Wie wir bereits die letzten beiden Tage erwähnt haben, wird sich in Deutschland wieder wärmere, aber auch schwüle und labile Luft durchsetzen, in der sich teils kräftige Schauer und auch Gewitter bilden können. Ausgangswetterlage ist dabei ein Tief vor der portugiesischen Küste und eine Hochdruckzone, die vom Nordmeer bis zur russischen Halbinsel Kola reicht. Dabei wird in den Norden Deutschlands anfangs am Wochenende meist trockene und lauwarme Luft gelenkt, während im restlichen Land aus Südwest bis Südost feuchte und schwülwarme Mittelmeerluft gelenkt wird:

Über das Wochenende bildet sich dann ein Randtief und zieht bis Montagmorgen nach Nordwesten Richtung NRW. Dabei trifft schwülwarme Luft aus Süden und Südosten auf etwas kühlere Luft von der Nordsee und das genau über Deutschland:

Dabei können sich nicht nur am Sonntag und Montag Gewitter bilden, es geht nämlich schon am heutigen Freitag im Süden und Westen Deutschlands. Auch Samstag und Sonntag treten neben Sonnenschein Gewitter auf, die immer verbreitetet, zahlreicher und vor allem im Westen und Süden Deutschlands auch kräftiger werden. Besonders am Sonntag ist stellenweise Hagel und Platzregen mit Überschwemmungen möglich, auch schwere Sturmböen können örtlich auftreten! Man kann beim „Signifikanten Wetter“ in unseren Karten selber stöbern, zu verschiedenen Terminen wechseln und sehen, ob die Gewitter auch in Ihrem Bundesland oder Landkreis erwartet werden. Denn es ist noch bei weitem nicht sicher, wo oder wann die kräftigsten Gewitter entstehen und auftreten können. Hier ist dazu die Karte der Nacht zum Montag, alles was Pink ist, bedeutet Gewittergefahr. Besonders von NRW bis nach Oberfranken, aber auch rauf zur holsteinischen Ostsee hat dann Gewitter- und örtlich Unwettergefahr:

Es werden zudem stellenweise recht hohe Regensummen gerechnet, die meistens von kräftigen Schauern und Gewittern kommen. Somit kann man punktuell auch von Unwettern mit Platzregen und Überschwemmungen ausgehen. Auch hier ist es auf der Regensummenkarte bis Montagabend aber noch nicht 100 prozentig sicher, wo die Unwetter oder größten Regenmengen auftreten. Diese Karten werden alle 6 Stunden neu berechnet  und da wird sich sicherlich noch was dran ändern, Fakt ist aber, die Gewittergefahr und teils auch Unwettergefahr für das Wochenende ist gegeben:

Wenn man in die Bundesländer und in die Landkreise klickt, kann man die Regenmenge in Litern pro Quadratmeter ablesen. Hier ist der Ausschnitt knapp südlich von Frankfurt zwischen Offenbach und Darmstadt. Hier werden punktuell bis zu 100 Liter Regen pro Quadratmeter gerechnet. Es besteht also die Gefahr von Überschwemmungen und vollen Kellern. Aber auch diese Karte wird sich sicher noch ändern, vielleicht ist auch eine ganz andere Region so schlimm betroffen. Bitte einfach alle 6 Stunden selber nach den Regensummen dieser HD-Karten schauen:

Die Tornadogefahr ist bei den kräftigen Gewittern heute und am Wochenende nur leicht erhöht. Zwar sind die meisten Zutaten für die Tornadoentstehung gegeben, aber in der untersten Schicht der Troposphäre gibt es nur geringe vertikale Windunterschiede, wir sprechen auch von Scherung. Wenn bei einer Wetterlage mit kräftigen Gewittern zwischen dem Bodenwind und dem Wind in etwa 1,5 Kilometern Höhe sich die Richtung und vor allem die Geschwindigkeit deutlich ändern, also starke Scherung herrscht, dann ist die Tornadogefahr groß. Bei der Gewitterlage in diesen Tagen ist die Scherung dagegen eher gering. Dass sich dennoch mal vereinzelt ein Tornado bilden kann, ist nicht ausgeschlossen. Tornados sind auch bei windschwacher Schauer- und Gewitterlage immer möglich. Die Wahrscheinlichkeit direkt von einem Tornado getroffen zu werden, ist generell niedrig.

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