Diese Woche steigende Unwettergefahr im Mittelmeerraum
Ich habe es schon öfter hier erwähnt, dass gerade im September und Oktober die Unwettersaison im Bereich des Mittelmeers zu ihrer Hochform aufläuft. Die aktuelle Wetterlage ist günstig für kräftige Gewitter und Regenfälle dort, da sich eine stabile Hochdruckzone über Nord- und Mitteleuropa etabliert hat. In Folge dessen stößt warme Luft an der Westseite des Hochs über dem Nordatlantik weit nach Norden (roter Pfeil) und an der Ostseite des Hochs Kaluft weit nach Süden (blauer Pfeil) Einfach gesagt: irgendwo muss der Tiefdruck ja hin und er weicht dann auf die Gebiete um das Hochdruckgebiet herum aus. Angefeuert wird die Situation durch besonders in der Höhe einströmende kältere Luft aus nördlichen Breiten. Die verstreuten und hochreichenden Wolken von den Balearen bis zur Türkei, sind derzeit aktive Gewitter. Diese sind örtlich kräftig und unwetterartig, besonders mit heftigen Regenfällen. Zum aktuellen Satellitenbild hier lang.
In den kommenden Tagen verstärkt sich der Tiefdruck über dem Mittelmeer. Unsere Hochdruckzone wird sich am Mittwoch etwa von den Britischen Inseln bis nach Russland erstrecken, während ein Tief voraussichtlich südlich an den Balearen vorbeizieht Richtung Sardinien. Dadurch herrscht etwa von der Costa Brava über die Balearen und das nordwestliche Algerien sowie das nördliche Tunesien bis nach Sardinien erhöhte Unwettergefahr. Es können sich heftige Gewitter mit intensiven Regenfällen bilden und schweren Sturmböen, auch Hagelschlag ist möglich. Über dem Mittelmeer können sich vereinzelt Tornados bilden, die durchaus an Land ziehen können. Eine Vorhersage für jeden Ort finden Sie auf unserer Website kachelmannwetter.com.
Am Donnerstag und Freitag dürfte sich der Schwerpunkt der Unwetter ost- bis nordostwärts verlagern. Besonders große Gebiete von Italien und auch Korsika dürften dann im Fokus liegen. Für genaueres ist es noch zu früh. Ich werde im Verlauf dieser Woche weiter berichten.
Autor: Fabian Ruhnau