Ex-Hurrikan Helene überquert die Azoren und erreicht Nordwesteuropa
Auf dem Atlantik ist einiges los seit dieser Woche, denn es haben sich mehrere Tropenstürme gebildet, die teilweise auch Hurrikanstärke erreichten. Am bekanntesten dürfte dabei Florence gewesen sein, die die US Küste erreicht hat und dort für viel Wirbel gesorgt hat und auch aktuell noch aktiv ist. Ein weiterer Tropensturm (Helene) ist am heutigen Samstag südwestlich der Azoren aktiv und wird bis zum Dienstag nach Irland und Großbritannien ziehen.
Wir sehen unten den Satellitenfilm mit Helene vom Samstagmorgen. Die Azoren sind ebenfalls auf der Karte zu sehen und der Sturm wird vor allem die Insel Flores beeinflussen. Derzeit wird der Sturm noch mit mittleren Windgeschwindigkeiten von rund 70 mph geführt, also etwa 113 km/h. Auf Flores drohen deswegen ab Samstagabend Orkanböen über 120 km/h, der Sturm kann hier einige Schäden anrichten! Je weiter nach Osten auf den Azoren, desto weniger werden die Inseln beeinflusst. –> Windböenprognose Azoren
Umwandlung zum außertropischen Tief
Bei den Azoren hat der Sturm beziehungsweise das Tief noch tropische Eigenschaften, während es sich weiter auf dem Weg nach Nordwesten Richtung Irland immer mehr in ein „normales“ beziehungsweise außertropisches Tief umwandelt. Wir sehen das unten gut in den Karten mit der Luftmasseneigenschaft. Ohne Fronten hat Helene bei den Azoren noch einen Kern mit tropischer und sehr feuchter und warmer Luft, während dann am Montag weiter nordwestlich der warme Kern immer mehr verloren geht und sich Fronten ausbilden. Helene gliedert sich in die Frontalzone ein und wird von einem nordatlantischen Tiefdruckkomplex eingefangen. Dabei wird immer mehr auch Kaltluft in das Tief einbezogen. Es wird kein „Hurrikan Europa erreichen“, wie in vielen Medien gerne geschrieben wird.
Zu Beginn der unten eingefügten Animation sehen wir die tropische Helene ins Bild kommen und wie sich im weiteren Verlauf die Luftmassen von und um Helene immer mehr verwirbeln. Dort sieht man gut den Umwandlungsprozess. Es bleibt bis Irland und Großbritannien nur noch wenig, später nichts von den tropischen Eigenschaften übrig.
Orkanböen für Irland
Ab Montagabend wird Helene dann Irland erreichen und weiter über Schottland hinwegziehen. Dabei wird Helene noch ein starkes Sturmtief sein und besonders an den Küsten teilweise Orkanböen um oder sogar über 120 km/h bringen. Das ist schon ein ordentlicher Sturm, aber auch nicht so außergewöhnlich dort. Im Oktober 2017 gab es eine ähnliche Wetterlage, als Hurrikan Ophelia eine ähnliche Zugbahn nahm und einen schweren Orkan brachte. So schlimm wird es diesmal nicht, Ophelia hatte lange noch weit nördlich Hurrikanstärke.
Sehr warme bis heiße Luft für Deutschland
Da Helene nordwestlich von uns nach Norden zieht, wird in Verbindung mit einer atlantischen Tiefdruckzone ein Warmluftstrom aus Südwesten in Gang kommen und uns damit in der ersten Wochenhälfte sehr warme bis heiße Luft bringen. Wir sehen unten als Beispiel den Modellvergleich für die Temperaturen in Frankfurt am Main. Die Spitzenwerte steigen hier vor allem am Dienstag und am Mittwoch auf 30 Grad an, eventuell auch etwas darüber. Ab Donnerstag und vor allem am Freitag nehmen die Unsicherheiten dann zu, ob und wann eine Kaltfront aus Westen folgt.
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Wenn der Herbst sich allmählich ankündigt, dann ist die „Sturmsaison“ auch nicht weit entfernt. Lässt sich grob sagen wann Deutschland von besonders starken Tiefs oder schnell ziehenden Randtiefs/Schnellläufer betroffen werden könnte?
2017 ging es schon sehr früh mit Stürmen los eventuell sogar Mitte September.
Die kann man wie alles andere auch nur ein paar Tage vorher vorhersagen.