Keine frühzeitigen Tornadowarnungen möglich!
Aktuell geistern Meldungen durch viele Medien, nach denen für den morgigen Donnerstag (!) vor Tornadogefahr in bestimmten Landkreisen in Norddeutschland gewarnt wird. Schon den ganzen Mittwochvormittag kann man solche Meldungen lesen, sie entbehren aber jeglicher wissenschaftlicher Grundlage. Denn vor Tornados in bestimmten kleinräumigen Regionen kann man höchstens sehr kurzfristig warnen, die Vorwarnzeit für einen bestimmten Ort beträgt zwischen 0 und 20 Minuten, wobei am Entstehungsort eines Tornados praktisch keine Vorwarnzeit existiert. Zuvor kann man nur allgemeine Hinweise darauf geben, wie groß die Tornadogefahr in einer größeren Region sein könnte. Für einzelne Landkreise ist dies unmöglich!
Dazu kommt, dass die Wetterlage am Donnerstag gar keine typische Tornadolage ist. Der Höhenwind, der für die Tornadoentstehung sehr wichtig ist, weht nur wenig stärker als der Bodenwind, bei großen Windunterschieden zwischen unten und oben („Windscherung“) bestünde erheblich größere Tornadogefahr. Vereinzelte Tornados sind natürlich nicht ausgeschlossen, aber das sind sie nie bei einer Schauer- oder Gewitterlage. Eher könnte am Mittwochabend etwas im Emsland oder in NRW passieren, aber auch dies ist noch völlig offen, siehe unser Update zur möglichen Unwetterlage am Mittwochabend.
Wenn sich denn Gewitter gebildet haben, dann kann man sie mit unserer Radar-Vorhersage, dem Stormtracking, verfolgen. Hier bekommt man auch angezeigt, wenn das System Rotation im Bereich einer Gewitterzelle erkennt. Eine Garantie für einen Tornado ist auch dies nicht. Einen Tornado kann man nicht mit Radar- oder Satellitenbildern nachweisen, sondern nur vor Ort mit Beobachtern, wie vom Verein Skywarn Deutschland e.V., oder im nachhinein mit einer Schadenanalyse. Das Foto von David G. zeigt den Tornado in Hamburg am 07. Juni 2016. Lesen Sie mehr über Tornados in Deutschland.
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Vielen Dank für diesen tollen, fachkundigen Bericht / Artikel. Leider stürzen sich manche Medien gerne auf sowas. Hauptsache eine Schlagzeile die viele „aufschreckt“. Heutzutage reicht es ja nicht wenn schwere Gewitter in Anmarsch sind, da muss dann schon eine Tornadowarnung herhalten…
Das Wetter ändert sich nunmal. Ich finde schon, dass eine generelle Warnung schonmal angebracht ist.
Schließlich kam die WARNUNG am 07.06. für HAMBURg viel zu Spät! Wir haben das z.b. erst mitbekommen, als wir 60 Minuten später davon in den Nachrichten erfuhren. xD Wir können von Glück reden dass wir zu dem Zeitpunkt nicht in Farmsen/Bergedorf & Co unterwegs waren.
Denn eigentlich war für diesen Tag ein Ausflug in diese Richtung geplant.
Wir werden ja sehen, was morgen passieren wird. Aber auch ich glaube, dass es morgen so richtig krachen wird. Das wird definitiv MEHR als ein simples Sommergewitter.
Und sorry, aber den letzten Tornado gab es in Hamburg vor gut 10 Jahren. Der vom 07.06. war SEHR ungewöhnlich!
Es geht darum, dass heute in den Medien gezielt für Landkreise gewarnt wird und das ist schlicht unseriös, weil es nicht machbar ist! Wieso wurde oben im Artikel erklärt.
Es geht aber um Schadensprävention. Der 07.06. hat gezeigt: Die Meldung kam VIEL ZU SPÄT! 2 Tage vorher gewarnt wären deutlich geldschonender. Hamburg hat gar kein Geld, die Schäden zu bezahlen 😉
Es geht darum, dass man hier Leute in Panik versetzt! Wieso also die Warnung an besagtem Tag „zu spät“ kam, steht oben im Text. Weil man nicht eher warnen kann! Man kann vorher nur Wahrscheinlichkeiten abgeben, wie hoch das Tornadorisiko ist. Und auch das steht oben im Text. Bitte noch einmal genau lesen.
Danke für die Klarstellung.
Denn der Schwachsinn/Müll in den Mainstream-Medien ist mit dem natürlichen Verstand nicht zu ertragen !