Bilanz der Tornadosaison 2016
Die Tornadosaison war in diesem Jahr in Deutschland aktiver als in den Jahren zuvor. Mehr als 50 Tornados sind bisher bestätigt, davon zwei unweit unserer Region, die einige Schäden anrichteten. Dazu kommen zahlreiche noch ungeklärte Verdachtsfälle.
Vor allem während der Unwetterlagen im Juni und Juli wurden auch in unserer Region mehrfach Trichterwolken gemeldet (Foto: Trichterwolke im Landkreis Hildesheim). „Die nächstgelegenen bestätigten Fälle gab es im Landkreis Göttingen, von dort sind uns zwei Tornados aus diesem Jahr bekannt“, sagt der Tornadoexperte Thomas Sävert vom Wetterdienst Kachelmannwetter. Schäden durch Tornados gab es dort am 15.06. in Hilkerode und während der Unwetterlage am 04.09. in Dramfeld. Der Tornado in Dramfeld beschädigte zahlreiche Dächer und Bäume. „Untersuchungen vor Ort zeigten das eindeutige Schadensbild, es handelte sich sogar um einen starken Tornado mit Windspitzen von 200 km/h und mehr“, erläutert Sävert.
Deutschlandweit sind in diesem Jahr bisher mindestens 55 Tornados bestätigt. Das ist die höchste Zahl seit 2007. Dazu kommen Hunderte Verdachtsfälle, die noch ungeklärt sind. Der bisherige Rekord stammt aus dem Jahr 2006, damals waren es mindestens 122 bestätigte Tornados. Die Schäden gehen in diesem Jahr in die Millionen, die größten Schäden richteten Tornados am 07.06. in Hamburg, am 04.09. bei Göttingen und in Thüringen an. Anders als oft berichtet können Tornados bei uns genauso stark sein wie in den USA. „Selbst tonnenschwere Mähdrescher wurden in Deutschland schon durch die Luft gewirbelt“, klärt Sävert auf. Die meisten Tornados sind dabei schwach, dies gilt aber auch für die USA. Im langjährigen Mittel werden etwa 30 bis 60 Tornados pro Jahr in Deutschland registriert. Die Tornadoschäden gehen bei uns in jedem Jahr in die Millionen.