Rückblick März 2016 — leicht zu kalt, oft zu trocken, meist zu wenig Sonne
Der März ist vorbei, Zeit einen Blick auf diesen Monat zu werfen. Was hatte er zu bieten, war er wirklich so kalt, wie viele ihn vermuten?
Ja, vor allem in den ersten 15 Tagen war der März ein recht kalter Monat, los ging es ja schon am 1. März, wo es fast überall in Deutschland morgens Frost gab. Dabei lag von der Lausitz bis zum Alpenrand auch eine mehr oder weniger mächtige Schneedecke, die aber schon tags darauf fast wieder weg war.
Selbst nach Mitte des Monats traten immer noch Nachtfröste auf, wie am 17. März, als es erneut in fast ganz Deutschland Frost gab. Erst danach wurde es nach und nach milder. Die ersten wirklich frühlingshaften Temperaturen gab es erst am 18. März, als zumindest von Hessen bis zum Saarland und zum Oberrhein mal die 15 Grad überschritten wurden. Und auch jetzt zum Ende des Monats wurde es vor allem im Süden und Osten milder.
Dennoch war der März nur ein wenig zu kalt, vor allem im Südwesten und Süden Deutschlands betrug die Abweichung gegenüber der März-Mitteltemperatur (Referenzperiode 1981-2010) rund 1 Grad. Anders sah es im Norden aus. Hier war der März normal temperiert oder vor allem in Küstennähe gar leicht zu warm, ebenso in Brandenburg. Auf allen drei Karten sind die Durchschnittswerte im sonst üblichen März WEISS dargestellt und die Monatswerte des März 2016 in ROT. So kann man gut vergleichen.
Trotz meist wechselhaftem Wetter mit teilweise Graupel- und Schneeschauern, war der März 2016 aber vielerorts in Deutschland zu trocken. In Thüringen und Sachsen fiel bis zum 30. März stellenweise nicht mal der Hälfte der sonst üblichen Monatsmenge. Am gestrigen 31. März kam es an einer Luftmassengrenze aber noch zu reichlich Niederschlag, so dass der März dann im Abschluss zwischen Thüringen und dem Saarland sogar noch zu nass ausfiel. Ausgeglichen war der Monat nur in Richtung Oberrhein, im Norden des Landes war der März 2016 hingegen vielfach zu trocken, in Hannover fiel noch nicht einmal die Hälfte der sonst üblichen Regenmenge:
Der März 2016 war zudem ein dunkler Monat. Nahezu überall in Deutschland gab es zu wenige Sonnenstunden. Vor allem von Thüringen über Nordhessen bis nach NRW und bis ins südliche Niedersachsen fehlten rund 20 Stunden Sonnenschein. Nur vom Oberrhein bis ins Allgäu und auch an der Nordsee gab es mehr Sonnenschein als üblich mit 13 bis 18 Stunden mehr Sonne als normal.
Fazit: Der März 2016 war also deutschlandweit gesehen leicht zu kalt und vielfach zu sonnenscheinarm, dabei aber verbreitet vor allem im Norden auch viel zu trocken.
Sie können sich bei uns im Archiv jeden einzelnen Tag des März 2016 ansehen und die Höchstwerte, Tiefstwerte, Schneehöhen, Sonnenstunden, Windböen etc. selbst nochmal ansehen. Das kann man übrigens auch mit allen Märzen bis über 100 Jahre zurück machen.
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Es ist unsinnig, einen Monatsrückblick zu erstellen, BEVOR der Monat zu Ende ist. Am letzten Tag des Monats gab es vor allem in der Mitte des Landes ergiebige Regenfälle. Die Aussage „besonders in Thüringen und Sachsen fiel stellenweise nicht mal der Hälfte der sonst üblichen Monatsmenge“ ist SCHWACHSINN. In Thüringen und Sachsen liegen die Niederschlagsmengen im Bereich des klimatologischen Mittels! In Erfurt ist der März 2016 zu nass!
Hier geht’s zum Monatsrückblick: http://www.bernd-hussing.de/Archivdateien/Klima032016.htm
„vor allem in den ersten 15 Tagen war der März ein recht kalter Monat“ — Wenn mit „recht kalt“ gemeint ist „deutli ch kälter als normal/ deutlich kälter als durchschnittlich“ dann stimmt diese Aussage eigentlich nur regional im Westen. Ansonsten war die erste Märzhälfte zwar vielerorts kälter als die zweite, aber eben nur etwa soviel wie es auch üblich ist. In Göttingen, zum Beispiel, lagen der 2. bis 5. März allesamt über ihrem langjährigen Temperaturmittel und zwar sowohl die Tagesmitteltemperaturen als auch die Höchstwerte. Eine tatsächlich etwas unterdurchschnittliche Phase gab es in Göttingen nur vom 7.-11. März. In vielen nord-, ost- und mitteldeutschen Städten sah das ähnlich aus. Die Gründe, warum viele die erste Märzhälfte als kalt empfanden, waren folgende:
– der Februar war sehr mild, deshalb gab es keine wesentliche Temperatursteigerung von Anfang Februar bis Mitte März, wie viele sie im anlaufenden Frühjahr gerne gehabt hätten.
