Kalte Ostlage ab dem Wochenende – Schnee nächste Woche möglich
Die Großwetterlage wird sich ab dem heutigen Mittwoch umstellen, denn der Tiefdruckeinfluss zieht sich zurück und ein umfangreiches Hoch baut sich über Mitteleuropa auf. Dieses verlagert sich bis zum Wochenende nach Skandinavien und der Wind dreht auf östliche Richtungen.
Wir sehen unten auf der Karte für den Luftdruck am Mittwoch um 20 Uhr das neue Hoch, welches sich etwa über Tschechien mit seinem Zentrum befindet. Damit stellt sich ruhiges Herbstwetter bei uns ein, teilweise aber mit zähen Nebelfeldern und dort, wo der Nebel sich lange oder sogar den ganzen Tage halten kann, wird es jetzt schon recht frisch mit deutlich einstelligen Höchstwerten. Es braucht also nicht zwingend eine Ostlage. In den Sommermonaten hätten wir durch diese Wetterlage warmes Wetter. Jetzt im fortgeschrittenen Herbst, kühlt sich die Luft unter einem Hoch bei wenig Wind immer weiter ab.
Vorhersage und Wetterübersicht für jeden Ort
Wochenende – langsam strömt kältere Luft ein
Bis zum Wochenende geht es also ruhig mit Nebel, Hochnebel, teilweise aber auch sonnig weiter. Es macht auch keinen Sinn jetzt für jeden Tag zu erörtern, wo sich wann Nebel bildet und wie lange hält und wo wie lange die Sonne scheint. Schauen Sie einfach regelmäßig die Vorhersage für ihren Ort an. Was man sagen kann: Es bleibt vorerst trocken.
Das Hoch wird dann zunächst mit einem kräftigen Hoch über Russland und Osteuropa interagieren und ab Samstag einen neuen Hochschwerpunkt über Skandinavien bilden. Damit kommt dann die östliche Strömung langsam in Gang und es weht kältere Luft heran.
Montag – es wird knackiger
Am Montag liegt das Hoch dann über Skandinavien und der flache Tiefdruckeinfluss von Südosteuropa drückt weiter nach Norden. Damit wird die Strömung glatter aus Ost und bis nach Westeuropa stellt sich an der Südseite des Hochs eine östliche Strömung ein. Die genaue Ausrichtung des Hochs wird noch unterschiedlich berechnet, kein Wunder, es sind ja auch noch ein paar Tage bis Montag. Der Grundtenor ist aber bei beiden Modellen gleich. Übrigens sind wir von einer nassen Westwetterlage damit weiterhin meilenweit entfernt. Ergiebige und flächige Regenfälle sind bei dieser Konstellation natürlich nicht zu erwarten, wobei diese weiterhin benötigt werden. Die große Trockenheit der vergangenen Monate konnte noch lange nicht ausgeglichen werden.
Temperaturvergleich verschiedener Wettermodelle
Unten habe ich den Modellvergleich für die Temperaturen für drei verschiedene Orte herausgesucht. Wir sehen dort die Berechnungen zahlreicher Wettermodelle (jede Berechnung eine Linie) im Diagramm. Angefangen oben mit München, dann Berlin und unten Dortmund. Ein Abwärtstrend ist bis in die kommende Woche hinein bei allen Modellen zu erkennen, aber der ganz große „Kältehammer“ ist es eher nicht. Für Ende November nicht so außergewöhnlich, wir könnten auch bereits Dauerfrost bekommen bei entsprechender Wetterlage.
Allerdings ist das bei Ostwind immer so eine Sache mit dem Wind. In trocken-kalter Luft bei starkem Ostwind fühlt es sich für die meisten wohl schon eisig an, auch wenn es nachmittags kurz 4 bis 7 Grad geben sollte. Wie frostig es nachts wird oder ob es sogar noch knapp über 0 Grad bleibt, hängt ebenfalls vom Wind ab. Schläft der Ostwind nachts ein, dann wird es deutlich kälter und verbreitet frostig. Das sind Details, die noch nicht ganz geklärt werden können. Schauen Sie für ihren Ort hier nach, die Berechnungen werden mehrmals täglich aktualisiert:
Schnee-Spekulationen mit dem Höhenei
Mit der östlichen Strömung eiert wahrscheinlich auch ein Höhentief, ein rundes Gebilde, angefüllt mit kälterer Luft bis in große Höhe, an der Südflanke des Skandihochs von Osteuropa Richtung Mitteleuropa. So müssen wir auf die Höhenwetterkarten schauen, da wo oft unser Wetter gemacht wird. Damit wird es dann spannend, ob es auch zu Schneefall kommt. Die Ausprägung und Lage des Höhentiefs wird noch unterschiedlich berechnet, wie der Vergleich aus vier verschiedenen Wettermodellen für Dienstag unten zeigt. Das Modell unten rechts lässt da erstaunlicherweise gar nichts aus Osten reineiern, also warten wir besser noch ab.
