Hurrikan „Matthew wird Haiti gewaltig treffen!
Hurrikan „Matthew“ zieht derzeit in der Karibik seine Kreise, noch auf dem Meer, ohne bisher Land beeinflusst oder getroffen zu haben. Doch das wird sich in den kommenden Tagen ändern. Hier ist unser Satellitenbild vom gestrigen Abend im „visible“ (sichtbaren) Lichtbereich:
„Derzeit liegt „Matthew“ mit Zentrum etwa 570 km südöstlich von Kingston/Jamaika und bewegt sich mit 11 km/h nach Norden. Dabei „rast“ der Hurrikan nicht auf die Karibischen Inseln zu, sondern bewegt sich langsam mit etwas besserer Schrittgeschwindigkeit nach Norden!“, sagt Andreas Neuen vom Wetterdienst Kachelmannwetter.
„Matthew wird derzeit vom National Hurricane Center (NHC) als Hurrikan der Kategorie 4 eingestuft. In den letzten Tagen hatte er noch Kategorie 5 und war der stärkste Atlantik-Hurrikan seit 9 Jahren (damals 2007 war es „Felix“)“, so Neuen weiter.
Die Windgeschwindigkeiten sind aber dennoch enorm und liegen aktuell bei 240 km/h mit Böen bis bis knapp an die 300 km/h erreichen!
Das NHC berechnet die aktuelle Position und die weitere Zugbahn derzeit so:
Auch unser HD-Global-Wettermodell berechnet in etwa die gleiche Zugbahn, liegt aber ein paar Nuancen etwas weiter östlich, wenn „Matthew“ Haiti passiert hat. Auch hier gibt es noch kleine Unterschiede. Das NHC rechnet Montagabend den Hurrikan im Südwesten Haitis, unser globales Modell erst in der Nacht zum Dienstag, also ein wenig später.
„Haiti wird dann voraussichtlich in der Nacht zum Dienstag und Dienstag früh erwischt und hier besonders in den Departements Sud und Grand Anse. Die Windgeschwindigkeiten dürften dann weiter jenseits der 200 km/h liegen, wie auch unser HD-Modell mit den Windböen zu erkennen gibt“, warnt Neuen.
Mindestens genauso schlimm wie der extreme Orkan sind aber auch die Regenmengen und natürlich auch die Wellen und die Flut, die dieser Hurrikan hervorbringt. Neuen warnt weiter dort vor ernormen Regenfällen: „Bis Dienstagabend werden Regenmengen von stellenweise 400 Litern pro Quadratmeter und mehr gerechnet! Als Vergleich: In den meisten Regionen Deutschlands fallen im ganzen Jahr 600 bis 800 l/qm“.
„Man muss im Osten und Südosten von Haiti also auf extreme Flut und haushohe Wellen an den Küsten gefasst sein, zudem mit extremen Böen und verbreitet dadurch Zerstörungen und auch mit Überschwemmungen und Erdrutschen durch den Regen!“, warnt Neuen.
Nachdem dann am Dienstagmittag „Matthew“ weiter nach Norden zieht, erreicht er mit voller Wucht und wahrscheinlich kaum schwächer dann am Dienstagabend (MESZ) die Bahamas. Auch hier kann es nach unserem HD-Modell dann weiter Böen von knapp 200 km/h geben. Da die Bahamas in der Regel recht flach sind, drohen hier neben den schweren Orkanböen auch weitreichende Überflutungen durch die Sturmflut und die sehr hohen Wellen.
Wir werden über diesen Hurrikan weiter auf dem Laufenden halten.
Man kann übrigens in unsere Modellkarten oder Satellitenbilder nun einfach rein zoomen mit einem Klick. So nah ran, wie man mag um alle Details erkennen zu können.