Drohen am Mittwoch rekordverdächtige Temperaturen?
Das Tief „Ella“ mit Zentrum über Skandinavien lenkt auf seiner Rückseite vom Nordmeer her sehr kühle Meeresluft polaren Ursprungs bis nach Deutschland. Aber was heißt das eigentlich, wie kalt wird es wirklich? Der Höhepunkt der „Kälte“ wird für den Mittwoch erwartet, werden dann sogar Rekorde gebrochen mit dem kühlsten 10. August seit Aufzeichnungsbeginn? Immerhin wird die Luft auf dem Weg vom Nordmeer über der Nordsee noch etwas erwärmt, dennoch liegen die Temperaturen am morgigen Mittwoch nicht weit von den bisherigen Rekorden für einen 10. August.
Die Karte aus dem HD-Modell zeigt die erwarteten Temperaturen in rund 1.500 Metern Höhe über Deutschland. In dieser Höhe beträgt der Luftdruck etwa 850 Hektopascal. Die Temperaturen in dieser Schicht sind wichtig für die Vorhersage der Höchsttemperaturen am Boden. Normalerweise kann man im Sommer bei v oller Sonneneinstrahlung 15 bis 17 Grad auf die Temperatur in 1500 Meter Höhe draufschlagen, um auf die Höchsttemperatur am Boden zu kommen, bei extrem trockener Luft manchmal sogar 18 Grad. Für den Mittwochnachmittag werden in dieser Höhe gerade mal 0 Grad an der Nordsee und bis zu 6 Grad im äußersten Süden berechnet. Mit voller Sonneneinstrahlung ist nicht zu rechnen, sondern mit wechselhaftem Schauerwetter. An den Mittelgebirgen ist es sogar mal länger grau. Damit dürften die Höchstwerte gebietsweise unter 15 Grad liegen.
Die Karte mit den erwarteten Höchstwerten am Mittwoch bestätigt dies. Die 20-Grad-Marke wird nur noch am Oberrhein erreicht. Ansonsten sind es verbreitet 15 bis 19 Grad, gebietsweise sogar noch weniger. Ausgesprochen kühl wird es in der Eifel und im Sauerland. Sollte es in der Nacht zum Donnerstag längere Zeit aufklaren, droht in einigen Tälern der Mittelgebirge stellenweise Bodenfrost, aber dazu morgen mehr hier im Wetterkanal.
Die Karte zeigt die bisher tiefsten Höchstwerte an einem 10. August im Westen Deutschlands. Hier könnte es sehr nahe an die bisherigen niedrigsten Höchstwerte seit Aufzeichnungsbeginn an einem 10. August gehen. Von der 20-Grad-Marke sind wir hier meist weit entfernt, wie die Karte mit den erwarteten Höchstwerten in NRW zeigt. Die bisher tiefsten Maxima an einem 10. August liegen zum Beispiel in Essen bei 16,2 Grad, in Köln bei 16,0, in Lüdenscheid bei 15,0 und in Kall-Sistig in der Eifel bei 14,5 Grad. das kann also sehr knapp werden und örtlich sind durchaus neue Rekorde möglich. Im Norden und Osten wird es nicht ganz so knapp, hier stammen die meisten Rekorde vom 10. August 2005, als es sehr frisch war.
Solche frischen Tage mitten im Sommer kamen aber auch früher ab und zu vor, so am 17. August 2015 in NRW oder am 24. Juli 2011 in der gesamten Westhälfte Deutschlands.