2016 sehr blitzarmes Jahr in Deutschland
Trotz vieler Unwetter vor allem im Frühsommer war das Jahr 2016 das blitzärmste seit mindestens 2006. Große Gewitterlagen mit sehr vielen Blitzen blieben weitgehend aus und im August 2016 war es verbreitet trocken ohne heftige und blitzintensive Gewitter. Flächendeckende Messungen der Blitzeinschläge in Deutschland gibt es erst seit gut 10 Jahren, davor war die Dichte des Messnetzes geringer und die Daten sind nicht für einen Vergleich geeignet.
Die Grafik zeigt die vom Siemens-Messnetz registrierten Blitze in den Jahren 2006 bis 2016. Es handelt sich dabei nur um die Entladungen, die auf der Erde einschlugen. Wolke-Wolke-Blitze sind nicht berücksichtigt. Bei den Zahlen 2006 (1.000.793 Blitze) und 2007 (1.138.504 Blitze) wird vermutet, dass es messtechnische Gründe für die relativ hohen Werte gibt (Missinterpretationen von Wolke-Wolke-Blitzen könnten etwa 10 Prozent ausmachen). Andererseits gab es in den beiden Jahren einige starke sommerliche Gewitterfronten.
So sah die typische Blitzverteilung bei den meisten Unwetterlagen im Sommer 2016 aus, hier am Beispiel 03. Juni 2016 mit zahlreichen kleinräumigen und sich kaum bewegenden Gewitterzellen, die lokal zwar zahlreiche Blitze hervorbrachten, aber nicht großflächig Blitze aktiv waren.
Eine der wenigen blitzreichen Wetterlagen stellte sich am 28. August 2016 ein, als am späten Nachmittag allein innerhalb von 30 Minuten mehr als 10.000 Blitzeinschläge im Kartenausschnitt (Deutschland und nahe Umgebung) registriert wurden.
Der Blitz-Informationsdienst von Siemens misst mit rund 160 Messstationen in Europa das elektromagnetische Feld von Blitzen. Aus den Werten der verschiedenen Messempfänger lässt sich genau ermitteln, wo gerade ein Blitz einschlägt. Seit 1991 analysiert Siemens die registrierten Blitze.
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Eine sehr interessante Darstellung!
Dies bestätigt sogar schon meine rein subjektive Einschätzung zur Gewitterabnahme im Gießener Becken.
Hier gab es 2006 innerhalb des untersuchten Zeitraumes die schwersten Gewitterunwetter. Auch 2007 war vor allem der Frühsommer besonders gewitterreich.
Schade das die Statistik nicht bis 2003 zurückreicht. Da hatte es vor allem von Ende Mai bis Mitte Juli eine Unzahl blitzintensiver Gewitter gegeben.
Beste Grüße an Das Team!
Vielen Dank für den Kommentar. Leider lassen die Messwerte vor 2006 keinen direkten Vergleich zu, Ein langfristiger Trend lässt sich aus den vorliegenden 11 Jahren auch nicht ableiten.
Diese Grafik deckt sich schon mit meiner rein subjektiven Einschätzung das die Gewitteraktivität in den letzten 10 Jahren stetig abgenommen hat. Die Jahre 2006 und 2007 spiegeln darüber hinaus auch die recht hohe Gewitteraktivität im Gießener Becken wieder. In den beiden Jahren wurde unsere Region mehrmals von besonders blitzintensiven Gewittern erfasst: Beispiele : 18. und 25. Juni, 22. und 28. Juli 2006. Im Jahr 2007 waren es vor allem
der 25. und 26. Mai, 14. und 15, sowie der 21. Juni und der 4. Juli. Danach folgten kaum noch nennenswerte Gewitter.
Eine sehr interessante Darstellung! 2016 kann ich auch bestätigen: Es gab nur wenige markante Gewitter-Ereignisse.
Die stärksten Gewitter in unserer Region gab es am 15. und 24. Juni. Im weiteren Verlauf des Sommers sind nur noch ganz vereinzelt nennenswerte Gewitter vorgekommen.
Beste Grüße aus dem Gießener Land
11 Jahre sind sicherlich zu wenig für Trend-Beurteilungen. Eine Statistik welche die Anzahl der Tage mit beobachteten Gewittern darstellt, ist auch nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss. Ein Donner – und schon ist es ein Gewittertag.
Aber mir ist aufgefallen, das die Anzahl der Tage mit Gewittern nicht nur von Jahr zu Jahr starken Schwankungen unterworfen ist, sondern das es auch mehrjährig übergreifende Perioden der Gewitteraktivität gibt.
Dies bildet schon die eingangs gezeigte Grafik heraus.
Die erste Hälfte der 50er Jahre war besonders reich an Gewittern, Mitte der 70er stellte sich ein ausgeprägtes Minimum ein. Dann folgten wieder extrem gewitterreiche Jahre in den 90ern, bevor es später wieder stetig abwärts ging.
Einen weiteren Gipfel gab es dann nochmals im Frühsommer 2003. Aber schon nächstes Jahr kann es wieder in die andere Richtung gehen. Möglich ist das wir die Talsohle 2016 erreicht haben, Aber das kann wohl prognostisch nicht beurteilt werden.
Beste Grüße und vielen Dank für Ihre Antwort Herr Thomas Sävert!