Vielerorts wärmster Mai seit Messbeginn
Der April 2018 war bereits extrem warm und es war der wärmste April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Nun schließt sich der Mai 2018 an, denn auch er wird einer der wärmsten seit Beginn der Messungen, vielerorts sogar der wärmste Mai ever, also auf Platz 1 landen.
Höchstwerte 28. und 29. Mai 2018
Ganz besonders im Norden und Osten war der Monat von durchgängigem ungewöhnlich warmem Sommerwetter geprägt. Zudem gab es auch noch eine große Trockenheit mit Rekorden für den trockensten Mai überhaupt. Wir berichteten bereits hier. Nun gab beziehungsweise gibt es aktuell noch die wärmste Phase des Monats mit Temperaturen sogar von 30 Grad und mehr. Am 29.05.2018 wurden schon viele neue Rekorde aufgestellt für die höchste je im Mai gemessene Temperatur.
Neue Mairekorde vom 29. Mai 2018 – längere Messreihen
29.05.2018: 31.7°C (alt: 31.3°C am 18.05.1971) in Dresden-Klotzsche (seit: 01.04.1935)
29.05.2018: 31.6°C (alt: 31.5°C am 28.05.2005) in Alfhausen (seit: 01.01.1961)
29.05.2018: 31.6°C (alt: 31.4°C am 28.05.2005) in Kubschütz, Kr. Bautzen (seit: 01.09.1945)
29.05.2018: 31.7°C (alt: 30.3°C am 28.05.2005) in Bremerhaven (seit: 01.01.1949)
29.05.2018: 32.8°C (alt: 32.1°C am 28.05.2005) in Diepholz (seit: 01.09.1952)
29.05.2018: 32.4°C (alt: 32.0°C am 29.05.2017) in Dresden-Strehlen (seit: 01.01.1936)
29.05.2018: 32.8°C (alt: 32.4°C am 28.05.2005) in Gardelegen (seit: 01.01.1947)
29.05.2018: 33.7°C (alt: 32.8°C am 28.05.2005) in Genthin (seit: 01.01.1953)
29.05.2018: 32.8°C (alt: 31.0°C am 27.05.1985) in Löningen (seit: 01.01.1946)
29.05.2018: 33.4°C (alt: 33.0°C am 28.05.2005) in Nienburg (seit: 01.01.1947)
29.05.2018: 32.0°C (alt: 31.4°C am 28.05.2005) in Oschatz (seit: 01.01.1978)
29.05.2018: 32.0°C (alt: 31.5°C am 11.05.1998) in Rotenburg (Wümme) (seit: 01.01.1946)
29.05.2018: 33.3°C (alt: 32.3°C am 28.05.2005) in Worpswede-Hüttenbusch (seit: 01.01.1952)
29.05.2018: 32.1°C (alt: 31.0°C am 28.05.2005) in Dörpen (seit: 01.03.1959)
29.05.2018: 32.3°C (alt: 32.3°C am 28.05.2005) in Doberlug-Kirchhain (seit: 01.07.1948)
29.05.2018: 32.5°C (alt: 32.5°C am 28.05.2005) in Friesoythe-Altenoythe (seit: 01.02.1947)
Im Folgenden noch die Hitliste der wärmsten Monate Mai seit Beginn der Messungen an den jeweiligen Wetterstationen. Der Beginn der Messreihe steht immer in Klammern hinter dem Stationsname. Stand ist der 28.05.2018, sodass die nun noch sehr warmen bis heißen Tage zusätzlich die Abweichung erhöhen. Es kann also nichts mehr schief gehen sozusagen. Im Südwesten reicht meist nicht für neue Rekorde. Es gilt im Großen und Ganzen je weiter man nach Norden und Osten kommt, desto höher die Abweichungen zum langjährigen Mittel.
