Mildwinter 17/18, vor allem Januar bisher deutlich „zu warm“
Im Winter 2017/2018 gab es bisher in den Mittelgebirgen zwei Witterungsabschnitte mit teilweise ordentlich Schnee, jeweils im Dezember und dann noch einmal im Januar. Gerade die Alpen profitieren von der oft westlichen Strömung, hier liegen in den Hochlagen teilweise Rekordschneemengen. Anders sieht es dagegen in tiefen Lagen aus. Nach dem insgesamt überdurchschnittlichen Dezember, hat der Januar noch eine Schüppe draufgelegt. Er ist recht deutlich „zu warm“, besser gesagt deutlich milder als nach dem aktuellen Klimamittel 1981 bis 2010.
Im Folgenden die Auswertung für ausgesuchte Orte in Deutschland. Die Daten vom Januar gelten bis einschließlich dem 22. Januar 2018. Dabei sollten wir im Hinterkopf haben, dass der örtlich rekordmilde 23. Januar noch gar nicht mit drin ist. Die Abweichungenalso überall noch etwas höher liegen!
Monat, Monatsmittel Dez 17/Jan 18, Klimamittel 1981-2010, Abweichung
Köln-Stammheim
Dezember 5.2, 4.4, +0.8
Januar 5.9, 3.6, +2.3
Bochum
Dezember 4.4, 3.3, +1.1
Januar 4.8, 2.7, +2.1
Trier-Zewen
Dezember 4.5, 3.1, +1.4
Januar 5.8, 2.2, +3.6
Saarbrücken-Ensheim
Dezember 2.9, 1.9, +1.0
Januar 4.8, 1.0, +3.8
Hannover
Dezember 4.3, 2.3, +2.0
Januar 3.3, 1.6, +1.7
Frankfurt/Main
Dezember 3.8, 2.5, +1.3
Januar 5.5, 1.6, +3.9
Schwerin
Dezember 3.6, 1.5, +2.1
Januar 1.8, 0.8, +1.0
Hamburg-Fuhlsbüttel
Dezember 4.1, 2.2, +1.9
Januar 2.4, 1.6, +0.8
Erfurt-Weimar
Dezember 2.7, 0.5, +2.2
Januar 2.5, -0.3, +2.8
Berlin-Tempelhof
Dezember 3.9, 1.6, +2.3
Januar 2.5, 0.8, +1.7
Schleswig
Dezember 3.7, 2.0, +1.7
Januar 1.9, 1.3, +0.6
Manschnow
Dezember 3.6, 1.0, +2.6
Januar 2.0, 0.1, +1.9
Magdeburg
Dezember 4.0, 1.5, +2.5
Januar 2.8, 0.8, +2.0
Dresden-Klotzsche
Dezember 3.1, 1.1, +2.0
Januar 3.1, 0.1, +3.0
Freiburg/Breisgau
Dezember 4.1, 3.5, +0.6
Januar 5.7, 2.5, +3.2
Mannheim
Dezember 4.0, 2.8, +1.2
Januar 6.1, 1.8, +4.3
München-Stadt
Dezember 2.1, 1.3, +0.8
Januar 4.0, 0.3, +3.7
Brocken
Dezember -2.9, -2.5, -0.4
Januar -3.0, -3.5, +0.5
Kahler Asten
Dezember -0.8, -1.3, +0.5
Januar -0.5, -2.2, +1.7
Fichtelberg
Dezember -3.4, -3.3, -0.1
Januar -2.8, -4.3, +1.5
Feldberg
Dezember -4.8, -1.8, -3.0
Januar -0.8, -2.6, +1.8
Zugspitze
Dezember -11.4, -9.6, -1.8
Januar -9.9, -10.3, +0.4
Es fällt auf, dass der Dezember auf den Bergen (siehe Brocken, Fichtelberg, Feldberg, Zugspitze) vor allem etwa oberhalb von rund 1000 Meter negative Abweichungen aufweist. Das ist auch leicht zu erklären, da es lange Zeit Tiefdruckeinfluss mit polare Kaltluft aus Nordwesten gab. Diese wird durch Nordsee und Atlantik in tieferen Schichten deutlich erwärmt. Ein weiterer Grund für die positiven Abweichungen im Tiefland, ist, dass es aufgrund vieler Wolken, feuchter Luft und Wind kaum richtige Strahlungsnächte (wolkenlos) mit deutlichem Frost gab. Auf den Bergen kommt noch das Ausbleiben einer Inversionswetterlage hinzu. Diese kommt im Winter sonst häufiger vor mit sonnigen und milden Bergen und einem neblig-trüben und kalten Tiefland.
Alle Tage des bisherigen Winters können in unserem Archiv nachgesehen werden:
Der Januar wird bei seinen jetzt schon deutlich positiven Abweichungen noch weiter zulegen. Im Süden und Südwesten könnte es einer der mildesten Januare seit Messbeginn werden. Der 10 Tage-Trend für Mannheim (Abweichung dort jetzt schon >4K) sieht beeindruckend mild aus. Selbst leichter Nachtfrost scheint nicht mehr möglich und die Höchstwerte liegen oft sogar um 10 Grad.
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