Weitere ergiebige Schneefälle in den Alpen, auch Mittelgebirge teils viel Neuschnee
Das Tiefdruckgebiet BENJAMIN zieht am Dienstag über die Ostsee hinweg nach Polen. Neben Sturm besonders im großen Norden Deutschlands, wird auf der Rückseite des Sturmtiefs ein Schwung kälterer Polarluft herangeweht. In den Alpen, aber auch in den Mittelgebirgen kommt es zu teils kräftigen Schneefällen, teilweise kann es auch bis in tiefe Lagen Schnee geben.
Schneefallgrenze sinkt
Die Animation unten zeigt die Entwicklung der Schneefallgrenze bis Donnerstag. Sie wird bis dahin bis in tiefe Lagen absinken, allerdings wird es dann nicht mehr für alle Niederschlag geben. Wie wir unten noch sehen werden, bekommen besonders einige Mittelgebirge und die Alpen viel Neuschnee!
Schauen wir uns die Niederschlagsprognosen und Schneevorhersagekarten bis Donnerstagabend an. Wir sehen zunächst auf der linken Karte die Niederschlagsmengen, die bis dahin als Schnee fallen. Dabei sind 1 mm Niederschlag nicht zwingend auch 1 cm Neuschnee, genaue Infos dazu entnehmen Sie bitte diesem Link. Dort ist alles erläutert. Wie dem auch sei, rechts ist die Karte mit der berechneten Schneehöhe am Donnerstag um 19 Uhr. Wir halten also fest, dass es neben den Alpen (dazu genauer unten noch mehr) auch ganz besonders im Harz und im Thüringer Wald sowie im Erzgebirge und bereits in etwas erhöhten Lagen in Sachsen viel Neuschnee geben wird! Hier sind in den Höhenlagen durchaus 20 bis 40 cm, in Staulagen auch über 50cm Neuschnee zu erwarten!
Man sollte sich also auf größere Behinderungen durch Schnee und Eis einstellen und auf Meldungen in den bekannten Onlinemedien, dass „Autofahrer vom Schnee überrascht“ wurden. Sie wissen ja nun Bescheid und werden hoffentlich nicht überrascht. 😉
Was wir allerdings auch sehen: Ein Großteil des Tieflands beziehungsweise des Flachlands in Deutschland wird nix bekommen!
- Vorhersagekarte Akkumulierter Niederschlag als Schnee
- Vorhersagekarte Schneehöhe
- Akkumulierter Niederschlag (Schnee) – wie viel Millimeter Niederschlag wie viel Zentimeter Neuschnee ergeben
Schneemassen in den Alpen: Situation wird sich zuspitzen
Schauen wir uns zunächst den bisherigen Verlauf der Schneehöhe an einigen ausgewählten Orten mit Messungen der Schneehöhe an. Wir sehen unten in der Liste die Schneehöhen seit dem 29.12.2018 bis zum Morgen des 07.01.2019. So ist die Schneehöhe beispielsweise in Ramsau (Schwarzeck) um knapp 1,5 Meter angewachsen. Man muss bedenken, dass es dabei der Zuwachs ist, nicht die Neuschneemenge. Die Schneedecke setzt sich zwischendurch, die Neuschneemengen liegen also noch darüber. Nach der Flaute im November und Dezember, gab es also in den vergangenen 10 Tagen sehr viel Neuschnee und es kommt noch sehr viel nach! Bereits jetzt sind zahlreiche Straßen gesperrt und es sind bereits mehrere Lawinen abgegangen. Die Situation wird sich in den kommenden Tagen noch deutlich verschärfen.
- Tägliche Schneehöhe – Messungen jeweils 07 Uhr ! Die meisten Messungen erfolgen jeweils morgens um 7 Uhr und kommen im Laufe des Vormittags nach und nach rein !
Die Karten haben wir uns bereits oben angesehen, sodass wir auf zwei verschiedene Ortsvorhersagen genauer schauen wollen. Sie können sich diese Details für jeden Ort ansehen, die Links finden Sie direkt unter dem Text beziehungsweise über den Grafiken.
