Trockenheit ja oder nein? Kommt drauf an wo man wohnt
Die einen sagen es war zu nass, die anderen jammern, es wäre viel zu trocken…
Wie sieht die Realität aus?
Dazu schauen wir uns mal die Regensummenkarte der letzten 30 Tage an.
Sofort fallen orange-roten Gebiete in der Karte auf. Die Natur dort brauch sich keine Sorgen machen und auch die Bauern oder Kleingärtner sind zufrieden. Hier sind in den letzten 30 Tagen nämlich über 100 Liter Regen pro Quadratmeter, stellenweise sogar über 150 l/qm gefallen. Reichlich Regen fiel demnach in die Gebieten vom Sauerland bis nach Niedersachsen, aber auch in den zuvor trockenen Gebieten Sachsen-Anhalts und Brandenburgs gab es reichlich nass. (Durch einen Radarfehler ist das Gebiet östlich von Berlin grün, aber auch hier gab es genug Regen)
Ebenso fielen am Alpenrand oft mehr als 100 l/qm, vielfach durch Schauer und Gewitter verursacht.
Dann erkennt man aber noch die Gegenden, die nur grüne oder Richtung Oberrhein auch blaue Färbungen aufweisen. In diesen Regionen war es zu trocken, teilweise deutlich zu trocken. Die betrifft vor allem den Bereich rund ums Saarland und auch am Oberrhein sind Gebiete zu sehen, die nichtmal 10 Liter Regen pro Quadratmeter abbekamen.
Üblicherweise fallen durchschnittlich im Juni und Juli je 50 bis 80 l/qm in Deutschland, je nach dem wo man wohnt.
Schauen wir uns nun mal an, was bisher im ganzen Jahr 2015 gefallen ist und beziehen den zurückliegenden Winter und das Frühjahr mit ein:
Beim der Jahressumme bisher erkennt man aber dann doch die Trockenheit in vielen Landesteilen Deutschlands. Gelb bedeutet 200 bis 300 l/qm seit dem 1. Januar 2015, grün sogar unter 200 l/qm, was eindeutig zu trocken ist. Die übliche Regenmenge in Deutschland ist aber stark abhängig davon, wo man wohnt und schwankt meist zwischen 500 (Bördegebiete und Ostdeutschland) und 1500 l/qm (Mittelgebirge und Alpenrand).
2014 war es beispielsweise am nassesten in Baden-Württemberg mit durchschnittlich 898 l/qm, in Berlin war es am trockensten mit 470 l/qm. Deutschlandweit gab es einen Durchschnitt von rund 730 l/qm.
Dieses Jahr war es bisher ganz im Süden des Landes zu nass. Hier fielen schon verbreitet über 500 l/qm, stellenweise sogar schon über 1000 l/qm (violett eingefärbt)
Die in der Karte grün eingefärbten Gegenden, dies betrifft vor allem Thüringen, Unterfranken, die Pfalz und Teile des Saarlandes und die Odernahen Gebiete waren deutlich zu trocken. Hier braucht man dringend Regen. Angesichts der erneuten sonnigen Hitzephase bringen Schauer oder Gewitter am Wochenende nur wenig Entspannung und helfen am ehesten den Flachwurzlern in der Natur. In der nächsten Woche rollt schon die nächste sonnige Hitzewelle mit Temperaturen von stellenweise über 35 Grad an, welche der Natur weiter zusetzt.
Dazu sei gesagt, dass es auch immer an der Bodenbeschaffenheit liegt, wie trocken es tatsächlich in Deutschland ist. Denn Sandboden lässt das Regenwasser sehr schnell versickern und verdunsten, während es lehmiger Ton viel länger halten kann.
Fazit: Wir brauchen einen mehrtägigen Landregen in den hellgelben und grünen Gebieten damit die Natur keine ernsteren Schäden nimmt.
Glückauf aus Bochum