Rückblick auf einen abwechslungsreichen Januar, der alles hatte
Das haben in diesem extrem milden Dezember 2015 nicht viele auf der Rechnung gehabt: das neue Jahr fing gleich mal mit richtigem Winter an – zumindest im Norden und Osten. Das war unsere Luftmassengrenze; direkt an ihr fiel der Schnee, so wie man beispielweise an den Schneehöhen vom 07.01. erkennt:
Währenddessen im Südwesten dicke Plusgrade, teilweise sogar zweistellig. Durch Tiefdruckeinfluss vom Atlantik gerieten wir dann alle in eine mildere Phase, die Frostluft im Nordosten wurde ausgeräumt.
Genau zur Mitte des Monats drehte die Strömung auf Nord: kalte Polarluft kam zu uns, sie brachte für alle Orte Deutschlands wenigstens mal einen Eistag.
Am 22./23. kam dann der letzte große Wetterumschwung. Noch ein mal wurde die Frostluft aus Osten vertrieben, und das mit einer satten Warmfront, die im Westen für verbreiteten Eisregen sorgte, was in diesem Ausmaß so oft nicht vorkommt. Je weiter nach Osten, desto mehr Schnee statt Regen kam vom Himmel. Aber der begann auch Stunden später wieder zu tauen, die Warmluft hat sich durchgesetzt.
Seitdem liegen wir seit ziemlich genau 1 Woche in einer strammen westlichen Lage (mal auch Südwest oder Nordwest), immer kühl und mild im Wechsel, dazu windig; und so geht es auch erstmal im Februar weiter.
So weit zum Ablauf! Nun zur Endabrechnung – was brachte der Januar?
Im Süden und Westen war der Januar teils über 2 Grad wärmer als im Klimamittel. Und – man lese und staune – trotz der langen Dauerfrostphasen auch im Norden und Osten bis 1 Grad wärmer als im Mittel, was vor allem daher rührt, dass wir in den vergangenen Tagen auch im Nordosten tagsüber zweistellige Plusgrade hatten. Ok, Mecklenburg-Vorpommern lag genau im Schnitt oder war um Zehntel Grad kälter.
Im Übrigen wurde am 25.01. der absolute NRW-Rekord für eine Tageshöchsttemperatur im Januar geknackt. In Geilenkirchen stieg das Thermometer auf 18,3 Grad.
Der Niederschlag erfüllte das Soll verbreitet bis auf den oft trockenen Nordosten – aber im Süden fiel beispielsweise in Konstanz mit ca. 150 Liter ungefähr drei Mal so viel Regen wie im Schnitt im Januar. Das sind ungefähr die Regensummen des Monats Januar, basierend auf Radardaten und korrigiert mit Stationsmesswerten (die Karte ist also recht exakt). Mit Klick in die Karte könnt ihr bis in euren Landkreis reinzoomen.
Schnee, Frost und Eis
Wir haben euch gezeigt, was Frosttage, Eistage und Schneetage sind, und wie häufig sie in Deutschland auftreten.
Hier seht ihr, wieviele Schneetage (mind. 1 cm Schneedecke) es diesen Januar in Deutschland gab (weiß) und was im 30-jährigen Klimamittel 1981-2010 der Durchschnitt ist (schwarz):
Erstaunlich, dass trotz der nur wenigen kalten Tage und insgesamt bis 3 Grad wärmeren Regionen im Süden das „Schnee-Soll“ quasi erfüllt wurde. Große Überraschung für einige teile des Nordens und Ostens. In Magdeburg und Hannover gabs fast doppelt so viele Tage mit Schnee als „üblich“. Berlin hatte von 31 Tagen im Januar 17 Tage Schnee, Köln genau null Tage.
Wie siehts aus mit Frosttagen und Eistagen? Dank unserer umfangreichen Datenbank an Mess- und Klimawerten machen wir die Auswertung gemeinsam.
So viele Eistage sind normal im Januar (weiße Zahl):
Da ein Eistag ein Tag ist, an dem die Tageshöchsttemperatur nicht 0,0 Grad oder mehr erreicht hat, sondern durchgängig mit Minus davor sein muss, gehe ich also auf unsere Messwerte bis in die Klimadaten…
Nun hab ich die Tageshöchsttemperatur (die zwischen 0 und 24 Uhr angegeben wird), und klicke mich einfach durch die Tage und achte auf meinen Ort – das ist Leipzig (hab vorher noch in mein Bundesland rein gezoomt). Ich klicke also die Tage den ganzen Monat durch und zähle dabei die Anzahl der Minuszahlen. Das dauert 30 Sekunden und schon weiß ich, dass Leipzig genau 10 Eistage hatte. Laut Karte oben sind 7,6 im Januar üblich. Aha!
Wieviele Eistage gab es bei euch denn?? Und habt ihr damit das Klima-Mittel über- oder unterschritten?
Das Ganze geht natürlich auch für Frosttage, dafür müssen wir uns die Tagestiefsttemperatur anschauen (die negativ sein muss) – hier die Karte mit dem Klimamittel:
Was sagt ihr zum Januar? Postet eure Meinung in die Kommentare!
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Hallo Marcus,
Friesenhagen-Mühlenseifen (310 m) Davis Vantage Pro 2:
15 Frosttage, 7 Eistage und 119,1 l/m2 Niederschlag
http://www.wunderground.com/personal-weather-station/dashboard?ID=IRHEINLA127#history/tdata/s20160101/e20160131/mcustom
Friesenhagen-Bitzchen (285 m)Netatmo mit Davis Strahlungsschutz:
17 Frosttage, 6 Eistage und 115,6 l/m2 Niederschlag
http://www.wunderground.com/personal-weather-station/dashboard?ID=IRHEINLA193#history/tdata/s20160101/e20160131/mcustom
Friesenhagen-Wiesental (330 m)Netatmo mit Davis Strahlenschutz:
18 Frosttage, 6 Eistage und 128,5 l/m2 Niederschlag
http://www.wunderground.com/personal-weather-station/dashboard?ID=IFRIESEN11#history/tdata/s20160101/e20160131/mcustom
Viele Grüsse Konrad
Am Stadtrand von Halle/Saale, 95m über NN, ermittelt mit Netatmo (Fühler im Voglhaus auf 1,5m Höhe, Abseits von Bebauung).
Im Januar gab es bei mir 9 Eistage und 23 Frosttage, 5 Tage waren 24h lang immer über Null Grad.
Niederschlag nicht ermittelbar, da Netatmo den Schnee nicht schmilzt.
Euer umfangreicher Service und das Datenarchiv haut einen echt um, das mal vorab.
Hier in Westfalen waren es genau 7 Tage mit einer (mehr oder weniger hohen) Schneedecke und teilweise dann Bilderbuch-Winterlandschaft die ich auch in Bildern festgehalten habe, ansonsten der typische Westwinter und als Highlight der 25.1., wenn auch nicht so extrem wie in Geilenkirchen, aber für die dünne Jacke hat es locker gereicht.
Guter Bericht 🙂
Hier der Januar in Buchköbel (nahe Frankfurt/Main):
Ja, wo isser denn, der Januar in Buchköbel? Oo LG