Sonnendefizit stellt Rekorde auf
Schon der Dezember 2017 war so grau wie lange nicht, vielerorts gab es so wenig Sonnenschein wie seit Beginn der Aufzeichnungen nicht. Das Jahr 2018 startete genauso, in einigen Regionen schien die Sonne fast überhaupt nicht. Zählt man den bisherigen Sonnenschein zusammen und blickt man auf die meist düstere Prognose für die kommenden Tage, fallen örtlich die bisherigen Rekorde für die beiden Monate Dezember und Januar.
Dabei zunächst die aktuellen Hitlisten für den Dezember und Januar. Im Januar führt die Hitliste nun nicht mehr der Westen an, es ist Weiden in der Oberpfalz. Hier gab es aber im Dezember deutlich mehr Sonne, sodass die Bilanz seit 1. Dezember nicht so extrem ausfällt.
Unsonnigste Orte Dezember 2017 Deutschland
1. Marienberg, Bad 547 m 1.7 h 2. Kahler Asten 840 m 3.0 h 3. Lüdenscheid 386 m 3.8 h 4. Lennestadt-Theten 278 m 4.1 h 5. Reichshof-Eckenhagen 350 m 4.4 h 6. Kall-Sistig 525 m 4.9 h 7. Aachen-Orsbach 230 m 5.2 h 8. Nürburg-Barweiler 485 m 5.2 h 9. Schotten 305 m 6.0 h 10. Braunlage 607 m 6.0 h 11. Essen-Bredeney 120 m 6.8 h 12. Perl-Nennig 153 m 6.8 h 13. Kleiner Feldberg/Taunus 805 m 7.1 h 14. Neunkirchen-Seelscheid-Krawinkel 195 m 7.9 h 15. Neu-Ulrichstein 350 m 8.4 h 16. Arnsberg-Neheim 159 m 8.4 h 17. Fritzlar (Flugplatz) 174 m 8.5 h 18. Dillenburg 229 m 8.7 h 19. Köln-Bonn 68 m 9.2 h 20. Bochum 81 m 9.4 h
Unsonnigste Orte Januar 2018 Deutschland (bis 25.01.)
1. Weiden 396 m 4.2 h 2. Wunsiedel-Schönbrunn 622 m 4.3 h 3. Kronach 331 m 4.8 h 4. Kahler Asten 840 m 5.1 h 5. Lautertal-Oberlauter 322 m 5.5 h 6. Neustadt am Kulm-Filchendorf 516 m 6.7 h 7. Marienberg, Bad 547 m 6.8 h 8. Schmücke 937 m 6.8 h 9. Kall-Sistig 525 m 9.1 h 10. Perl-Nennig 155 m 9.5 h 11. Brocken 1140 m 9.7 h 12. Blankenrath 400 m 9.9 h 13. Wasserkuppe 921 m 10.3 h 14. Hersfeld, Bad 216 m 10.6 h 15. Dillenburg 229 m 10.7 h 16. Kleiner Feldberg/Taunus 805 m 11.4 h 17. Lennestadt-Theten 278 m 11.9 h 18. Hahn 497 m 12.1 h 19. Braunlage 607 m 12.3 h 20. Regensburg 337 m 15.1 h
Das Hochsauerland und der Westerwald, aber auch Teile der Eifel stehen weiterhin an der Spitze der unsonnigsten Orte. Schauen wir uns die Zahlen für Dezember + die Zahlen für den bisherigen Verlauf im Januar 2018 genauer an.
