Erstes herbstliches Sturmtief vor Westeuropa
Auf dem Atlantik braut sich das erste Sturmtief dieses Spätsommers mit dem Namen HILDEGUND zusammen. Um es vorweg zu nehmen: Das ist nichts ungewöhnliches, solche Tiefs kommen im August schon mal vor. Das Tief befindet sich derzeit als schwache Wellenstörung weit draußen auf dem Atlantik, verstärkt sich aber rasch und wird über Nacht zu einem Sturmtief, das in den kommenden Tagen in Richtung Irland und Britische Inseln zieht. Dabei beeinflusst es am Wochenende auch unser Wetter, die zugehörigen Tiefausläufer überqueren Deutschland von Südwesten her.
Die Karte aus dem HD-Modell zeigt die erwarteten Windböen am späten Donnerstagnachmittag mit Sturm rund um das Tiefzentrum westlich der Biskaya und südwestlich von Irland.
Ab dem späten Freitagnachmittag erfasst das Sturmfeld des Tiefs in leicht abgeschwächter Form den Süden Irlands, Südwestengland und Nordwestfrankreich. Hier muss man sich also auf Sturmböen einstellen, während wir in Deutschland von dem Tief noch nichts mitbekommen.
Am Samstag befindet sich das Tiefzentrum im Bereich Irland – Nordwestengland. Das Sturmfeld erfasst nach dem HD-Modell ganz England und Wales. Hier wird es demnach verbreitet stürmisch mit Sturmböen. Auch in Nordfrankreich, Benelux und Nordwestdeutschland nimmt der Wind spürbar zu, stärkerer Sturm ist hier aber nicht zu erwarten. Warm- und Kaltfront ziehen von Südwesten her über Deutschland hinweg. Dabei wird es im Südosten unseres Landes noch mal sehr warm. Vor und an der nachrückenden Kaltfront sind im Südosten schwere Gewitter möglich, dahinter folgt deutlich frischere Luft. Der genaue Ablauf am Wochenende ist noch unsicher. Unter Abschwächung zieht das Sturmtief weiter zur Nordsee und könnte der deutschen Nordseeküste am Sonntag noch stürmische Böen bringen. Insgesamt kommt mehr Bewegung ins Wettergeschehen. Auftretende Schauer und Gewitter bleiben nicht an Ort und Stelle hängen, wie es in diesem Sommer häufig der Fall war mit der Folge extremer lokaler Überflutungen, sondern sie ziehen schnell übers Land. Der Höhenwind nimmt am Wochenende auch bei uns deutlich zu. Hauptgefahrn bei Gewittern sind dann neben Starkregen und Hagel vor allem Sturm und möglicherweise auch Tornados. Genaueres muss man aber erst einmal abwarten.
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Ach ich bin schon sehr gespannt auf die Sturmsaison 2016/17, von Sommer, Gewitter und Starkregen hatten wir hier in Sandbochum die letzten 3 Jahre genug. Nun wird es mal wieder Zeit für einen richtigen Sturmwinter. 2013/14 gab es eigentlich viel Sturm, aber alles mehr nördliches /westliches Europa, immerhin wurden damals 18 Orkantiefs registriert. 2014/2015 war es auch sehr gut mit Sturm um Mitte Dezember 2014 bis ca. ende Januar 2015 mit Billie, Daniel, Elon und Felix. Dann gab es einen ruhigen Februar bis kurz vor ende März, und dann gab es die große ungeahnte Überraschung mit Mike und Niklas, die bis zu Wundstärke 11 brachten. Und damit der stärkste Sturm seit Xynthia in der Region bei uns waren. Ich konnte mich nicht über die beiden Mildwinter beklagen.
Die Sturmsaison 2015/2016 hingegen war etwas lahm, es gab einige Stürme wie etwa Heini ((17/18.11.2015 )) Nils ((29.11.215)) und die lustigen Medienstürme zu Karneval 2016 die Nur müde Sturmböen in Spitzen hatten, aber kein Vergleich zum Karnevals Orkan Vivian von 1990 ! Der in NRW 160 Km/h drauf hatte und es fast 40 Stunden Windstärke 10bft gab.