Ich habe links Vorhersagekarten für Balderschwang im Allgäu und links für Ramsau im Berchtesgadener Land herausgesucht. Was sehen wir? Schnee ohne Ende. Oben ist jeweils der 14 Tage-Trend mit einer Bandbreite der möglichen Temperaturentwicklung angegeben. Unten habe ich die Vorhersage der Niederschlagsmengen aus dem XL Trend (Vergleich der Berechnungen verschiedener Wettermodelle) beigefügt. In den kommenden 7 Tagen werden an beiden Orten je nach Wettermodell rund 100 bis 150 mm Niederschlag berechnet, einzelne Extremberechnungen gehen an die 200 mm ran. Hinzu kommt, dass die gröber aufgelösten Globalmodelle den Nordstau an den Alpen nur unzureichend auflösen. So rechnet unser Super HD Modell für Balderschwang schon bis Donnerstag rund 100 mm. Das würde also vor allem ab etwa 1000 Höhenmeter locker 1 Meter Neuschnee bedeuten in den kommenden 7 Tagen, in exponierten Nord(west)staulagen oberhalb von 1500 bis 2000 Meter sind auch um 2 Meter denkbar.
- Vorhersage für jeden Ort mit 14 Tage-Trend
- XL Vorhersage mit Modellvergleich, u. a. für Niederschlagsmengen
Haben Sie sich schon auf unsere Webseite kachelmannwetter.com umgeschaut? Wir haben zahlreiche Vorhersagetools, wie die Vorhersage Kompakt Super HD, den XL Trend und Ensemble Vorhersagen für jeden Ort.
Neben unseren weltweiten Messwerten mit umfangreichem Archiv, weltweiten Satellitenbildern (mit Archiv ab 1981) und der weltweiten Blitzortung finden Sie neben dem HD Regenradar zahlreiche weitere von uns entwickelte Radartools, wie beispielsweise das Stormtracking für Gewitter oder unser Sturzflut-Tool!
Außerdem gibt es ein umfangreiches Angebot an Modellkarten, wie für Mitteleuropa und andere Teile der Welt das hauseigene Super HD Modell mit 1×1 km Auflösung und das europäische Modell ECMWF mit unzähligen Vorhersagekarten für die ganze Welt.
Zahlreiche Apps: Wetter-Apps Pflotsh
Wenn da mal eine deftige Tauwetterlage mit viel Regen bis in die höchsten Lagen kommt……
Da haben wir dann ganz schnell das Gegenteil von Niedrigwasser an den Flüssen!
Wobei ja viele Stauwehre sicher noch Einiges aufnehmen könnten oder?
Das kommt halt immer ganz genau auf die Wetterlage an, auch wie weit rauf es regnet. Sollte es ergiebig bis sagen wir mal ca. 2000 Meter hinauf regnen, dann gibt es sicher größeres Hochwasser. Vorerst fällt aber der viele Niederschlag bis weit runter als Schnee.
Das stimmt natürlich auch wieder.
Vielleicht knacken wir ja in den Hochalpen irgendwo noch die 4 Meter Schneemarke.
Leider ist da die extreme Lawinengefahr.
Bei mir im östlichen Brandenburg sieht es ja nicht so toll aus.
Herumgeholte Warmluft + Ostseeeinfluss lässt höchstens kurzzeitig nassen Schnee oder Schneeregen zu.
Wichtig ist, dass es endlich wieder ordentlich Niederschlag gibt. Schnee ist sicherlich etwas „nachhaltiger“ als starker Regen, der sofort die Flüsse anschwellen lässt. Aber nach dem verheerenden Jahr 2018 ist es gut, dass wir doch noch nicht vollständig von Niederschlägen abgekoppelt sind 😉
Ich mach mir nur etwas Sorgen, dass 2019 das vorherige Jahr wiederholen könnte, anscheinend geht es ja schon wieder los mit „Major Warming“ und „Polarwirbelsplit“ u.ä. Fehlt mir die Expertise, um zu beurteilen, was davon Medienpanik ist und was realistisch, ich weiß nur, dass es letztes Jahr im Februar ungefähr genauso anfing. Dann war Winter bis tief in den März hinein und ab April Dauersommer…
Der Januar 2018 war ganz anders, auch im Süden/Alpen extrem zu warm. Der Wirbel um den Polarwirbel ist meist Blödsinn, das wird jedes Jahr schlimmer. Derzeit zeichnet sich da keine Entwicklung ab, die uns auf absehbare Zeit Schnee und Eis über längere Zeit bis ins Flachland bringt. Mehr als 7 bis 10 Tage kann man eh nicht gucken.