Hamburg-Fuhlsbüttel (1936)
Wärmste Monate Mai
16.0 °C 2018 – Rekord
14.8 °C 1947
14.7 °C 1992
14.5 °C 2000
14.5 °C 2008
Bremen (1890)
Wärmste Monate Mai
16.6 °C 2018 – Rekord
16.0 °C 1947
15.7 °C 1931
15.6 °C 1925
15.2 °C 1917
Schwerin (1890)
Wärmste Monate Mai
16.0 °C 2018 – Rekord
15.4 °C 1925
15.2 °C 1931
14.8 °C 1921
14.7 °C 1937
Hannover (1936)
Wärmste Monate Mai
16.2 °C 2018 – Rekord
15.4 °C 2000
15.2 °C 1988
15.1 °C 1937
15.0 °C 1992
Berlin-Tempelhof (1948)
Wärmste Monate Mai
17.3 °C 2018 – Rekord
16.8 °C 2000
16.8 °C 1993
16.3 °C 1988
16.2 °C 2016
Jena (Sternwarte) (1824)
Wärmste Monate Mai
16.7 °C 1833
16.5 °C 2018 – Platz 2, aber letzte Tagen können noch Platz 1 ergeben
16.4 °C 1889
16.4 °C 1827
16.4 °C 1868
Frankfurt/Main (1949)
Wärmste Monate Mai
17.6 °C 2018 – Rekord
17.3 °C 2008
16.6 °C 2012
16.6 °C 2001
16.6 °C 1992
Köln-Stammheim (1945)
Wärmste Monate Mai
17.4 °C 2018 – Rekord
17.4 °C 2001
17.2 °C 1992
17.2 °C 2000
16.9 °C 1989
Dresden-Strehlen (1936)
Wärmste Monate Mai
16.9 °C 2018 – Rekord
16.3 °C 2007
16.3 °C 2012
16.0 °C 1937
15.7 °C 2017
Regensburg (1947)
Wärmste Monate Mai
16.7 °C 1993 – Rekord
15.9 °C 2001
15.8 °C 2003
15.5 °C 2000
15.4 °C 1947
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Der Mai könnte sogar die 4 Grad ( 1961-1990 ) schaffen ! Dann hätten wir gleich 3 Monate in einem Jahr mit einer positiven Abweichung von 4 Grad und mehr !
Das wäre Einmalig seit Beginn der Wetteraufzeichnugen !
Das Jahr 2018 begann schon sehr spektakulär mit sehr viel Regen und Sturm an, alleine der Orkan Friederike verursachte 1 Mrd. € Schäden und 11 Mio. Kubikmeter Sturmholz !
Dann kam der Rekord-April, der mal eben 3 Rekorde die in nur 10 Jahren aufgestellt wurden, überboten hat und eine Gewittersaison April/Mai die bis Dato schon fast beispiellos ist.
xd jemand sollte sich das Kachelmann interview auf T-Online.de durchlesen.
@Carl
Die aktuelle Unwetterlage hat nur auf den Frühsommer bezogen, bisher vergleichbare Jahre die ähnlich heftig waren wie 2008 oder 2016 übertroffen.
Das liegt daran, das die Gewittersaison 2018 schon Anfang April richtig loslegte. Und auch in den 90er Jahren gab es keine vergleichbare Gewittersaison die so früh und kräftig begonnen hat. Das kann ich bestätigen anhand meiner Wetteraufzeichnungen.
Wir werden sehen wie sich die Gewittersaison 2018 weiter entwickelt !
Bisher hatten wir ja eine Gewittersaison, die aufgrund der langsamen Höhenströmung eher durch extreme Regenmengen als durch Orkanböen, Downbursts oder Tornados gezeichnet ist.
Die genannten Monatsrekorde stammen meist aus (zu) kurzen Messreihen.
Beispiel Hamburg: wahrer Rekordhalter 16,2°C im Mai 1889 (gemessen an der Deutschen Seewarte, jedoch mittels Seewartenformel, die im Mai ca. 0,2 bis 0,4 Grad zu tiefe Werte liefert)
Beispiel Bremen: wahrer Rekordhalter 17,0°C im Mai 1889 (gemessen im Stadtteil Ostertor, Horner Str.)
