Kaltfront von Tief FABIENNE richtet am Sonntag große Schäden an
Am Sonntag zog das Tief FABIENNE von West nach Ost über die Mitte Deutschlands hinweg. Die Kaltfront des Tiefs überquerte am Nachmittag und Abend etwa die Südhälfte Deutschlands, wo zuvor noch einmal subtropische Warmluft heranwehte. Mit der markant ausgeprägten Kaltfront kam es zu heftigen Windböen, oft sogar mit Gewittern. Örtlich wurden sogar Orkanböen über 120 km/h gemessen.
Die Radaranimation vom Nachmittag bis 19 Uhr zeigt die sehr gut ausgeprägte Kaltfront, wie sie sich von Luxemburg und Rheinland-Pfalz her formierte und weiter nach Ost bis Südost zog. Dabei bildete sich eine markante Linie mit Starkregen und teils auch Gewittern aus. Die sehr großen Temperaturunterschiede sind an den Messwerten deutlich zu sehen. Am späten Abend erreichte die Kaltfront auch die Alpen.
Auch in unserem Stormtracker zeigte sich eindrucksvoll die Kaltfront von FABIENNE mit vielen rotierenden Starkregen- und Gewitterzellen. Die Zugbahn konnte so gut verfolgt werden und mit der App Pflotsh Storm war man frühzeitig informiert, bevor die Kaltfront anrückte.
Orkanböen mit 137 km/h in Würzburg
Die folgenden Karten zeigen die maximalen 6stündigen Windböen bis 20 Uhr und bis 02 Uhr nachts. Mit Kaltfrontpassage kam es nahezu verbreitet zu 90 bis 100 km/h, örtlich auch deutlich darüber. So wurde beispielsweise in Würzburg eine Orkanböe von 137 km/h gemessen, auf dem exponierten Weinbiet waren es sogar 159 km/h. Die Karten im Detail mit dem Ablauf in stündlichen Messwerten:
Große Schäden mit Kaltfrontpassage
An der Kaltfront kam es durch die heftigen Windböen vielerorts zu umgestürzten Bäumen und teilweise auch großen Schäden an Gebäuden. Das ganze Ausmaß wird sich wahrscheinlich erst heute im Laufe des Tages zeigen. In den meisten Fällen wird es sich, auch wenn in vielen Medien gerne direkt von einem Tornado gesprochen wird, um Fallböen beziehungsweise „Downbursts“ handeln. Ob es auch zu einem oder sogar mehreren Tornados kam, was gestern durchaus möglich war, müssen genaue Auswertungen der Schäden noch zeigen.
https://twitter.com/feelwel/status/1043924401962520577
Ergiebige Regenfälle außer ganz im Norden
Mit Durchzug des Tiefs gab es vielerorts den dringend benötigten Regen, da die vergangenen Monate oft viel zu trocken waren. Besonders in einem Streifen von West nach Ost in der Mitte, also etwa in der Zugbahn des Tiefs, kam der meiste Regen zusammen. Die genauen Niederschlagssummen in unser kalibrierten Summenkarte, 24stündig bis 04:50 Uhr am Montag.
Haben Sie sich schon auf unsere Webseite kachelmannwetter.com umgeschaut? Wir haben zahlreiche Vorhersagetools, wie die Vorhersage Kompakt Super HD, den XL Trend und Ensemble Vorhersagen für jeden Ort.
Neben unseren weltweiten Messwerten mit umfangreichem Archiv, weltweiten Satellitenbildern (mit Archiv ab 1981) und der weltweiten Blitzortung finden Sie neben dem HD Regenradar zahlreiche weitere von uns entwickelte Radartools, wie beispielsweise das Stormtracking für Gewitter oder unser Sturzflut-Tool!
Außerdem gibt es ein umfangreiches Angebot an Modellkarten, wie für Mitteleuropa und andere Teile der Welt das hauseigene Super HD Modell mit 1×1 km Auflösung und das europäische Modell ECMWF mit unzähligen Vorhersagekarten für die ganze Welt.
Zahlreiche Apps: Wetter-Apps Pflotsh
Einfach nur heftig, sehr gut zusammengestellt. Immer wieder schön lobenswert. 🙂
Ich bin gespannt was die Auswertungen sagen werden, ob auch Tornados in meiner Nähe waren.
Ich selbst war auch geschockt mit was einem Tempo die Kaltfront angerast kam, als sie nur noch 1 Minute ca entfernt war.
Habe die Kaltfront beobachtet von Mühlheim am Main, 10 km östlich von Frankfurt. Sehr interessant war der Windsprung. Innerhalb eines Augenblicks drehte sich der Wetterhahn der etwa 40 m hohen St. Markus Kirche von WSW nach fast N. Das war ziemlich genau um 16.30 Uhr.
Der wichtigste Absatz im Artikel ist eigentlich der letzte: Es hat endlich!! mal wieder ergiebig und lang andauernd geregnet. Das letzte mal hier in Brandenburg gab es sowas im Juli. Ein Tag macht die Dürre nicht vergessen, aber man nimmt dieses Jahr ja, was man kriegen kann…
Das sollte nicht vergessen werden: Solange sich über der Nordsee noch keine Hurrikane bilden können, wird das katastrophale in diesem Wetterjahr nicht irgendein Ministurm sein, sondern die seit Monaten andauernde Dürre!
Es war kein Ministurm und das mit einem Hurrikan ist Blödsinn. Bei einer VB Wetterlage kann es auch im Osten mehr Regen geben, als benötigt wird. Ich erinnere daran, dass der Sommer 2017 beispielsweise in Berlin der nasseste seit Beginn der Aufzeichnungen war.