Starke Sandstürme in Ägypten und dem Sudan
In den vergangenen ein bis zwei Wochen gab es immer wieder starke Sandstürme in Teilen von Afrika. Grund ist von Europa weit nach Süden ausgreifender Tiefdruck. Dabei stößt kältere Luft bis weit nach Afrika vor. Diese Kaltfronten gehen mangels Feuchtigkeit überwiegend ohne Niederschlag einher, lösen aber teils starke Sandstürme auf. Mit stark auffrischendem Wind wird der Sand aufgewirbelt und zieht wie eine Wand auf. Er kann das öffentliche Leben teilweise lahmlegen.
In der Karte unten sehen wir die Temperatur in 1500 Meter Höhe am Donnerstag um 2 Uhr MESZ. Unverkennbar ist die vom Mittelmeer beziehungsweise von Südeuropa her ausgreifende deutlich kältere Luft bis nach Ägypten und Richtung Sudan (siehe Khartum auf der Karte).
Schon Mittwoch Sandsturm in Teilen von Ägypten
Am Mittwoch wurden bereits große Teile von Ägypten von einem Sandsturm erfasst, wie die Animation aus dem Satellitenbild zeigt. Der Sand breitet sich wie eine Welle aus und ist am Horizont als eine große Staubwand zu sehen. Zieht der Sandsturm dann auf, gibt es von jetzt auf gleich kaum noch Sicht und die Sonne scheint höchstens noch sehr getrübt hindurch. Der Himmel färbt sich orange-rot oder gelblich. Bei hoher Sandkonzentration kann es auch komplett dunkel werden.
Temperatursturz
Wir sehen unten die Temperaturen in Ägypten vom Donnerstag um 14 Uhr MESZ und vom Mittwoch gleicher Zeit. Es ging teilweise von über 40 Grad auf knapp 26 Grad runter mit der einströmenden kühleren Luft aus Nordwesten. In Asyut sogar von 38 Grad auf 23 Grad!
Donnerstag Sudan – Flüge gestrichen
Am Donnerstag ist der Sandsturm weiter über den Sudan hinweg gezogen und zeigte sich ebenfalls eindrucksvoll in den Satellitenbildern. An der Vorderseite grenzt sich der Sand beziehungsweise die dichte Staubwolke sehr gut ab. In der folgenden Grafik ist genau erläutert, was auf den Satellitenbildern zu sehen ist. Im Vorfeld sind auch Gewitterwolken zu sehen. Weiter unten noch die Prognose zuvor aus dem ECMWF Modell für die Lufttrübung (gesamtes Aerosol). Solche Sandstürme lassen sich also meist ganz gut vorhersagen.
Auf Twitter gab es zahlreiche Meldungen und auch Bilder vom Sandsturm, im Folgenden eine Auswahl.
https://twitter.com/Esbahjalal_/status/979291179534692352
Zum Schluss noch eine tolle Animation aus dem HD Satellitenbild, welche ebenfalls sehr eindrucksvoll den Sandsturm im Sudan zeigt. Auch hier ist gut zu sehen, wie scharf die Abgrenzung nach Südosten hin ist und die Wand aus Sand und Staub plötzlich aufzieht.
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Wie sieht die Lage denn jetzt gerade aus?
Hat sich beruhigt derzeit, der Sandsturm ist weiter gezogen.