Beispiel Schwerin: wahrer Rekordhalter 16,5°C im Mai 1889 (gemessen in der Innenstadt)
Beispiel Hannover: wahre Rekordhalter 17,0°C aus den Jahren 1868 und 1889 (gemessen an der Tierarzneischule bzw. später am Polytechnikum)
Beispiel Berlin-Tempelhof: wahrer Rekordhalter 18,7 bzw 19,2°C im Mai 1889 (gemessen in einem Park im heutigen Prenzlauer Berg bzw an der heutigen Obentrautstr. im Bezirk Kreuzberg)
Beispiel Jena-Sternwarte: Die in den Jahren 1833-1875 verwendeten Uhrzeiten (6, 15 und 22h) erfordern eine Korrektur von ca. +0,4 Grad. Also Mai 1868 = 16,8°C, Mai 1833 sogar 17,1°C. Der Mai 1827 (Messtermine 8, 14 und 20h) muss von den genannten 16,7 um 1,3 Grad auf 15,4°C erniedrigt werden.
Beispiel Frankfurt am Main: wahrer Rekordhalter 19,2°C im Mai 1868 (gemessen in der Innenstadt)
Beispiel Köln: wahrer Rekordhalter 18,2°C im Mai 1868 (gemessen in der Innenstadt)
Beispiel Dresden: wahre Rekordhalter 18,25°C im Mai 1868 (Altstadt) bzw. 17,1°C im Mai 1889 (Strehlen)
Beispiel Regensburg: wahrer Rekordhalter 18,3°C im Mai 1868 (laut Projekt HISTALP, siehe http://www.zamg.ac.at/histalp/dataset/station/csv.php )
Im Norden könnte es real betrachtet tatsächlich eine knappe Kiste werden, aber die 150-jährigen Rekorde aus dem Südwesten und Süden dürften wohl vom Mai 2018 sicherlich nicht geschlagen werden. Auch der Hohenpeißenberg in Oberbayern (Messreihe seit 1781!) hat aus dem Mai 1868 einen bis heute bestehenden Rekord von 15,3°C (korrigiert sogar 15,6°C). Zum Vergleich: Der Mai 2018 wird nach den heutigen Prognosen auf dem Hohenpeißenberg mit 13,1 oder 13,2°C abschließen
Und da man heute ja sehr pingelig ist wie genau (belüftet, Hütte etc.) gemessen wird. Wer garantiert, dass 1889 in einem Park in Berlin oder in der Kölner Innenstadt 100% nach heutiger Norm gemessen wurde? Irgendwo hörts auch auf. Im 12. Jahrhundert wars sicher auch noch wärmer irgendwo und vor 3000 Jahren bestimmt auch. Es gibt so einige sehr hohe Maxima aus sehr frühen Jahren der Wetteraufzeichnung, die anzuzweifeln sind. Das weißt du selbst.
Leider ist man nicht pingelig genug, was aus dem Rahmen fallende DWD-Stationen betrifft (z.B. Lingen, Kommentar eins drunter).
Und damals wurde natürlich nicht nach heutiger, sondern nach damaliger Norm gemessen, aber immerhin gab es schon eine 🙂 (1873 Gründung der IMO, Vorläufer der heutigen WMO).
Dass dies für Vergleiche nicht aufs Zehntel genau stimmen kann / wird / muss, ist uns beiden wohl klar, aber die historischen Werte auch nicht totaler Müll sind, garantiert eben die Vielzahl von Stationen, die es auch damals schon gab.
