Extreme Dürre in Kapstadt hält an
Viel wird derzeit über die schlimme Dürre in der südafrikanischen Stadt Kapstadt berichtet. Nach und nach schwinden die Wasservorräte, der Wassernotstand wurde ausgerufen und es droht sogar das Abstellen der Wasserversorgung für die bei Touristen beliebte Stadt mit etwa 434.000 Einwohnern. In der Metropolregion Kapstadt leben sogar 3,7 Millionen Menschen, dazu kommen viele Tausend Touristen. Gerade die Zeit von Januar bis März ist Hochsaison in Kapstadt, die Hotels sind nahezu ausgebucht. Ist nun in nächster Zeit Linderung der Dürre in Sicht, kommt bald der lang ersehnte Regen?
Die folgenden aktuellen Fotos zeigen in der Region Kapstadt nicht mehr allzu viel grün:
Der wichtigste Staudamm ist nur noch zu etwa 15 Prozent gefüllt. Um wenigstens noch über den Rest des Sommers zu kommen, soll ab Februar zusätzliches Wasser aus einem Fluss in den Stausee geleitet werden. Wirkliche Abhilfe bringt dies aber kaum.
Im langjährigen Mittel fallen in Kapstadt etwa 515 Liter pro Quadratmeter. Zum Vergleich: Dies entspricht grob der mittleren Jahresmenge in Berlin. Die Grafik (Quelle: Climate System Analysis Group at the University of Cape Town) zeigt die durchschnittliche Regensumme sowie den Verlauf für die einzelnen Jahre. In schwarz ist der Mittelwert dargestellt, die drei farbigen Linien darunter zeigen den Regen der vergangenen Jahre. Zuletzt fiel im Jahre 2014 in etwa die durchschnittliche Menge. Das Jahr 2017 war extrem trocken mit etwa 135 Litern, das ist gerade mal ein Viertel der durchschnittlichen Menge. Es handelt sich nach Medienberichten um die schlimmste Dürre in der Stadt seit mehr als 100 Jahren. Die Einwohner sind bereits dazu aufgerufen, den Wasserverbrauch deutlich zu senken. Sollte dies nicht ausreichen, droht Mitte April die komplette Einstellung der Wasserversorgung. Dann müssten die Menschen unter anderem mit Tankwagen versorgt werden.
Aussichten: Kommt bald Regen?
Die Vorhersage Kompakt für Kapstadt zeigt für die kommenden Tage keinen Regen und so gut wie keine Wolken. Erst zu Beginn der neuen Woche wird die Luft etwas feuchter und es tauchen ein paar Wolken auf. Damit setzt sich die Trockenheit weiter fort.
Die 10-Tage-Vorhersage für Kapstadt zeigt im Laufe der kommenden Woche einen kleinen Hoffnungsschimmer, allerdings berechnen nur einzelne Modelle geringfügigen Niederschlag, der die Dürre kaum beenden dürfte.
Die erwarteten Regensummen bis zum 11. Februar aus dem globalen europäischen Modell. In weiten Teilen Südafrikas werden teils größere Regenmengen erwartet, nur ganz im Westen bleibt es weitgehend trocken, ebenso in Kapstadt. Ein Ende der Dürre ist also vorerst nicht in Sicht.
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„Ab März 2018 droht die Wasserversorgung der Stadt komplett zusammenzubrechen.“ schreibt das GTAI. [1]
Die Not scheint aber auch paradoxerweise etwas gutes zu haben, denn um die Wasserversorgung zu sichern soll in die
o maroden Leitungsnetze,
o Abwasseraufbereitungsanlagen, und
o Meerwasserentsalzung
investiert werden.
Zu letzterem:
„(…) Etwa 98 Prozent des verfügbaren Oberflächenwassers werden bereits genutzt. (…) Aufgrund der Knappheit von Oberflächenwasser wird Meerwasserentsalzung wichtiger. Kapstadt plant eine Entsalzungsanlage mit einer Kapazität von bis zu 450 Megaliter pro Tag für umgerechnet rund eine Milliarde Euro. Bis zum Bau einer Großanlage will Kapstadt bis zu 100 Megaliter pro Tag durch temporäre Entsalzungsanlagen erzeugen.“
[1] https://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte/suche,t=suedafrika-muss-den-investitionsstau-im-wassersektor-dringend-abbauen,did=1801910.html