Der „Eiswinter“ weiterhin auf Abwegen – milde Februar-Aussichten
Was wurde von Oktober bis Dezember alles orakelt: „Große Kälte“, „Eiswinter“, „viel Schnee fürs Flachland“ und mehr. Fakt ist (mal wieder), dass der Winter bisher deutlich überdurchschnittlich ist – einfach gesagt „zu mild“. Auch wenn die Hochlagen der Mittelgebirge und der Alpennordrand aktuell einiges an Schnee bekommen. Die Aussichten bis Mitte Februar sind nun weiterhin mild bis sehr mild – und das im Hochwintermonat.
Mit +2,8°C ist der Januar im Deutschlandmittel viel zu mild gewesen. Er lag sogar recht deutlich über dem neuen Klimamittel von 1991 bis 2020. Die größten Abweichungen vom Klimamittel gibt es im Norden und Osten Deutschlands, in Hamburg-Fuhlsbüttel kommt der Januar sogar auf Platz 5 der mildesten Januar seit Messbeginn 1936.
Klimamittel Januar (Deutschlandmittel)
Januar 2022: Deutschlandmittel +2,7°C
Klimamittel
1991-2020 +0,9
1981-2010 +0,4
1971-2000 +0,2
1961-1990 -0,5
Von Freitag bis Sonntag überqueren uns weitere Frontensysteme von Tiefdruckgebieten, die mit ihren Zentren vom Nordatlantik über Skandinavien hinwegziehen. Dabei wird mal etwas mildere, mal etwas kältere, aber keine winterliche kalte Luft heranführt. Am Freitag zeichnet sich eine wetteraktive Kaltfront ab. Es wird insgesamt sehr windig, zeitweise auch stürmisch. Insgesamt sieht es auch nächste Woche nach vergleichsweise mildem Februarwetter aus – wir befinden uns in einem Hochwintermonat. Dabei ist allerdings noch nicht klar, ob uns weitere Tiefausläufer erreichen oder sich mehr Hochdruckeinfluss durchsetzen wird. Die Tendenz geht aktuell aber recht deutlich etwas mehr zu einer antizyklonalen Westwetterlage (hochdrucklastig), sprich es wird trockener, bleibt aber oft mild.
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14 Tage-Trend ohne winterliche Episoden
Der Trend für Düsseldorf zeigt bis zum Wochenende eine recht geringe Bandbreite bei den Tageshöchstwerten (rötlich hinterlegt). Auch im weiteren Verlauf, in der nächsten Woche, gibt es keine Option für deutlich kälteres Wetter. Die Spanne liegt meist zwischen Höchstwerten von 6 bis 12 Grad. Bei den Tiefstwerten (blau) ist die Bandbreite deutlich größer. Das liegt einfach daran, dass es bei mehr Hochdruck und klarem Himmel im Februar schnell mal deutlich auskühlt. Aber selbst Nachtfrost rechnen kaum Lösungen.
Wo die Gaspreise so entsetzlich steigen, gerne auch einige Gradzahltage durchgeben.
Hoffen wir auf weiterhin mildes Wetter in Februar und März.