BTW: Es war nicht meine Absicht, hier eine Diskussion über Klimawandel & Co loszutreten, also frag nicht nach dem 12.Jahrhundert – auch für dieses gibts natürlich irgendwo Rekonstruktionen 🙂
Und wer redet vom Südwesten und Süden? Zitat: “ Im Südwesten reicht meist nicht für neue Rekorde. Es gilt im Großen und Ganzen je weiter man nach Norden und Osten kommt, desto höher die Abweichungen zum langjährigen Mittel.“
@Fabian Ich redete davon 🙂 Ist doch interessant, die verschiedenen Muster von „Hitzemaien“ anzusehen und dabei unterschiedliche Muster zu erkennen (1868 Wärmezentrum im Süden, 1889 im Nordosten, 2018 vermutlich etwas weiter westlich). Die gerundeten 19°C Monatsmittel knacken wir hier im Zentrum Berlins wahrscheinlich nicht, aber warten wir es ab
Auch die gestrigen 34,2°C von Lingen sind wohl eher ein schlechter Scherz als ein ernstzunehmender neuer Rekord (Meppen einige Kilometer nördlich grade mal 31,7°C!). Wegen der extrem zugenommenen Versiegelung des Linusbades an der Lingener Teichstraße wollte der DWD die Station dort schon vor 2 Jahren in den Ortsteil Baccum verlegen – passiert ist dies jedoch bis heute nicht
Ja, da gebe ich dir recht. Die Werte sind nicht mehr zu gebrauchen.
@Fabian Warum führst du sie dann kommentarlos als „neuer Rekord“ in der Liste auf?
Hat sich erledigt, weil die Liste jetzt ohne Lingen auskommt.
@Fabian: Für die Liste vom Mai 1868 habe ich rund 90 Monatswerte von Wetterstationen eintippen müssen, weil DWD und KliDaDigi das bis heute nicht gebacken bekommen haben (dort nur 35-36 Stationen, Tageswerte wegen Kriegsverlusten bekanntlich noch weniger).
Auch habe ich aus Qualitätsgründen nur „amtliche“ Stationen aus offiziellen statistischen Druckwerken erfasst, deren Daten sämtlichst unter der Kontrolle einer staatlichen Zentralstelle standen (z.B. für den Norden und Osten der des Preußischen Meteorologischen Instituts, das bereits 1847 gegründet wurde)
Hallo Fabian,
wenn ich richtig informiert bin, werden die Durchschnittswerte doch seit dem 01.04.2001 nach der sogenannten „24-Punkt-Methode“ (stündliche Werte) berechnet und davor geschah dieses noch nach der „3-Punkt-Methode“ (3 Tageswerte), oder? Ist es dann allgemein nicht etwas problematisch, so unterschiedlich ermittelte Werte zu vergleichen – also rein wissenschaftlich?
Wie ist Deine Meinung dazu?
Viele Grüße aus Hamburg – auch an Jörg. Denn die 16,2 Grad toppen wir auch noch! 😉
Ja, ich glaube das ist richtig und das ist natürlich etwas problematisch. Aber ich denke, dass man trotzdem einigermaßen vergleichen kann.
Danke für die Antwort.
Und für den, der es genau wissen möchte, besteht alternativ ja auch weiterhin die Möglichkeit, die Durchschnittswerte nach der „3-Punkt-Methode“ zu ermitteln. Und wer ganz besonders viel Zeit hat, der könnte das ja auch rückwirkend machen und z.B. prüfen, welche Abweichungen diesbezüglich bestehen. Naja, das wäre eher etwas für trübe Novembertage… 😉
Moin Andreas!
Die aus 24 stündlichen Werten berechneten Tagesmittel sind zwar tatsächlich seit 01.04.2001 Standard im DWD, jedoch waren davon zunächst nur die großen Hauptamtsstationen wie z.B. dem Flughafen in Fuhlsbüttel davon betroffen. Ehren- bzw nebenamtliche DWD-Stationen hingegen(wie z.B. die des Wasserwerks Süderelbmarsch in Neuwiedenthal, Bezirk Harburg-Hausbruch) haben diese Umstellung auf die 24-Punkt-Methode erst einige Jahre später im Zuge der Ersetzung der analogen durch elektronische Messtechnik vorgenommen (im Fall Neuwiedenthal ab 01.03.2005).
