr solche Vergleiche nicht anstellen würdet. Aber alleine aus didaktischen Gründen, finde ich es auch bei Teilmonatsanalysen viel sinnvoller auch hier keine Äpfel mit Birnen zu vergleichen!
Danke für deinen riesen Text und Gruß aus Leipzig!