Erneute Unwetterlage zum Wochenende?
Nach der dreiwöchigen Unwetterlage Ende Mai bis Mitte Juni stellt sich eine Unwetterpause ein, aber mit der kurzen Hitzwelle nimmt auch die Gewittergefahr zum Wochenende wieder zu. Spätestens am Freitag drohen in der Westhälfte Deutschlands und zum Samstag auch bei uns in Berlin und Brandenburg erneut teils heftige Gewitter.
Nach Abzug der Ausläufer des Tiefs „Lea“ dreht die Strömung in Mitteleuropa auf südliche Richtungen und die herangeführte Warmluft erwärmt sich unter Hochdruckeinfluss zusätzlich. Allerdings ist die Luft recht feucht und am spätern Nachmittag und am Abend sind im Nordwesten und Westen örtlich Schauer oder Gewitter möglich, ebenso im äußersten Nordosten. Dabei kann lokal starker Regen fallen. Berlin bekommt davon noch nichts ab.
Am Donnerstag nimmt die Gewittergefahr allmählich zu. In den meisten Regionen scheint bei hochsommerlichen Temperaturen die Sonne, aber zum Abend sind von der Eifel bis nach Schleswig-Holstein einzelne kräftige Gewitter möglich, wie die obige Karte aus dem HD-Modell zeigt. Anders als in den vergangenen Wochen ziehen diese aber recht schnell mit der Höhenströmung. Hauptgefahren sind dann neben Starkregen und örtlichem Hagel vor allem Sturmböen. In einzelnen süddeutschen Bergländern können zudem lokale Wärmegewitter entstehen, die sich allerdings kaum von der Stelle bewegen. In Berlin und Brandenburg bleibt es weiter ruhig.
Am Freitag erfassen kräftige Gewitter mit erhöhtem Unwetterpotenzial bereits fast die gesamte Westhälfte, wie die obige Karte aus dem HD-Modell zeigt. Damit bleibt unsere Region noch ausgespart. Am Samstag muss in der gesamten Osthälfte mit Gewittern und Unwettern gerechnet werden und damit auch in Berlin und Brandenburg, während es im Westen schon wieder deutlich ruhiger wird. Die Hauptgefahr geht in der Westhälfte Deutschlands von teils schweren Sturmböen aus. Um die Tornadogefahr abschätzen zu können, ist es noch zu früh. Nach Osten hin ist die Höhenströmung schwächer, die Gewitter ziehen nicht so schnell und bringen lokal eng begrenzt wieder größere Regenmengen.
Das Foto wurde von Matthias Kipper während der vergangenen Unwetterlage aufgenommen. Wie immer gilt auch dieses Mal wieder: Nicht jede/r wird von den Unwettern betroffen sein, manche bekommen einen Volltreffer, manche einen Streifschuss und anderen gar nichts ab. An einem Ort kann sozusagen die Welt untergehen, während wenige Kilometer weiter nicht viel passiert. Und konkret sagen, welcher Ort wann und wie stark betroffen sein wird, kann man nicht. Gewitter sind nur sehr kurzfristig oder gar nicht vorhersagbar.