Sommer 2017 – besser als sein Ruf
Der zurückliegende Sommer war deutlich besser als sein Ruf, vor allem in einigen Medien wurde er zuletzt als verregnet und kühl bezeichnet. Die Wirklichkeit sieht anders aus. Besonders die Temperaturen lagen in vielen Landesteilen deutlich über den durchschnittlichen Werten, nur im Norden blieben sie im Bereich der Mittelwerte. Der Niederschlag war sehr unterschiedlich verteilt, regionale Unwetter brachten in einigen Regionen weit mehr als das Doppelte der Durchschnittswerte. Bei der Sonne gab es ein Nord-Südgefälle: Während sie sich im Norden etwas zurückhielt, war es nach Süden hin sonniger als im Mittel.
Am 22. Juni wurden im Westen und Südwesten unter anderem in Köln, Trier und am Kaiserstuhl Höchstwerte bis 37 Grad gemessen. Im Süden wurden viele so genannten heiße Tage mit einem Höchstwert von 30.0 Grad und mehr registriert, in Regensburg waren es zum Beispiel 27 Tage und damit deutlich mehr als zum Beispiel im heißen Sommer 1994. In Leck in Nordfriesland gab es dagegen keinen einzigen heißen Tag – was aber auch üblich ist – und nur zwei Sommertage mit 25,0 Grad und mehr.
Beim Niederschlag sah es sehr unterschiedlich aus. Einige Regionen wurden von schweren Unwettern getroffen und bekamen zum Teil deutlich mehr als das Doppelte der langjährigen Mittelwerte ab, während es in anderen Regionen sehr trocken blieb.
Der Juni war durch unwetterartige Regenfälle vor allem im Nordosten und Norden sehr nass, wie die Karte mit den Monatsmengen im Juni zeigt. Im Westen herrschte gebietsweise Trockenheit und vor allem am Niederrhein litten viele Pflanzen erheblich.
Im Juli lag der Schwerpunkt der Unwetter im südlichen Niedersachsen und am Alpenrand, wie die Regensummenkarte aus dem Juli zeigt. Das herausragende Wetterereignis im Juli war der Starkregen rund um den Harz mit der Hochwasserlage in Niedersachsen. Das Foto aus der Stadt Goslar, aufgenommen von Dominik Lüdtke, lässt das Ausmaß erahnen:
Die Regensummen im Monat August waren auch wieder sehr unterschiedlich verteilt, wobei ähnlich unwetterartige Regenfälle wie in den beiden anderen Sommermonaten die Ausnahme blieben. Recht trocken war es besonders im Nordosten. Die Pegelstände der meisten größeren Flüsse blieben den ganzen Sommer hindurch überwiegend auf sehr niedrigem Niveau, das Regendefizit der Vormonate konnte nicht wirklich ausgeglichen werden.
Insgesamt war es also größtenteils ein recht warmer Sommer, wenn auch gespickt mit einigen Unwettern, die regional große Regenmengen brachten. Im Norden kann man diesen Sommer als durchschnittlich bezeichnen, nach Süden hin gehört er schon zu den Top-Sommern der vergangenen Jahre. Wochenlange Hochdruckwetterlagen blieben zwar in diesem Sommer weitgehend aus, aber man darf nicht vergessen, dass wir uns nicht im Mittelmeerraum, sondern in den gemäßigten Breiten befinden, wo wechselhafte Sommer eher die Regel sind.
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Im Süden war der Sommer sehr warm bis heiß und sonnig, das ist richtig… Aber die Unwetter sind schon teils bedenklich gewesen, zumindest traff es meine Region, Gott sei dank nicht direkt Abensberg, 7 mal mit schweren Hagekunwettern, das ist schon eine hohe Zahl an Unwettern in der gleichen Region so meine ich das, es gab mit Sicherheit noch schlimmere Unwetter, nur da traff es meine Region nicht so, das meine ich halt, zumindest fiel mir das dieses Jahr auf… Ich rede ja nicht von den Regenunwettern, sondern von den Gewittern/Unwettern, die fand ich schon heftig.
Hier in Schleswig-Holstein an der Elbe ist der Sommer gefühlt komplett ausgefallen – auch wenn die langjährigen Mittel für einen „normalen“ Sommer sprechen. Ich bin der Meinung, dass zur Bewertung eines Sommers die Mittelwerte alleine nicht ausreichen. Interessant ist auch die Anzahl der Sommer – und Hitzetage, denn das ist entscheidend wie ein Sommer verlaufen ist. Mir ist bewusst, dass wir nicht am Mittelmeer leben, aber Wetter das hier im Sommer genauso wie in Irland verläuft ist denke ich nicht normal. So war beispielsweise ein längerer Aufenthalt im Garten nicht möglich, da es fast jeden Tag regnete und sehr oft hatten wir starken Wind aus NW oder N während es in der Mitte und im Süden warm und sonnig war. Interessant ist auch, dass es hier kaum noch zu stabilen Schönwetterlagen im Sommer kommt. Wenn es dann doch mal warm wird, dann nur für einen Tag und der Taupunkt steigt sofort auf unerträgliche Höhen und es knallt Stunden später.
An der Westküste von SH hatten wir bis heute im ganzen Jahr 2017 neun Sommertage und gar keinen Hitzetag. Das ist auch für unsere Region ungewöhnlich. Ich habe die Werte durchsucht und habe festgestellt, dass es hier oben einen solchen Sommer zuletzt 1993 gab. Es ist hier auch der erste Sommer in diesem Jahrtausend ohne Hitzetag. In Zeiten des Klimawandels könnte man meinen dass auch der Norden mehr Hitzewellen oder zumindest wärmere Phasen bekommt, aber das ist mir bis jetzt noch nicht aufgefallen. Ich habe die Jahreswerte von 1987 – 2017 analysiert und komme im Durchschnitt auf 23 Sommertage und 3 Hitzetage im Jahr (Westküste SH an der Elbe).
Gefühlt war der Sommer 2017 hier eine große Enttäuschung.