Von daher darf man gespannt sein wie die hiesige Sturmsaison ausfällt ! Nach meiner Statistik gab es einen Bundesweiten Flachland Orkan, zuletzt mit Xynthia. Niklas hat das Pensum zum Flachland-Orkan knapp verfehlt auch wenn es Orkanböen im Flachland gab, es war insgesamt ein Schwerer Sturm mit örtlichen Orkanböen. Xynthia hatte in Westdeutschland verbreitet für Orkanböen gesorgt, vor allem in Rheinland-Pfalz, hier gab es deutlich mehr Schäden als zu Kyrill. Xynthia war in RLP der stärkste seit Wiebke 1990 !
Dann hatten wir noch die Herbstorkan 2013 Christian und Xaver im Norden. Kyrill war der Bundesweit letzte Orkan der alle Bundesländer mit Orkanstärke erfasste !
Kyrill feiert am 18.1.2017 seinen zehnten Geburtstag !
Man vergleiche einmal im Kachelmann Messwerte Archiv, die Windstärken in Deutschland vom 22. Januar bis zum 3.März.1990, einfach nur heftig, es gab fast jeden Tag Sturmböen und besonders am 25/26.Januar.1990 ((Daria))und vom 24.Februar bis zum 2.März.1990 ((Vivian und Wiebke)) solche Stärken hatte nur noch Lothar im Süden und Anatol im Norden zu bieten ( beide 1999 )sonst kommt nicht mal Kyrill an die 1990 Orkane heran !
Das sagten mir persönlich nach Kyrill auch die Dachdecker, die zwar von Kyrill eine Menge zu tun hatten, aber lange nicht wie 1990 als bald 2 Jahre Sturmschäden abgearbeitet werden mußten.
Ein auch sehr heftiger West-Sturmwinter war 1999/2000 der sogar durch Lothar noch höhere Stärken erreichte als die 1990 Orkane, und auch einen neuen Schadensmaßstab an Versicherten und Unversicherten Schäden hinterlies sowie 200 Millionen Kubikmeter Sturmholz in 3 Stunden in Westeuropa ! Kyrill riss nur 68 Mio. Kubikm. in 24 Stunden ! dagegen.
1999/2000 waren es Anatol, Lothar, Martin, Kerstin, Liane und später noch Ginger !
Ein ebenfalls heftiger unvergessener Sturmwinter war 1975/1976 mit 3 Orkanen und einem Flachlandorkan. Es gab in dem Winter anfang Januar die höchste jemals gemessene Sturmflut an der Nordseeküste beim Capella-Orkan, der in Nord- und Westdeutschland verbreitet Orkanböen zwischen 130 und 150 Km/h brachte, man sehe sich dazu die Archiv Karte bei Kachelmann an, allein in Niedersachsen und NRW gab es fast überall 140 Sachen. Der Sturm von Januar 1976 war somit stärker als Kyrill, schon das er 150 Km/h in NRW bot und 216 Km/h im Erzgebirge. Ab mitte Januar 1976 gab es wieder heftige Stürme.
Unvergessen auch der 12/13.November.1972 als der Niedersachsen Orkan (( Fast so stark wie Lothar )) mit ebenfalls 140 bis 170 Km/h über Nord- und Westdeutschland tobte. Auch im Süden gab es schweren Sturm. Und bis 245 Km/h auf dem Brocken. Die Osnabrücker Windräder haben 210 km/h gemessen. In OWL sollen Privat über 170 km/h gemessen worden sein. Die Schäden waren enorm. Noch heute erinnern sich Leute an den Orkan.
Und gehts noch deftiger ?
JA !
November 1703 dürfte die stärksten Orkane der letzten 300 Jahre über West- und Nordeuropa gezogen sein. Nach Daniel Defoe sollen 144 km/h im mittel und weit über 200Km/h in Böen über Europa getobt haben. Allein in London gab es über 21 Tote, zerstörte Städte in ganz Westeuropa und ein Wirtschafliches und ökonomisches Chaos, da viele Häuser zusammenbrachen und sogar Buchen und Eichenwälder niedergerissen wurden, was selbst bei Lothar und Co. nicht geschen ist. Ca. 15.000 Tote soll es gegeben haben.
Gehe ich nach meiner Statistik dürfte es in dieser Saison zu einem Orkan im Flachland kommen. Mal schauen ob meine Statistik recht behält, mit Niklas und Xaver lag sie richtig. Zwischen 2008 und 2013 gab es eine „“ruhige Phase““ seit Herbst 2013 nehmen stürmische Westlagen wieder an fahrt auf, dessen Höhepunkt noch nicht erreicht worden ist.
Na dann…