– die Tageshöchstwerte fielen öfter unterdurchschnittlich aus (obwohl die Mittelwerte „stimmten“)
– es gab eine Kombination aus windigen, kalten und sonnigen Tagen einerseits und etwas milderen aber regnerisch-trüben Tagen andererseits (wohingegen sich sonst auch mal nasskalte Tage mit sonnig-milden abwechseln, was einen wärmeren Gesamteindruck hinterlässt).
– es wurde/wird grundsätzlich bei Monatszwischenbilanzen (auch hier auf kachelmannwetter.de) der angebrochene Monat mit dem Mittel des Gesamtmonats verglichen. In einem Frühlingsmonat ist dieser Vergleich sehr unfair, da es auch im langjährigen Mittel eine Temperatursteigerung von mehreren Grad im Laufe des Monats gibt. Dieser März war, was den Verlauf der Tagesmitteltemperaturen angeht vielerorts „extrem normal“ („extrem“ normal, weil es eigentlich schon ungewöhnlich ist, wie klein die Ausreißer nach oben und unten vom langjährigen Mittel an den einzelnen Kalendertagen waren). Eine Ausnahme bildeten, wie gesagt, einige Regionen im Westen, wo es anfangs wirklich deutlich unterdurchschnittlich war. Zur Mitte des Monats betrug die Abweichung vielerorts nur etwa -0,5 bis -1 K von dem was für die erste Monatshälfte (1981-2010) üblich war. Dadurch dass es aber oft mit dem Gesamtmonatsmittel verglichen wurde, kamen viele auf Werte bei -2 bis -3 K. Die zweite Monatshälfte war zwar deutlich wärmer, aber sie lag verglichen mit dem langjährigen Mittel (der zweiten Monatshälfte) auch nur etwa bei +/- 0 K. Es ist also nicht so, dass große Frühlingseinbrüche am Ende des Monats die extrem kalte erste Monatshälfte „ausgeglichen“ hätten, es gab vielmehr nicht viel auszugleichen. Erste Monatshälfte -0,7 K, zweite Monatshälfte +/- 0 K macht zusammen mit -0,3 K einen sehr normalen März!
Die Abweichungen beim Sonnenschein sind (über Deutschland gemittelt) mit einer Abweichung von unter 20% zwar vorhanden, aber nicht wirklich gorß, auch diesbezüglich war der März also völlig normal und nicht weiter auffällig (auch wenn es viele so empfunden haben mögen). Auch vom Niederschlag her ist der März 2016 eher unscheinbar (durch den „rettenden“ letzten Tag). Zwar zu trocken, ja. Aber mitnichten extrem.
Natürlich klingt: zu kalt, zu trocken, zu trüb spannender als: normal warm, normal nass und normal sonnig, aber ich würde den Monat März 2016 im deutschen Flächenmittel als absolut unauffälligen Durchschnittsmärz verbuchen und zwar von Anfang bis Ende!
Auch der April ist ein Frühlingsmonat und die Temperaturabweichungen, die wir gerade nach oben erleben sind in Weiten Teilen des Landes um einiges höher als alle Abweichungen, die es im März nach unten gab, nur wird das in diesem Fall durch einen Vergleich mit dem Gesamtmonat sogar kaschiert. In der ersten Aprildekade liegen die Mitteltemperaturen im langjährigen Mittel um 7°C, der Gesamtmonat kommt aber eher auf 9°C, aktuell (vorgestern, gestern, heute, morgen) haben viele Orte Durchschnittstemperaturen von über 12°C (teilweise an die 15°C). Das legt eine Basis dafür, dass der April (trotz der bevorstehenden kühleren Phase), ein deutlich zu warmer Monat werden wird. Da gibt es dann vielleicht also mehr zu berichten als beim „extrem normalen“ März!
Danke für den langen Kommentar.
Aber: Wenn ein Monat (wie der März nun) über 30 Jahre gemittelt wird, dann hat er einen Wert, wo er „normal“ ist. Sowohl bei Sonnenschein, Temperatur oder auch Niederschlag. Weicht er davon (auch nur wenig) ab, so ist er nicht mehr „normal“. Daher ist die Schlagzeile „leicht zu kalt, oft zu trocken, meist zu wenig Sonne“ auch völlig zutreffend und richtig. Es steht nichts von Extremen im Rückblick. Alles noch relativ in der Norm, auch der „recht kalte Start“, der von Ihnen direkt als „deutlich zu kalt“ ausgelegt wurde/wird.