Weitere Gewitter und Unwetter am Donnerstag und Freitag
+++ Neue Einschätzung hier online +++
Die Wetterlage in Deutschland ist ziemlich eingefahren und auch in den Folgetagen gibt es weitere Gewitter, die lokal unwetterartig ausfallen können. Dabei liegt in einer meist südöstlichen Höhenströmung eine Tiefdruckrinne über Deutschland. Der äußerste Nordosten hat es schwer in die sonst in weiten Landesteilen wetterbestimmende feuchte und schwüle Luft zu gelangen. Innerhalb der Tiefdruckrinne gibt es neben der schwülen Gewitterluft immer wieder eine Konvergenzzone, wo östliche Winde auf westliche bis südwestlichen Wind treffen. Wo diese Zone genau liegt und wo sich dann, meist allerdings ausgehend vom Bergland (Mittelgebirge), die kräftigsten Gewitter bilden, lässt sich kaum genau vorhersagen. Dennoch wollen wir versuchen einen Blick auf den Donnerstag und Freitag zu werfen.
Kurze Einschätzung im Video – Unwetter-Extra
Donnerstag
Die oben angesprochene Tiefdruckrinne liegt genau über Deutschland und im Tagesverlauf verlagert sich eine Konvergenzzone (rotes Dingen da) langsam weiter nach Norden. Wo diese allerdings exakt liegen wird und wie schnell sie vorankommt, ist kaum vorherzusagen. Jedenfalls drückt immer noch etwas trockenere Luft in den äußersten Nordosten, gleichzeitig aber auch etwas stabilere Luft in den Südwesten.
So wird sich wahrscheinlich schon am Donnerstagmorgen im Südwesten mit Gewittern losgehen, während es dann nachmittags im Vorfeld erneut zündet und sich teils kräftige Gewitter bilden. Dabei ist es auch wie so oft abhängig, wo die Sonne noch lange genug reinbrät und sich viel Energie aufbaut. Möglicherweise schwimmt ein altes Gewittersystem aus Südwesten mit dichter Bewölkung Richtung RLP, Südwest NRW und verhindert den Aufbau von Energie. Alles aber Fragen, die schlussendlich noch nicht geklärt werden können.
Jedenfalls lassen sich kaum Gebiete eingrenzen, wo es die größte Unwettergefahr gibt. Am ehesten könnte das in einem breiten Streifen von den Niederlanden über die Landesmitte bis zum Bayerischen Wald sein, so wie unten gezeigt. Ich will aber nicht ausschließen, dass es sich die Wetterküche doch noch anders überlegt. Die geringste Gewitterneigung gibt es wohl nach Nordosten hin, sonst lässt sich kaum eine Aussage treffen, da die Luft überall günstig ist oder sagen wir mal so, günstig sein kann.
Freitag
Wo wir schon über den Donnerstag gerätselt haben, ist es für den Freitag nicht einfacher natürlich. Bereits in der Nacht zum Freitag kommt von Frankreich her wahrscheinlich deutlich Bewegung in die Lage, wenn ein Randtrog in den Südwesten zieht und die feuchte Suppe anhebt. Dieser Randtrog zieht dann tagsüber langsam nordwärts und löst erneut in einem Streifen von Nordwest nach Südost teils unwetterartige Gewitter aus. Also im Großen und Ganzen wenig Änderung, wobei durch mehr Hebungsprozesse als am Donnerstag auf die Fläche gesehen mehr Gewitteraktivität da sein sollte. Bleibt noch zu erwähnen, dass wie gewohnt im Nordosten eher wieder trockene Luft einbezogen wird und auch in den Südwesten eher etwas weniger warme und stabile Luft strömt. Was hier gegen erhöhte Unwettergefahr spricht.
Man kann wie gesagt nicht sagen, welche Orte genau betroffen sein, man kann es aber alles verfolgen und kurzfristig schauen mit den folgenden Dingen,
Hilfreiche Tools für die Gewitterlage sind:
Für genaue/detaillierte Warnungen verwenden Sie unsere neue @Pflotsh-App-Storm, dann werden Sie zeitgerecht vor jedem Gewitter/Unwetter informiert. Auch Benachrichtigungen über Meteosafe sind sinnvoll.
Der Freitag hat besonders heftigen Starkregen dabei. Einige Wettermodelle sehen in der Nacht von Donnerstag auf Freitag bis Samstag-Vormittag verbreitet Gewitter und Starkregen in NRW. Das deutet auf schwere Regenfälle hin ! Das ICON und Europa HD haben ja schon für Westdeutschland hohe Regenmengen gerechnet, teils über 150 Liter, auch GFS und ECMWF deuten auf hohe Regenmengen hin.
Zudem will das ECMWF auch am Sonntag und Montag wieder Gewitter bis zu einer Linie NRW – Sachsen und südlich davon.
Eine wirklich heftige Gewittersaison 2018 !
Gestern hatten die Modelle in Südbayern auch nur wenig CAPE berechnet, trotzdem ging es ab ca.19.30 los im Allgäu mit schweren Gewittern, welche sich westwärts ausbreiteten und zu einem größeren Gewittersystem wurden. Darum traue ich den Modellen aktuell nicht so ganz, denn keines hatte so schwere Gewitter für den Alpenrand und Südbayern gestern dabei.