Dürre ist in Teilen Deutschlands weiterhin präsent
Nach der große Dürre im Jahr 2018 ist es auch im Jahr 2019 sehr trocken in einigen, ja sogar in vielen Teilen Deutschlands. Eigentlich waren auf die Fläche gesehen nur der Dezember und der Januar von niederschlagsreichen West- und Nordwestwetterlagen geprägt. Alle anderen Monate brachten kaum flächigen Niederschlag.
Besonders trocken war es einigen Landesteilen erneut seit April, ähnlich wie schon im Jahr 2018. Unten sehen wir die Niederschlagssummenkarten aus den Monaten April bis Juli (hier Stand am Morgen des 30.07.2019). Insbesondere in der Nordhälfte, aber auch wieder bis nach Franken gab es vielerorts sehr trockene Phasen. Besonders auffällig ist auch der große Nordwesten, von NRW bis nach Niedersachsen. Hier fällt in der Regel recht viel Niederschlag, viel mehr als beispielsweise im Osten des Landes. Wegen ausbleibender Westwetterlagen war es aber gerade hier auch oft sehr trocken, was wir unten noch sehen werden.
Sie können sich alle Detailkarten der vergangenen Monate und noch viel mehr Karten für verschiedene Zeiträume ansehen. Diese finden Sie, wie auch die täglichen Messwerte der Niederschlagsmengen mit großem Archiv, unter folgenden Links:
- Übersicht Niederschlagssummenkarten Deutschland mit Archiv
- Tägliche Niederschlagsmengen 24 Stunden mit Archiv
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Dürre 2018 verbreitet noch nicht ausgeglichen
In der folgenden Tabelle habe ich verschiedene Wetterstationen ausgewertet. Wir sehen zum einen die Niederschlagsmengen aus dem Jahr 2018 und die Mengen aus dem Jahr 2019 bisher. Was direkt auffällt ist, dass die große Dürre aus dem Jahr 2018 nicht ausgeglichen wurde. Im Gegenteil: Es war fast an jeder Wetterstationen im Jahr 2019 bisher erneut zu trocken oder besser gesagt es fiel weniger Niederschlag als im langjährigen Mittel. Die Mittelwerte beziehen sich auf den Zeitraum 1981 bis 2010.
Besonders groß ist das Defizit in Teilen des Ostens, beispielsweise enorm an der Wetterstation Erfurt-Weimar. Aber auch in Teilen von NRW und Niedersachsen sind die Defizite mittlerweile enorm, wie an den Wetterstationen Lingen, Hannover oder auch Essen-Bredeney zu sehen. Die große Trockenheit wirkt sich mittlerweile ganz besonders auch in tieferen Bodenschichten aus. Kräftige Regenschauer und Gewitter, die in kurzer Zeit viel Regen bringen, haben dort kaum Auswirkung, da das Wasser rasch oberflächlich abfließt. So wird immer mehr aus vielen Teilen Deutschlands von großen Trockenheitsschäden an Bäumen und ganzen Wäldern berichtet.
Vorhersagekarten Niederschlag verschiedener Wettermodelle
Ein Gewitter kann die ganze Bilanz ändern
In den Sommermonaten treten Niederschläge fast ausschließlich in Form von Schauern und Gewittern auf, das ist nicht ungewöhnlich. So sind immer Unterschiede auf engstem Raum zu erwarten. Aus diesem Grund ist ein trockenes Frühjahr schon äußerst schlecht für die Niederschlagsbilanz, wo es noch häufiger zu „Landregen“ kommt. Aber 2018 und 2019 kam es selbst zu größeren Schauer- und Gewitterlagen vergleichsweise selten und flächige, regenintensive Wetterlagen blieben weitgehend aus. Das betrifft große Teile Süddeutschlands dagegen weniger. Insbesondere die Alpen und das Alpenvorland.
Durch starke Gewitter können punktuell in kurzer Zeit über 50 mm Regen fallen. So zum Beispiel in Niederstetten, welches ebenfalls in den Tabellen aufgeführt ist. Hier gab es am 27. Juli enorme 84 mm Niederschlag durch intensiven Starkregen. Schon reißt das die Bilanz von einem auf den anderen Tag deutlich nach oben. Ich will damit sagen, dass sich die Zahlen an jedem Ort rasch ändern können.
Einzelne Regionen trockener als 2018
In der nun folgenden Tabelle sehen wir einen Vergleich für den Zeitraum von April bis Juli aus dem vergangenen Jahr 2018 und die Zahlen für den gleichen Zeitraum im Jahr 2019. Vielerorts war zumindest was diesen Zeitraum betrifft, die Trockenheit ausgeprägter, sprich es fiel im vergangenen Jahr weniger Regen als im Jahr 2019 bisher. Das trifft aber nicht auf alle Wetterstationen zu! Man beachte zum Beispiel Hannover, aber auch die Werte aus NRW, Brandenburg und Berlin oder Sachsen. Hier ist es teilweise trockener als letztes Jahr und die Dürre ist dieses Jahr mit Stand Ende Juli also größer!
Beachtliche Zahlen kommen auch vom Düsseldorfer Flughafen und das trifft auch auf andere trockene Orte zu. Dort war der Juli 2018 mit 7,6 mm der trockenste seit Messbeginn 1969. Nun ist der Juli 2019 dort auf Platz mit 14,4 mm. Die beiden trockensten Juli also mit 2018 und 2019 in Folge!
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