Umstellung der Großwetterlage – nächste Woche kälter?
Die Großwetterlage mit einem kräftigen Hoch über West- bis Mitteleuropa bleibt auch in den kommenden Tagen erhalten. Tiefdruckgebiete ziehen von Island nach Skandinavien und weiter nach Osteuropa. Bei uns herrscht in der Nordosthälfte am Rande der Tiefs eher graues, sonst teils nebliges und ruhiges Herbstwetter. Dies könnte sich aber im Laufe der nächsten Woche drastisch ändern.
Die Karte aus dem HD-Modell mit den Regensummen bis zum Mittwoch zeigt die Lage des Hochdruckgebietes QUINN über Frankreich. Tiefdruckgebiete schlagen einen weiten Bogen um das Hoch herum ein. Sie werden vom Nordmeer nach Skandinavien und dann weiter nach Osteuropa geführt. Dabei stauen sich die Regenwolken am norwegischen Gebirge, wo in den kommenden Tagen erhebliche Regenmengen fallen, im Bergland türmen sich größere Schneemassen auf. Auch in Osteuropa fällt der Niederschlag teilweise als Schnee. Der Norden und Osten Deutschlands werden von Tiefausläufern gestreift, während die Südwesthälfte unter Hochdruckeinfluss vorerst ruhiges und zu Nebel und Hochnebel neigendes Wetter abbekommen. Dabei ist es insgesamt noch mild für die Jahreszeit. Kräftige Regenfälle treten zudem im zentralen Mittelmeerraum auf.
Dann stellt sich die Großwetterlage um: Die Karte aus dem globalen deutschen Modell zeigt, dass sich der hohe Luftdruck zur Wochenmitte von Frankreich nach Irland verlagert. Ein kräftiges Tief zieht von Skandinavien nach Russland und die Strömung dreht bei uns auf Nordwest. Damit gelangt schon mal deutlich kühlere Luft vor allem in den Norden und Osten Deutschlands.
Schaut man sich dazu die Nullgradgrenze aus dem globalen US-Modell für den kommenden Donnerstag (03.11.) an, dann sieht man, dass Frostluft große Teile Nordeuropas erfasst. Auch in Mitteleuropa sinkt die Nullgradgrenze bereits deutlich ab, die Temperaturen gehen drastisch nach unten.
Im Osten Deutschland sinkt die Nullgradgrenze in Deutschland nach dem amerikanischen Modell bereits auf rund 600 Meter (weiße Linie) ab, auch sonst liegt sie in den meisten Mittelgebirgen bereits deutlich tiefer. Klickt man sich weiter bis zum Donnerstag durch, sieht man die Nullgradgrenze vor allem im Mittelgebirgsraum weiter absinken.
In tiefen Lagen wird es ebenfalls deutlich kälter, wie der 10-Tage-Trend für Berlin zeigt (andere Orte bitte dort eingeben), aber nicht wirklich winterlich. Dabei gibt es noch einige Unsicherheiten. Dies erkennt man daran, dass ab Mitte der kommenden Woche die Temperaturkurven der verschiedenen Modelle weiter auseinander gehen. Stimmen sie besser überein – wie in den ersten Tagen – ist die Prognose deutlich sicherer. Im Westen und Südwesten ist auch ein Abwärtstrend zu erkennen, er ist aber nicht so ausgeprägt.
Schaut man noch etwas weiter, landet man immer mehr im von uns Meteorologen oft als „Glaskugelbereich“ bezeichneten Zeitraum. Konkrete Vorhersagen sind über einen längeren Zeitraum als 5 bis 7 Tage nicht möglich, aber der Blick auf die Tage danach zeigt, was möglich ist. Nach dem globalen US-Modell könnten weitere Tiefdruckgebiete von Island und Grönland zum Nordmeer und weiter nach Skandinavien und zum Baltikum ziehen. Auf der Rückseite eines solchen Tiefs könnte die Strömung bei uns auf nördliche Richtungen drehen mit weiterer Abkühlung. Dies ist aber noch spekulativ.
Es würde dazu passen, dass schon seit Monaten auf dem Atlantik keine zonale Strömung herrscht, also Westwindwetter, mit dem Tiefs vom Atlantik bis zu uns durchrauschen. Schon im Sommer hatten wir häufig schwachwindige Wetterlagen und dies setzte sich auch im Herbst weitgehend fort. Statt einer solchen zonalen Wetterlage baut sich häufiger eine so genannte meridionale Wetterlage auf, die Strömungen verlaufen eher in Nord-Süd-Richtung oder umgekehrt, also den Meridianen entlang, daher die Bezeichnung. Fehlt in der Nordpolarregion ein ausgeprägter und steuernder Tiefdruckwirbel in höheren Schichten der Troposphäre, wie es zurzeit der Fall ist, dann treten solche meridionalen Wetterlagen häufiger auf. Wo dann allerdings welche großräumigen Strömungen auftreten, muss man einfach abwarten.
Fazit: Es wird im Laufe der nächsten Woche sehr wahrscheinlich kälter bei uns und in den Mittelgebirgen ist sogar ein Wintereinbruch durchaus möglich, aber im Flachland vorerst noch nicht. Alles Weitere muss man einfach abwarten. Eine Jahreszeitenvorhersage ist nicht möglich!
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