April 1986 – Spätwintereinbruch mit Rekorden
Der April ist als sehr launischer Monat bekannt, der sowohl noch Kälte, als auch schon frühsommerliche Temperaturen hervorbringen kann. Was damals 1986 passierte ist allerdings absolut ungewöhnlich und brachte einige Kälterekorde, die bis heute ungeschlagen sind.
Es stellte sich damals eine hochwinterliche Wetterlage ein mit einem Hoch zwischen den Britischen Inseln und Island sowie einer Tiefdruckzone von Skandinavien bis nach Osteuropa. Sie sehen unten an den Pfeilen, dass um Tiefs die Luft entgegen dem Uhrzeigersinn zirkuliert, um Hochs mit dem Uhrzeigersinn. Da über dem Nordmeer und der Barentssee sehr kalte Luft lag, konnte diese bei der Druckkonstellation auf direktem Weg über Skandinavien (und damit ohne große Erwärmung durch Meerwasser, wie zum Beispiel der Nordsee) nach Deutschland strömen.
Während in der Nordhälfte schon die ersten Apriltage relativ kühl und wenig frühlingshaft waren, gab es in Bayern mehrere Tage mit häufig über 20 Grad. Wir sehen unten auf der Karte die Höchsttemperaturen vom 09. April 1986 mit bis zu 24 Grad in Bayern. Vielleicht ahnten viele noch nicht, was in den folgenden Tagen für ein Temperatursturz bevorstand: Es ging vom Frühsommer in den Spätwinter.
Die folgenden beiden Karten zeigen nun die Höchstwerte vom 11. und vom 12. April 1989. Es wird vermutlich in weiten Teilen Bayerns einer der markantesten Wetterwechsel überhaupt gewesen sein. Aber auch sonst gab es teilweise Dauerfrost und es war für nun fast Mitte April deutlich zu kalt oder besser gesagt es gab erhebliche negative Temperaturabweichungen. Klicken Sie einfach auf die Karten unten, um die Werte genauer anzusehen.
Einige Beispiele mit Ort – Höchstwert 09.04.86 / Höchstwert – 12.04.1986
Regensburg: 24°C auf 2°C
Passau: 23°C auf 0°C
München: 22°C auf -1°C
Garmisch-Partenkirchen: 21°C auf -1°C
Beeindruckend sind auch die Tiefstwerte, insbesondere aus den Nächten auf den 12. und 13. April. Es reichte mancherorts sogar für strengen Frost unter -10 Grad. So zum Beispiel in Erfurt und Weimar.
Die Schneehöhen vom 11. April sind ebenfalls beeindruckend. In diesem Jahr kaum vorstellbar, was auch in den östlichen und südlichen Mittelgebirgen sowie in den Alpen noch für Schneemassen lagen! Im Osten schneite es relativ verbreitet bis in tiefe Lagen und vorübergehend konnte sich vielerorts eine Schneedecke bilden. In Weimar lagen sogar am Morgen des 11. April bis zu 30cm Schnee.
Zahlreiche Rekorde
An zahlreichen Orten wurde die tiefste jemals im April gemessene Höchsttemperatur registriert. So zum Beispiel in Regensburg mit -0,5 Grad seit 1947 und in Freiburg mit +1,7 Grad seit 1949. Ebenso Rekorde gab es in Dresden-Klotzsche mit 0,4 Grad (seit 1937) und in Essen im Ruhrgebiet mit +1,3 Grad (seit 1935).
Weitere Rekorde wurden für die tiefste jemals im April gemessene Temperatur aufgestellt. Ähnlich kalt und teilweise noch kälter war es im April 1956, wo vor allem aus der Nacht zum 8. April viele Rekorde bis heute ungeschlagen sind. Insbesondere im Süden und in den östlichen Mittelgebirgen.
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Bezogen auf die Schneemenge an meinem Ort (Biedenkopf, Hessen) gab es 2010 den Schneerekord schlechthin für einen April der letzten Jahrzehnte, nämlich etwa 20cm auf 260m NN. Das Ganze taute zwar recht schnell wieder, war aber trotzdem beeindruckend. Ich müsste mal nachschauen, aber ich vermute, dass es der 07.04.2010 war. Hoffe, dass ich mich nicht im Jahr vertan habe, aber das prüfe ich nochmal nach.
Der Wintereinbruch mit viel Schnee war in der ersten Dekade April 2008!