Update zum Supertaifun Nepartak
Die Ausläufer des Supertaifuns „Nepartak“ haben Taiwan erreicht und vorgelagerte Inseln melden schwere Orkanböen. Eine Messboje der Universität von Taiwan meldete einen Luftdruckwert von 897 Hektopascal und das nach leichter Abschwächung des Taifuns. Damit gehört „Nepartak“ zu den stärksten Taifunen, die seit Aufzeichnungsbeginn die Insel getroffen haben. Der Taifun zieht langsam weiter auf die Insel und dürfte diese im Laufe des Abends (nachts Ortszeit) auch mit seinem Zentrum erreichen. Inzwischen hat sich der gewaltige Taifun etwas abgeschwächt durch den Einfluss der Insel, er bleibt aber weiter sehr gefährlich mit Windgeschwindigkeiten bis etwa 260 km/h und noch wesetlich stärkeren Böen. Verfolgen kann man den Taifun auch auf unseren globalen Satellitenbildern.
Über der Insel verliert der Taifun weiter an Kraft. Es fehlt der Energienachschub vom Meer und die Reibung durch die bergige Insel bremst den Sturm zusätzlich etwas ab. Dennoch muss mit erheblichen Schäden durch den Wind gerechnet werden. Zudem fallen bei der recht langsamen Zuggeschwindigkeit des Taifuns mehrere Hundert Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb von nur 24 Stunden. Damit dürften viele Bäche und Flüsse Hochwasser führen und Straßen können durch Erdrutsche verschüttet werden.
Was danach passiert, hängt von der genauen Zugbahn im Bereich der Insel ab. Zieht der Taifun – wonach es derzeit aussieht – längere Zeit mit seinem Kern über die Insel hinweg, kann er sich soweit abschwächen, dass er weitgehend zerrissen wird. Dennoch dürfte zumindest ein Tropensturm übrig bleiben, der mit feuchten und tropisch warmen Luftmassen auf das chinesische Festland treffen kann. Auch hier sind gewaltige Regenmengen von mehreren Hundert Litern pro Quadratmeter möglich, die zu erheblichen Überschwemmungen führen können.
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Hallo Herr Sävert,
gerne trage ich weitere Infos heran!
Nepartak ist auch ein Rekordtaifun. Mit einem 1-minütigem Mittelwind von
150 Knoten, wurde der Rekord von Nadine 1971 egalisiert, der zuvor der
stärkste Taifun im Monat Juli war bzw. der stärkste Sturm weltweit im Juli.
Viele Grüße,
Frédéric Boutelant
P.S.: Der Rekord von Joan 1959, dass der maximale Mittelwind beim Landgang
160 Knoten betrug, ist recht zweifelhaft und sehr wahrscheinlich zu hoch, wie
viele andere Messungen und Abschätzungen aus den 50gern bis in die 60ger Jahre.
Aus dem Bericht des JTWC zur Taifunsaison 1959, geht hervor, dass die maximale
Windgeschwindigkeit auf Flughöhe, zum Zeitpunkt der stärksten Intensität 180 mph
betrug, gemessen auf 700 hPa Druckfläche. Das NHC wendet heutzutage einen
Faktor von 0,9 an, d.h. man käme auf 165 mph bzw. 145 Knoten. Es gibt noch ein paar
weitere unklare Schlüsse, basierend auf den Daten der Aufklärungsmission. Vielleicht
zu einem anderen Zeitpunkt dazu mehr, was ich damit meine.
https://metoc.ndbc.noaa.gov/web/guest/jtwc/annual-tropical-cyclone-reports