Ehemaliger Tropensturm beeinflusst uns am Mittwoch
Es ist derzeit im Bereich des tropischen Atlantik immer noch Saison für tropische Stürme. Manchmal biegen diese nord- bis nordostwärts ab und gliedern sich früher oder später in die Westwindzone ein. Dabei erfahren diese Tiefs mit tropischen Eigenschaften eine Umwandlung zu einem „normalen“ außertropischen Tief. Also keine Angst – es wird uns kein Tropensturm erreichen. Das ist auch gar nicht möglich, da die Wassertemperaturen des Nordatlantiks viel zu kalt sind. Diese eben genannte Umwandlung hat auch der ehemaligen Tropensturm „Henri“ erfahren. Das Tief lag am Dienstagmorgen vor der Nordwestküste Portugals und zieht bis Mittwochabend weiter zum Ärmelkanal. Es wird damit auch unser Wetter in Deutschland beeinflussen. Auf unseren Satellitenbildern sind die dicken Wolken des Tiefs gut zu verfolgen
Zunächst erreicht den Südwesten und Westen Deutschlands bereits in der Nacht zum Mittwoch die Warmfront des Tiefs mit Regenfällen und vor allem zum Mittwochmorgen hin mit auffrischendem Südost- bis Südwind. Diese Front zieht bis Mittwochnachmittag mit Regen weitgehend über die Nordhälfte nordostwärts ab und hinter ihr gelangt sehr warme, subtropische Luft zu uns. Diese macht sich aber nur im Süden und Osten richtig bemerkbar, da im Westen und Nordwesten schnell feuchte und regenreiche Luft im Vorfeld der Kaltfront des Tiefs folgt. Hier ist besonders ab dem Nachmittag und Abend mit neuen, teils kräftigen schauerartigen Regenfällen zu rechnen, auch Gewitter sind möglich.
Damit stehen uns recht große Unterschiede bei den Temperaturen im Land bevor. Vom Alpenrand bis nach Sachsen und Brandenburg ist es weitgehend trocken und spätsommerlich warm, die höchsten Temperaturen werden dabei mit Föhn in Südbayern erreicht. Hier herrscht in den Bergen Föhnsturm, der bis in prädestinierte Täler durchbrechen kann. Nach Westen und Nordwesten hin ist es deutlich kühler. Für genaue Temperaturen vor Ort, bitte Vorhersage schauen.
Es wird den Tag über, abgesehen vom Föhnsturm in den Alpen, besonders im Westen und Nordwesten zeitweise nennenswert windig sein mit frischen bis starken Böen. Abends nimmt der Wind hier weiter zu mit starken bis stürmischen Böen, bei Gewittern sind dann örtlich Sturmböen möglich! Auf den Mittelgebirgsgipfeln weht besonders im Westen den ganzen Tag über frischer Wind um Süd mit stürmischen Böen oder einzelnen Sturmböen. Den meisten Wind erwarten unsere Nachbarn in Frankreich, wie diese Prognosekarte für Mittwoch, 17 Uhr MESZ zeigt.
Sehr gute Erläuterungen zu der anstehenden Wetterlage!
Ehemalige Tropenstürme können auch bei uns für extreme Wettererscheinungen sorgen.
Vor gut fünf Jahrzehnten – am 21. September 1967 – führte Ex-Chloe zu heftigen Regenfällen und starken Überschwemmungen
in der SW-Hälfte Deutschlands.
Danke, auch für die Ergänzung!