Wie geht es weiter in der nächsten Woche und was ist dran an den Wintergerüchten?
Blicken wir zunächst auf die aktuelle Situation: Wir hatten es die letzten Tage mit einer Luftmassengrenze zu tun, die nun nach Nordosten abgedrängt worden ist. Damit hat die mildere Luft sich auch in den bisherigen Dauerfrostgebieten durchgesetzt. Hier war es die letzten Tage winterlich, teils auch mit Schnee und Eisregen. Der Westen und Südwesten, oft auch große Teile von Süddeutschland, haben davon nicht viel mitbekommen. Im Gegenteil, es war sogar ziemlich mild für Januar. Nach vorübergehendem Zwischenhocheinfluss (vom äußersten Süden mal abgesehen), greift zum Sonntag schon der nächste Tiefausläufer über.
Erst einmal bereitet uns Meteorologen schon der Montag ein wenig Kopfzerbrechen, da besonders vom amerikanischen Wettermodell immer wieder ein starkes Sturmtief simuliert wird, welches die anderen Wettermodelle so nicht sehen wollen. Auslösend ist ein kleines Randtief am Rande eines umfangreichen Tiefs bei den Britischen Inseln. Schauen wir uns das amerikanische und deutsche Wettermodell im Vergleich an. Sie sehen die deutlichen Unterschiede in den Luftdruckkarten. Wir bleiben am Ball und schauen, ob sich wirklich ein stärkeres Tief entwickeln kann.
Nun, gesagt sei noch, dass es auch in den nächsten Tagen etwa von Schleswig-Holstein bis nach Sachsen und nordöstlich davon deutlich kälter bleibt, als im übrigen Land nach Südwesten hin. Hier ist es zwar im Vergleich zu den eisigen letzten Tagen deutlich milder geworden, aber ein Temperaturkontrast zwischen Nordost und Südwest bleibt bestehen. Wir haben also im Nordosten weiterhin kältere und in Skandinavien und Nordosteuropa auch deutlich kältere und „wintertaugliche“ Temperaturen liegen.
Das Tiefdrucksystem bei den Britischen Inseln wird sich am Dienstag weiter nach Mitteleuropa verlagern und damit auch nach Deutschland. Vor allem in der Höhe strömt aus Nordwesten dann kältere Luft ein, was die Schneefallgrenze in den Mittelgebirgen auf etwa 600 bis 800 Meter sinken lässt. Spannend wird es vor allem in der Nordhälfte Deutschlands, da wie bereits erwähnt im Nordosten noch kältere Luft liegt. Diese könnte von dem Tief mit einbezogen werden, sodass es möglicherweise gebietsweise bis in tiefe Lagen schneit. Der genau Ablauf ist aber noch unsicher. Die folgende Grafik zeigt das signifikante Wetter (blau=Schnee) des HD Modells für Dienstagabend. Genauso gut kann die Grenze zum Schnee auch nördlicher oder südlicher liegen – wie gesagt, es ist noch offen.
Vor allem in den höheren Lagen wird es also ab Dienstag erst einmal winterlich mit Schneefällen. Im weiteren Verlauf könnte dann kältere Luft aus dem Nordosten weiter süd- und westwärts vorankommen. Es wird allerdings dieses mal wahrscheinlich nicht die super eisige Luft mit auch tagsüber -6 bis -10 Grad sein, wie sie der Norden und Osten die letzten Tage erlebt hat. Eher wird die Luft feuchter sein und nicht ganz so eisig.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass es vermutlich auch im Laufe der nächsten Woche im Norden und Nordosten eher kälter weitergeht, als im Westen und Südwesten. In den Mittelgebirgen bestehen gute Chancen auf Schnee, im Laufe der Woche vor allem in der Nordhälfte auch bis in tiefe Lagen, in der Südhälfte mit noch größeren Unsicherheiten eher ab 300 bis 600 Meter. Heißt, dass es am Oberrhein aus jetziger Sicht die schlechtesten Chancen für eine Schneedecke gibt.
Betrachten wir abschließend noch unsere XL Vorhersage mit dem Vergleich von mehreren Wettermodellen für Schwerin und Stuttgart. Es wird schnell deutlich, dass es nach Nordosten kälter bleiben wird, als im Südwesten. Dieses Diagramm für Ihren Ort finden Sie hier auf kachelmannwetter.com. Unten haben wir die 0 Grad-Linie zur besseren Übersicht fett eingezeichnet.
Abschließend können wir sagen, dass lupenreines Winterwetter mit Frost und Schnee in den Niederungen im Südwesten und Westen noch mehr als fraglich ist. Besser sieht es mit jedem Kilometer nach Nordosten aus sowie mit jeden 100 Höhenmeter nach oben.
Das HD Niederschlagsradar, HD Satellitenbilder sowie Wettervorhersagen für jeden Ort in Europa, verschiedene Messwerte von zahlreichen Wetterstationen und vieles mehr finden Sie auf kachelmannwetter.com. Außerdem NEU: exklusive Super HD Modellkarten sowie kompakte Wettervorhersage – alles auf einen Blick!
Moin Fabian.
Wäre es möglich, die Nullgradmarke in der XL Vorhesage generell hervorzuheben?
Durch das Mouseover verliert man leicht die Orientierung.
Grüße aus dem unterkühlten Taarstedt.
Takt 1.1 °C 8/8
984 hPa gleichbleibend
NNW 5 Böen 6-7
Hallo, ich gebe es mal weiter. Vielleicht lässt sich etwas machen. Viele Grüße, Fabian.
Und wenn ihr schon mal dran seid, ich wäre immer noch dafür, die Y-Achse auch rechts im Diagramm zu beschriften, würde helfen…
Was mich sehr freuen würde wäre, wenn die Zeiten in der Kartenansicht per Tastatur-Pfeiltasten durchgescrollt werden könnten. {model_hour_prev() & model_hour_next()}
Durch die hervorragende Auflösung klickt man sich leider die Maus kaputt 😀
Wir nehmen uns jedem Vorschlag an und gucken, was eventuell möglich oder sinnvoll ist umsetzen. Danke und Gruß.
…einen Button zum Abwählen aller Model (um dann eines wieder zuzuschalten) wünsch ich mir
viele Grüße