Zur Klärung deiner zweiten Frage habe ich vom DWD einfach mal stichprobenartig die Fuhlsbütteler Stundenwerte von 1996 sowie 1999 heruntergeladen und mit den Tagesmitteln der damals gängigen 3-Punkt-Methode (auch Klimamittel genannt) verglichen. Hier die Ergebnisse für den Mai und das Gesamtjahr:
Mai 1996: wahres Mittel 10.48 – Klimamittel 10.64 °C
Mai 1999: wahres Mittel 13.07 – Klimamittel 13.29 °C
Gesamtjahr 1996: wahres Mittel 7.50 (aus 8784 Stundenwerten) – Klimamittel aus den 12 Monatswerten 7.54 – Klimamittel aus 366 Tageswerten 7.58 °C
Gesamtjahr 1999: wahres Mittel 10.23 (aus 8760 Stundenwerten) – Klimamittel aus den 12 Monatswerten 10.28 – Klimamittel aus 365 Tageswerten 10.33 °C
Man sieht: Die 24-Punkt-Werte (wahre Mittel) sind durchweg kälter als die Klimamittel.
Im regnerisch-trüben Mai 1996 machte der Unterschied 0,16 Grad, im deutlich freundlicheren Mai 1999 dann 0,22 Grad aus. Das ist natürlich durchaus ein Betrag, der bei einer Homogenisierung schon berücksichtigt werden kann und sollte, aber es ist auch kein dermaßen hoher Wert, dass es die gesamte Klimareihe wertlos machen würde, wenn man es nicht tut. Wesentlich größere Beträge ergeben sich beispielsweise durch Stationsverlegungen, eine abweichende und ungünstige Wahl der 3 Beobachtungsstunden (Messtermine) oder durch Unpünktlichkeit bei der Ablesung. Auch grausam falsch kalibrierte oder zeit- und teilweise von der Sonne direkt bestrahlte Thermometer (sowie Schreibfehler und andere Datenpannen) kommen natürlich vor, bei einer ausreichend großen Anzahl von Klimastationen in einem Umkreis von sagen wir mal bis zu rund 100 km lässt sich sowas in messtechnisch gut aufgestellten Regionen wie (Mittel-)Europa aber glücklicherweise relativ leicht erkennen. Auch ist die räumliche Korrelation von Witterungs- und Klimaerscheinungen (also ab ca. 10 Tagen Dauer; Monats- oder gar Jahresmittelwerten) weitaus höher und stärker als bei Momentanaufnahmen des Wetters wie einer aktuellen Temperaturkarte.
Wie man in der kleinen Auflistung oben weiterhin gesehen hat, hat auch nicht nur die Anzahl der Termine pro Tag, sondern ebenso die Methodik der Berechnung einen etwa gleich hohen Einfluss aufs Gesamtjahresmittel von 0,04 oder 0,05 Grad. Das ist äußerst wenig, hat allerdings wohl auch mit Hamburgs ausgeglichen maritimen Klima sowie der freien Lage der Fuhlsbüttel-Station am nördlichen Stadtrand zu tun. Im zentralen Innenstadtbereich unserer Großstädte bleibt es dagegen im Sommer abends wegen der Wärmespeicherung von Stein, Asphalt und Beton noch viele Stunden lang deutlich wärmer (und genau dieser Abendtermin fließt bei der 3-Punkt-Methode mit der Formel (7+14+2×21 Uhr)/4 traditionell doppelt ins Klimamittel ein! Allerdings gibt es heutzutage außer in München nirgends mehr eine innerstädtische DWD-Station; Berlin-Alexanderplatz bildet seit 2015 ein Sondermessnetz ‚Stadtklima‘)
Da zumindest an den großen Hauptamtsstationen auch schon vor mehr als 30 Jahren stündliche Messungen und Thermografen-Auswertungen durchgeführt wurden (ab Mitte der 90er dann auch fast durchweg automatisch mit elektronischen Widerstandsthermometern), bleibt zu hoffen, dass der DWD diese konsequent für die Berechnung der neuen Klimamittel 1991-2020 heranziehen wird.
So viel Wissenschaft für heute 🙂
Beste Grüße Jörg