Die unsonnigsten Orte in Deutschland im Zeitraum 01. Dezember 2017 bis 25. Januar 2018:
Kahler Asten 3.0 h + 5.1 h = 8.1 h Sonne seit 1. Dezember (Rekord 1993/94 mit 13.6 h)
Bad Marienberg 1.7 h + 6.8 h = 9.8 h Sonne seit 1. Dezember (Rekord: 1993/94 mit 21.8 h)
Kall-Sistig 4.9 h + 8.7 h = 14.0 h Sonne seit 1. Dezember (Rekord: 2012/13 mit 38.8 h)
Lennestadt-Theten 4.1 h + 11.5 h = 15.6 h Sonne seit 1. Dezember (Rekord: 2012/13 mit 32.0 h)
Perl-Nennig 6.8 h + 9.4 h = 16.3 h Sonne seit 1. Dezember (Rekord: 2014/15 mit 31.1 h)
Lüdenscheid 3.8 h + 12.3 h = 16.6 h Sonne seit 1. Dezember (Rekord: 2012/13 mit 31.0 h)
Dillenburg 8.7 h + 10.7 h = 19.4 h Sonne seit 1. Dezember (Rekord: 2012/13 mit 43,0 h)
Blankenrath 10.8 h + 9.8 h = 20.7 h seit 1. Dezember (Rekord: 2012/13 mit 28.0 h)
Köln-Bonn 9.2 h + 13.5 h = 23.2 h Sonne seit 1. Dezember (Rekord: 1993/94 mit 41.9 h)
Bad Hersfeld 13.6 h + 9.5 h = 24.2 h Sonne seit 1. Dezember (Rekord: 2014/15 mit 32.2 h)
So wenig Sonne hatten einige Orte seit Aufzeichnungsbeginn in den Monaten Dezember und Januar noch nicht. Der bisherige Rekord liegt auf dem Kahlen Asten für beide Monate zusammen bei 13,6 Sonnenstunden im Dezember 1993 und Januar 1994, wohlgemerkt beide Monate zusammengerechnet. Das könnte bis Ende Januar noch knapp werden. In Bad Marienberg lag der bisherige Rekord 1993/94 bei 21,8 Sonnenstunden, die bis Ende Januar 2018 voraussichtlich nicht mehr erreicht werden.
Die 5-Tage-Vorhersage für Bad Marienberg (Rheinland-Pfalz, andere Orte deutschland- und weltweit bitte dort eingeben) mit einigen Sonnenstunden am Samstag und wieder am Dienstag. Es ist aber unwahrscheinlich, dass der bestehende Rekord aus dem Winter 1993/94 noch erreicht wird.
Städte aus ganz Deutschland im Vergleich seit 1. Dezember
Summe Sonnenstunden vom 1. Dezember bis einschließlich 25. Januar
Köln-Bonn 23.2 h
Bochum 25.7 h
Trier 34.4 h
Saarbrücken-Ensheim 38.3 h
Hannover 38.8 h
Frankfurt/Main 41.5 h
Schwerin 42.8 h
Hamburg-Fuhlsbüttel 48.3 h
Erfurt-Weimar 55.3 h
Bremen 55.0 h
Berlin-Tempelhof 59.1 h
Schleswig 66.0 h
Manschnow 74,2 h
Magdeburg 76.1 h
Dresden-Klotzsche 76.6 h
Freiburg/Breisgau 90.5 h
München Flughafen 96.2 h
Am wenigsten Sonne gab es im Westen und Südwesten, die Liste wird angeführt von Orten in NRW, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Deutlich sonniger war es dagegen im Osten und besonders im Süden Deutschlands.
Ein typisches Bild in diesem Winter im Westen Deutschlands, aufgenommen von Achim Otto bei Wuppertal.
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Was mir im Raum Köln immer wieder besonders auffällt sobald man ein Stück blauen Himmel sieht, ist die extreme Masse an sogenannten Kondensstreifen, welche Tag für Tag eine dicke Nebelwand um den Himmel ziehen.
Sobald die Sonne sichtbar wird, handelt es sich nur um Minuten, bis der Himmel durch die Abgase wieder komplett zugezogen ist.
Oftmals sind auch kaum Wolken zu erkennen, doch ein silber-grau-weisser Teppich, durchgehend von morgens bis abends, legt sich übers Land und aufs Gemüt.
Es ist schon traurig, dass wir täglich zugucken können wie unser Himmel verpestet wird, aber noch viel trauriger ist es, dass es kaum einen Menschen interessiert.
Lieben Gruß an alle Wetter Interessierten 🙂
Das würde ich auch so sehen. Aus meiner laienhaften Sicht sind auch die penetranten Hochnebellagen ein Ergebnis der Luftverschmutzung. In den 80er/90er-Jahren des letzten Jahrhunderts gab es sie definitiv nicht.
Man kann die armen Menschen nur bedauern, die nun schon so lange in dem ekligen Grau ausharren müssen.
Das ist ja allgemein das nervige am Winter: Die Kitschwinter im Reiseprospekt gibt es auch im Süden Deutschlands nur selten. Es dominieren die lästigen Hochnebel, der andauernde Schneefall und/oder Regen. Die Kälte wäre ja gar nicht das Problem…
Sehr traurig alles