Vor 10 Jahren: Sommer im April
Das Osterfest 2017 fällt nicht gerade frühlingshaft aus, aber der April kann noch ganz anders mit Sommerwärme oder auch mit extrem kühler Polarluft. Wegen der derzeitigen Trockenheit braucht die Natur unbedingt Regen.
„Dass es im April noch mal richtig kalt sein kann, hat schon die vergangene Nacht gezeigt. Verbreitet lagen die Temperaturen um den Gefrierpunkt, am Erdboden gab es fast überall Frost“, sagt Thomas Sävert vom Wetterdienst Kachelmannwetter. Bis zu -5 Grad wurden unmittelbar am Erdboden gemessen, wie auch die Karte mit den Tiefstwerten in 5 cm Höhe zeigt.
Dabei geht es noch viel kälter als in diesem Jahr. Heute vor 9 Jahren lagen die Höchsttemperaturen in ganz NRW meist nur bei 6 bis 10 Grad, in Lüdenscheid wurden nur 5,8 Grad als Höchstwert gemessen.
Ganz anders sah es dagegen heute vor 10 Jahren aus, damals stellte sich mitten im April hochsommerliches Wetter bei uns ein. „An Rhein und Ruhr fehlte damals nicht viel bis zum Erreichen der 30-Grad-Marke, nur einen Tag später wurde auch die in einigen Landesteilen geknackt“, erinnert sich Sävert. Davon sind wir in nächster Zeit erst einmal weit entfernt. Über die Ostertage stellt sich ausgesprochen wechselhaftes und kühles Schauerwetter ein.
„Der Regen wird dringend benötigt, die Rheinpegel nähern sich langsam den bisherigen Rekordständen für diese Jahreszeit“, stellt Sävert fest. Große Mengen werden aber vorerst nicht erwartet, wie die Karte mit den berechneten Regensummen bis zum Mittwochmorgen zeigt.
Komisch, alle Meteorologen haben so ein komisches Pflichtbewusstsein gegenüber der Natur. Ich sage immer, wenn die Natur es nicht will, dass es nicht regnet, dann ist halt so. Aber immer es wird nach Tabellen und sonstigem Ausschau gehalten. Und ehe wenn sich die Natur nicht an den vom Menschen aufgestellten Normen, Durchschnittswerten, Statistiken hält, dann werden die Meteorologen total ungeduldig. Wann gab es mal in der Erdgeschichte normales Wetter was sich der Mensch als normal vorstellt? So nach dem Motto: Im April hat die Natur die absolute Pflicht zu regnen, im Januar muss es unbedingt schneien.
Nein, das hat mit Pflichtbewusstsein nichts zu tun. Wenn die Natur von dem, was wir Menschen (nicht nur Meteorologen) als „normal“ empfinden, deutlich abweicht, ist es eine Meldung wert. Ob das dann irgendwann ausgeglichen wird oder nicht, bleibt völlig offen, so auch in diesem Beitrag.