Alles andere als Strandwetter auf den Kanaren!
Auf den Kanaren geht es seit Sonntag rund. Wie wir schon im Vorfeld berichteten hat ein kleines Tief auf den Kanaren kräftige Schauer, Gewitter und örtlich auch Unwetter gebracht.
„Auch heute am Mittwoch ist es noch nicht vorbei mit den kräftigen Regenfällen und teils auch noch mit den stürmischen Böen, denn das Tief sitzt immer noch genau bei den Inseln fest und bewegt sich nur langsam heute wieder weiter nach Norden und schwächt sich dann dabei ab“, sagt Andreas Neuen vom Wetterdienst Kachelmannwetter.
Zum Einen hat das Tief kalte Luft in der Höhe mit im Schlepptau, zum Anderen wurde aus Afrika heiße Luft mit angezapft und diese Mischung in Verbindung mit dem noch 24 Grad warmen Meerwasser brachte dann diese heftigen Schauer und Gewitter mit sich.
Dabei lebte bereits am Sonntag auch der Wind auf und brachte am Montag dann an die West- und Nordwestküsten teilweise Wellen mit einer Höhe von 4 bis 5 Metern mit sich. Baden war in den vergangenen 3 Tagen auf allen Inseln lebensgefährlich!
„Auch auf den ruhigeren Inselseiten, denn der Wind drehte komplett von Nord auf Südwest bis Süd und sorgte in Verbindung mit Ebbe und Flut für noch mehr Unterströmungen. Folglich wehten auf allen Inseln in den vergangenen Tagen die roten Flaggen an den Stränden — absolutes Badeverbot!“, warnt Neuen, denn es gibt auf den Kanaren allein in diesem Jahr schon 57 Badetote. Die folgenden Bilder wurden am Montagabend an der Nordspitze Fuerteventuras bei Corralejo gemacht:
Wie beschrieben ist es auch heute noch nicht vorbei mit den kräftigen Schauern oder auch Gewittern. Bereits in der vergangenen Nacht tobten auf Fuerteventura und Lanzarote Gewitter, die Behörden beider Inseln beschlossen schon gestern Abend auf Grund der Lage, die Schulen geschlossen zu halten! Es gab also schulfrei heute für alle Kinder wegen der Unwetter auf Lanzarote und Fuerteventura. Bereits gestern regnete es auf Fuerteventura stellenweise heftig (hier ist ein freies Video zu sehen, Rechte liegen bei mir, Andreas Neuen, selber und es darf verbreitet und verwendet werden: https://www.facebook.com/andreas.ausweitmar/videos/1033343260115836/)
Momentan zieht ein neuer Gewitterbatzen auf Teneriffa zu, wie man auch auf dem Top-Alarm-Satellitenbild sehen kann. Die Wolkenobergrenze hat teilweise eine Temperatur von unter -50 Grad, was auf hochreichende Gewitterwolken schließen lässt. Wenn man mit der Playtaste die Animation der Satellitenbilder startet, kann man auch die Zugbahn der Gewitter sehen.
Wie man auch an den Regensummen der letzten drei Tage sehen kann, kamen stellenweise schon große Regenmengen vom Himmel. Hervorheben muss man dabei vor allem:
- San Bartolome / Gran Canaria 108 l/qm
- Puntagorda / La Palma 107 l/qm
- Gran Tarajal / Fuerteventura 55 l/qm
- Tias / Lanzarote 47 l/qm
- Parque Holandes / Fuerteventura 46 l/qm
Alle Regenmengen der letzten Tage kann man Tag für Tag hier ansehen. Am Sonntag ging es bereits auf La Palma los mit den ersten 40 l/qm in Puntagorda. Letzte Nacht waren dann vor allem Lanzarote und Fuerteventura dran:
Die Regensummenkarte bis morgen, Donnerstag früh zeigt noch weitere Regenfälle auf den Kanaren. Punktuell können nochmals rund 20 l/qm vom Himmel kommen.
„Allein an einigen Stationen auf Fuerteventura ist bereits nahezu die Hälfte der Jahresregenmenge in zwei Tagen gefallen“, erklärt Neuen. „Am Flughafen Puerto del Rosario fallen üblicherweise im ganzen Jahr grade einmal 105 l/qm verteilt auf rund 19 Regentage“.
Ab dem morgigen Donnerstag wird es dann aber wieder sonniger und wärmer. Vielleicht sind zwischen Freitagabend und Samstagmittag nochmal örtliche Schauer oder Gewitter möglich, danach geht es dann aber sonnig weiter. Kann sogar gut sein, dass es in der neuen Woche „Calima“, einen heißen Wüstenwind aus der Sahara, auf den Inseln gibt.