Da bald die ersten Weihnachstmärkte öffnen, können wir noch etwas Spekulatius anbieten, in Form der Karten für das signifikante Wetter aus dem ECMWF Modell für kommenden Mittwoch. So berechnet es in vielen Teilen Deutschlands Schneefall, der in den Vorhersagekarten hier blau zu sehen ist. Links für Mittwoch, 21.11. um 7 Uhr, rechts für den 21.11. um 13 Uhr. Ob das wirklich so kommt, steht noch in den Sternen, dass aber Schneefall bis in tiefe Lagen durchaus möglich ist, lässt sich nicht abstreiten. Sie können unter dem folgenden Link die immer aktuellen Berechnungen ansehen und über die blauen Button auch andere Modelle vergleichen.
Haben Sie sich schon auf unsere Webseite kachelmannwetter.com umgeschaut? Wir haben zahlreiche Vorhersagetools, wie die Vorhersage Kompakt Super HD, den XL Trend und Ensemble Vorhersagen für jeden Ort.
Neben unseren weltweiten Messwerten mit umfangreichem Archiv, weltweiten Satellitenbildern (mit Archiv ab 1981) und der weltweiten Blitzortung finden Sie neben dem HD Regenradar zahlreiche weitere von uns entwickelte Radartools, wie beispielsweise das Stormtracking für Gewitter oder unser Sturzflut-Tool!
Außerdem gibt es ein umfangreiches Angebot an Modellkarten, wie für Mitteleuropa und andere Teile der Welt das hauseigene Super HD Modell mit 1×1 km Auflösung und das europäische Modell ECMWF mit unzähligen Vorhersagekarten für die ganze Welt.
Zahlreiche Apps: Wetter-Apps Pflotsh
Kuckuck, aus Aschaffenburg 🙂
Gefühlte Erfahrung, bei „Ausbringen“ Weihnachtsdekoration so vor Ende Nobember, fast immer kalte oder naßkalte Finger bekommen (Schnee nur in flüssigerer Form auf dem Boden) brrrr 😉
PS.
Vielleicht wirds ab Mitte nächster Woche ja doch naßkälter.
Ciao, mit Feuchtigkeit im Hinterkopf 🙂
Das Wetter wird geradezu richtig spannend. Das betrifft jedoch vorerst nur das Modellwetter.
So simuliert GFS von heute 06 UTC zum Ende seines Kartenmaterials einen schroffen Wintereinbruch.
Doch Vorsicht ist geboten! Vielleicht ist es nur eine Laune dieses Modells?
Aber die Vergangenheit lehrte uns ja, das es im November schon längere Zeit hochwinterlich werden kann; wie es z.B. in den Jahren 1962, 1965, 1985 oder 1993 gewesen ist – um hier nur ein paar Beispiele aufzuzählen.
Im letzten Monatsdrittel passiert es dann häufiger; manchmal sogar in rekordwarmen Novembermonaten.
Beispiel: 2010.
Sind wir dieses Jahr vom Märzwinter in den Aprilsommer gekommen; so könnte jetzt der umgekehrte Fall bevorstehen: Vom Oktobersommer in den Novemberwinter!
Besten Gruß aus dem Gießener Land!
Ui, das „progessevire“ US-Modell https://kachelmannwetter.com/de/modellkarten/standard/deutschland/schneehoehen/20181122-0600z.html mit seinen Schneehöhen. Viel Spaß im Berufsverkehr nächsten Donnerstag früh.. Gerade dieses Modell wird zukünftig stärker verfolgt, ob das so eintrifft 🙂