Drittwärmster Herbst seit Aufzeichnungen in Deutschland – Jahr 2022 noch auf Rekordkurs
Deutschland erlebte den drittwärmsten Statistik-Herbst (September, Oktober, November) seit Beginn der Aufzeichnungen 1881. Dabei belegt der Herbst an einigen Orten im Süden und Westen sogar Platz zwei. Das Jahr 2022 war in Deutschland bisher der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen.
Nach einem leicht unterdurchschnittlichen September, der vor allem in der zweiten Monatshälfte vergleichsweise kalt war, gab es den wärmsten Oktober seit Beginn der Aufzeichnungen. Es war in Teilen Deutschlands mit Rekordwerten von teils über 25 Grad sogar zum Monatsende nochmal spätsommerlich. Der November brachte vor allem anfangs erneut ungewöhnlich Milde mit teils um 20 Grad, bevor es zum Monatsende langsam Richtung Durchschnitt ging.
In den Top 6 seit Beginn der regelmäßigen Aufzeichnungen, belegt der Herbst 2022 den dritten Platz. Unter den 6 wärmsten Herbst ist nur ein Herbst vor dem Jahr 2000 aufgetreten. Wie in fast allen Monaten und Jahreszeiten, zeigt sich auch im Herbst der Klimawandel.
An einigen Orten im Süden und Westen war der Herbst sogar auf Platz zwei nach dem Rekordherbst im Jahr 2006. Auf den übrigens der wärmste Winter seit Aufzeichnungen folgte.
München-Stadt (seit 1954)
12,2°C – 2006
11,4°C – 2022
Mannheim (seit 1947)
13,4°C – 2006
12,8°C – 2022
Saarbrücken-Ensheim (seit 1947)
12,4°C – 2006
11,8°C – 2022
Essen-Bredeney
13,5°C – 2006
12,7°C – 2022
Jahr 2022 bisher rekordwarm
Das Jahr 2022 ist bis einschließlich dem November das wärmste seit den Aufzeichnungen 1881. Schon der Zeitraum von Januar bis Oktober war seit den Aufzeichnungen noch nie so warm in Deutschland. Selbst nach dem neuen Klimamittel 1991 bis 2020, was bereits deutlich wärmer als das alte Mittel 1961 bis 1990 ist, waren bis auf zwei Monate alle überdurchschnittlich. Sprich wärmer als im Mittel. Vergleicht man die Mitteltemperaturen mit 1961 bis 1990 waren bis auf den April alle Monate „zu warm“.
Das bisher wärmste Jahr war 2018. Nach einem nicht ganz so warmen Jahr 2021, finden sich ebenso 2019 und 2020 ganz oben seit 1881. Nun könnte das Jahr 2022 ebenso sehr weit oben abschließen. Das Deutschlandmittel liegt aktuell noch bei 11,4 Grad, sinkt aber bis Jahresende logischerweise täglich. Die Frage wird sein, wie viel sinkt das Mittel noch? Das ist heute am 1. Dezember nicht zu beantworten, da die aktuelle Großwetterlage sogar Kältewellen im Dezemberverlauf zulassen würde. Wenn wir einfach mal davon ausgehen, dass der Dezember genau im Klimamittel 1991 bis 2020 liegt (Deutschlandmittel 1,8°C), dann würde das Jahr 2022 schon bei 10,5°C abschließen und mit 2018 gleich auf sein. Wird der Dezember also nur leicht überdurchschnittlich, wird 2022 das wärmste Jahr. Dennoch, wie bereits geschrieben, besteht Potenzial für einen eher kälteren Dezember. Genug also der Spekulation.