Bilanz der Tornadolage am Wochenende
In den vergangenen Tagen hatte sich in weiten Teilen Deutschlands eine Schauer- und Gewitterlage eingestellt, bei der es lokal eng begrenzt schwere Unwetter durch Starkregen und Hagel gab. Die langsam ziehenden Schauer und Gewitter brachten von Freitag bis in den heutigen Montag örtlich sehr große Regenmengen. Wie bei solchen Wetterlagen üblich gab es zahlreiche Tornados und Tornadoverdachtsfälle.
Das Foto von Andrea Matthies zeigt eine Trichterwolke nahe Ingolstadt, die am späten Montagvormittag beobachtet wurde. Über möglichen Bodenkontakt des Wirbels ist derzeit nichts bekannt. Was eine Trichterwolke ist und wann man von einem Tornado spricht, dazu mehr bei uns im Wetterkanal: Was ist ein Tornado? Was ist eine Trichterwolke?
Das Radarbild vom späten Montagvormittag zeigt die auslösende Gewitterzelle nahe Ingolstadt, an der die Trichterwolke beobachtet wurde.
Insgesamt sind in der Zeit vom vergangenen Freitag (12.05.) bis heute mindestens 13 Tornados und Tornadoverdachtsfälle bekannt, von denen bisher zwei Fälle bestätigt werden konnten. Damit erhöht sich die Zahl der bisher in diesem Jahr bestätigten Tornados in Deutschland auf mindestens 6, dazu kommen zwei plausible und damit sehr wahrscheinliche Tornados sowie mehr als 25 Verdachtsfälle. Die Tornadosaison läuft in Deutschland etwa von Mai bis September, wobei auch außerhalb der Hauptsaison einzelne Tornados auftreten können. Etwa 40 bis 60 Tornados werden Jahr für Jahr in Deutschland registriert mit einer gewissen Dunkelziffer. Im vergangenen Jahre waren es mindestens 77 bestätigte oder plausible Fälle, dazu kommen fast 400 Verdachtsfälle.
Das Foto wurde am Samstag (13.05.) von Jürgen Zerrahn auf dem Gelände des Modellflug-Clubs Herzogenaurach e.V. in der Nähe von Erlangen in Bayern aufgenommen. Es zeigt eine weit hinab reichende Trichterwolke (englisch Funnelcloud) und darunter am Boden eine Staubwolke. Augenzeugen berichten über einen deutlich ausgeprägten Wirbel am Boden. Damit ist der Wirbel von der Wolke bis zum Boden nachgewiesen, es handelt sich um einen Tornado, der nicht durchgehend sichtbar sein muss.
Das Radarbild vom Samstagmittag zeigt die Gewitterzelle nahe Herzogenaurach, an der sich der eindrucksvolle Tornado bildete. Über größere Schäden ist nichts bekannt.
Von den Schauern und Gewittern waren nahezu alle Landesteile betroffen, wie die Karte mit den 48stündigen Regensummen bis zum Montagmittag zeigt. Ähnlich sah es vor einem Jahr aus, als Ende Mai bis in den Juli immer wieder Unwetterlagen auftraten, bei denen die Schauer und Gewitter langsam bis gar nicht zogen. Der Höhenwind war damals noch schwächer als bei der Unwetterlage an diesem Wochenende, lokal kamen dadurch noch wesentlich größere Mengen zusammen.
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