Zwei starke Zyklone Trevor und Veronica bedrohen Australien
Derzeit bedrohen zwei starke Zyklone, also tropische Wirbelstürme den Norden von Australien. Zyklon TREVOR ist bereits an Land gegangen, wird sich aber über Wasser erneut verstärken und einen zweiten Landgang hinlegen. Zyklon VERONICA ist weiter westlich aktiv und wird im Norden von Western Australia an Land gehen. Beide Zyklone sind sehr gefährlich und können große Schäden durch heftigen Wind, eine Sturmflut und extreme Regenfälle anrichten.
Schauen wir uns unten zunächst zur Übersicht ein Satellitenbild von Australien an. Dort ist der starke Zyklon VERONICA über dem Meer nördlich von Western Australia gut zu sehen, er hat sogar ein kleines Auge ausgebildet. TREVOR ist östlicher aktiv, genauer gesagt zieht er über die spitze Landzunge nun auf den Golf von Carpentaria hinaus und wird sich hier wieder deutlich verstärken. Sie können die beiden Stürme jeweils mit unseren weltweiten und immer aktuellen Satellitenbildern verfolgen:
Meteologix – unsere Wetterseite für Australien
Werfen wir einen genauen Blick auf VERONICA: Der Sturm wirbelt nur noch wenig nördlich vor der Küste von Western Australia, erste Ausläufer des Sturms erreichten hier im Loop von Donnerstag, 08 Uhr MEZ bereits die Küstengebiete. Die maximalen Windgeschwindigkeiten dürften nahe dem Zentrum des Sturms bei derzeit über 275 km/h liegen, die mittleren Windgeschwindigkeiten bei ca. 230 km/h. Veronica bewegt sich dabei nur sehr langsam von Stelle, zieht aber tendenziell weiter nach Süden Richtung Küste, was natürlich die ungünstigste Richtung ist.
Werfen wir einen genauen Blick auf TREVOR: Der Sturm liegt derzeit über der nördlichen Landspitze von Queensland und hat sich dabei abgeschwächt mit aktuell noch maximalen Windgeschwindigkeiten um 100 km/h. TREVOR wird nun aber weiter nach Westen ziehen und dabei hinaus auf den Golf von Carpentaria. Das ist die große Wasserfläche, welche auch im Satellitenbild unten gut zu sehen ist. Dort ist das Wasser sehr warm und der Sturm kann sich wieder deutlich verstärken, wahrscheinlich sogar auf maximale Windgeschwindigkeiten bis um 240 km/h!
Vorhersage der Zyklone – beide mit Landgang
Zunächst schauen wir uns eine Animation mit der Berechnung der Windböen an. Dabei ist rechts oben TREVOR zu sehen, wie er vom Golf von Carpentaria im Northern Territory an Land gehen wird. Der Sturm soll hier noch sehr weit im Landesinneren viel Wind und wie wir später noch sehen werden auch heftige Regenfälle bringen. Weiter nach links, beziehungsweise nach Westen, sehen wir VERONICA. Dieser Sturm wird sich ganz anders verhalten, denn hier ist die Zuggeschwindigkeit viel langsamer. VERONICA soll sich im Bereich der Küste länger aufhalten und dann abschwächen, was dort extrem große Regenmengen bringen kann.
Zugbahn der Zyklone mit den Storm-Tracks
Vom ECMWF Wettermodell werden 50 verschiedene Berechnungen durchgeführt, sodass wir ein Ensemble von Lösungen bekommen, wie der Sturm jeweils ziehen könnte. Aufgrund der sehr langsamen Zuggeschwindigkeit von VERONICA, ist hier die Bahn doch noch sehr ungewiss. Die Tendenz geht aber, wie oben bereits schon erwähnt, eindeutig auf die Küste zu. Hier soll er länger verweilen und langsam schwächer werden. Bei TREVOR ist die Zugbahn insgesamt sicherer, die Abweichungen im Ensemble sind zwar auch deutlich zu sehen, der grobe Weg ist allerdings schon klar. Die Berechnung der Zugbahn gibt es zwei Mal täglich neu:
Landgang beider Zyklone im Detail
Unten habe ich von jeweils drei verschiedenen Wettermodellen die Vorhersage für den Luftdruck herausgesucht. Oben in den Vorhersagekarten sehen wir den berechneten Landgang von VERONICA für den Vorhersagezeitpunkt am Sonntag, 01 Uhr MEZ und unten von TREVOR für den Zeitpunkt Samstag, 01 Uhr MEZ. Geringe Unterschiede sind durchaus vorhanden, aber im Großen und Ganzen stimmen die Wettermodelle überein.
Der Landgang von VERONICA, wobei man sagen muss, dass der Sturm auch mit dem Zentrum knapp vor der Küste länger verweilen kann, erfolgt wohl im Bereich von, beziehungsweise zwischen Port Hedland und Karratha. TREVOR wird dagegen im Northern Territory im Bereich der Pellew Islands an Land gehen. Die jeweils berechneten Windböen der verschiedenen Wettermodelle, können Sie sich unter folgenden Links ansehen: Vorhersagekarten Windböen VERONICA / Vorhersagekarten Windböen TREVOR
Neben Sturm und Sturmflut drohen extreme Regenfälle
Nicht selten wird bei tropischen Wirbelstürmen das Wasser zum Hauptproblem. Sowohl durch die Sturmflut, die das Meerwasser meterhoch an Land drücken kann, als auch durch die intensiven Regenfälle. Unten sehen wir die akkumulierten Niederschlagsmengen bis kommenden Dienstag und was ich oben bereits geschrieben habe, fällt auch hier auf: TREVOR wird weit ins Landesinnere ziehen und auch hier noch heftigen Regen und Sturm bringen. Bei VERONICA ist es anders, denn der Zyklon wird länger an der Küste verweilen. Das führt hier zu teils extremen Niederschlagsmengen. Zieht der Sturm nicht weiter, dann wird er viel Wasser an einem Ort abladen. Es ist im Grunde ein ähnliches Phänomen, wenn bei uns im Sommer Gewitter ortsfest bleiben und ihren Regen an einem Ort abladen.
Extreme Regenmengen über 1000 mm durch VERONICA
Wollen wir uns deswegen noch die Summenkarten für die berechneten Niederschlagsmengen von VERONICA an der Nordküste von Western Australia genauer ansehen. Wie oben erwähnt erfolgt der Landgang im Bereich von oder zwischen Port Hedland und Karratha. Hier wird es sehr darauf ankommen, wo der Zyklon länger ortsfest bleibt, aber fast alle Wettermodelle gehen derzeit von extremen Regenmengen teils über 1000 mm aus. Das ECMWF berechnet in der Spitze sogar über 1700 mm bei Karratha! Um die Mengen einordnen zu können: In Berlin fallen im Mittel rund 600 mm im ganzen Jahr. Wir sehen aber auch, dass es noch unklar ist, wo genau der meiste Regen runterkommt.
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