Das waren die markantesten Hitzewellen
Da die anstehende Hitze (bevorzugt und länger anhaltend in der Südwesthälfte) in aller Munde ist, wollen wir zurückblicken auf drei der markantesten Hitzewellen in den vergangenen Jahrzehnten. Aber was ist eigentlich eine Hitzewelle? Eine ganz eindeutige Definition gibt es nicht, denn es gibt immer noch unterschiedliche Ansichten und leicht abweichende Definitionen. Gängig ist in Deutschland folgende Definition: Drei Tage in Folge mit einer Höchsttemperatur von 30 Grad oder mehr. Ich denke wir sind uns einig, dass bei zahlreichen Tagen in Folge mit 30 Grad und mehr von einer Hitzewelle gesprochen werden kann. Ein Tag mit 30 Grad oder mehr ist in der Meteorologie jedenfalls als Hitzetag fest definiert.
Die folgenden drei Beispiele sind zweifelsfrei markante Hitzewellen gewesen, denn es gab, wie Sie unten sehen werden, an vielen Orten deutlich mehr als nur drei Tage in Folge mit 30(+) Grad. Ich habe mich bei der Auswertung streng an die Grenze von einem offiziellen Hitzetag (>=30°C) gehalten, da es die Auswertung erleichtert und man somit besser Vergleiche ziehen kann. Logischerweise macht es gefühlt natürlich keinen großen Unterschied, wenn es sieben Tage >30 Grad gibt, dann einen Tag mit 28 Grad und dann wieder sieben Tage >30 Grad. Das nur am Rande.
Hitzewelle 1976
Im Sommer 1976, besonders von Ende Juni bis weit in den Juli, gab es eine der markantesten Hitzewellen des vergangenen Jahrhunderts. Erst im Jahre 2003 sollte sich ähnliches wiederholen, mit allerdings noch schlimmeren Auswirkungen. Im Sommer 1976 war es zudem extrem trocken und die Landwirte beklagten enorme Ernteausfälle, Felder waren komplett vertrocknet. In weiten Teilen Europas gab es eine große Dürre. Im Westen und Südwesten Deutschlands gab es gebietsweise mehr als zwei Wochen am Stück 30 Grad und mehr!
Auswahl Hitzetage in Folge 1976
Rheinstetten – 17 Hitzetage – Tmax 36°C
Koblenz – 17 Hitzetage – Tmax 36,4°C
Köln-Stammheim – 16 Hitzetage – Tmax 36,6°C
Völklingen-Stadt (Saarland) – 16 Hitzetage – Tmax 35°C
Freiburg (Breisgau) – 15 Hitzetage – Tmax 34,6°C
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Hitzewelle 2003
Er ist bei den meisten Menschen wohl hinreichend bekannt: Der Hitzesommer 2003. Zwar gab es nicht so viele Hitzetage in Folge wie 1976, aber dafür war es vom Frühjahr bis Mitte August deutlich zu warm (über dem Klimamittel) und erheblich zu trocken. Die deutlich zu warmen Monate gipfelten dann in einer markanten Hitzewelle mit zahlreichen Allzeitrekorden in der ersten Augusthälfte. Beispielsweise in Freiburg wurde ein Spitzenwert von 40,2 Grad gemessen, der im Sommer 2015 erst von Kitzingen knapp übertroffen wurde. Übrigens gleich zwei mal, denn am 07. August 2015 gab es erneut 40,3 Grad. An vielen Flüssen, wie beispielsweise am Rhein, wurde im Spätsommer und Herbst ein Rekordniedrigwasser registriert.
Auswahl Hitzetage in Folge 2003
Freiburg – 14 Hitzetage – Tmax 40,2°C
Frankfurt/Main-Westend – 14 Hitzetage – Tmax 38,4°C
Würzburg – 14 Hitzetage – Tmax 37,7°C
Bernburg (Saale) – 13 Hitzetage – Tmax 35,3°C
Nienburg/Weser – 12 Hitzetage – Tmax 37,1°C
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Hitzewelle 2006
Der Juli 2006 war mit einer Abweichung vom Klimamittel um +5 Grad der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Viele werden sich bestimmt noch erinnern, da in diesem Sommer auch die Fußballweltmeisterschaft in Deutschland stattgefunden hat. Er wird oft auch als „WM-Sommer“ erwähnt. Große Trockenheit gab es besonders im Osten des Landes. In Freiburg im Breisgau gab es extreme 19 Tage, also fast drei Wochen 30 Grad oder mehr am Stück!
Auswahl Hitzetage in Folge 2006
Freiburg – 19 Hitzetage – Tmax 36,5°C
Rheinfelden – 18 Hitzetage – Tmax 36,5°C
Konstanz – 12 Hitzetage – Tmax 35,5°C
Hamburg-Wandsbek – 11 Hitzetage – Tmax 37,8°C
Dresden-Klotzsche – 11 Hitzetage – Tmax 36,1°C
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2015 – mehrere markante Hitzewellen besonders im Süden und Osten
2015 gab es zwar keine Hitzewelle mit beeindruckend vielen Tagen Hitze am Stück, aber es folgten einige extreme Hitzewellen über den Sommer, die besonders Süddeutschland erfassten. In diesem Sommer wurde auch gleich an zwei Tagen der neue Temperaturrekord für Deutschland mit 40,3 Grad in Kitzingen aufgestellt.
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Sehr interesannt ! Ich möchte noch weitere Hitzwellen hinzufügen ! Der Sommer 1992 der vor allem Norddeutschland eine große Hitzwelle brachte, sowie von Ende Juni bis Ende Juli 1994 in Deutschland, als es bis zu 38 Grad über Tage gab.
Beide Sommer waren geprägt von schweren Unwettern. Der Sommer 1992 war in der Gewitter-Kalamität ( z.B. Cleopatra-Gewitter 21.07.1992 und Orkan-Unwetter 20.08.1992 )zu vergleichen mit den Unwetter-Sommern 2002, 2014 und 2016, und gehörte zu den schlimmsten Gewitter Sommers des 20.Jahrhunderts !
Ich selbst erlebte 1992 gleich vier heftige Unwetter, wovon drei Unwetter mit großen Hagel begleitet waren.
Der Sommer 1994 war ähnlich in Sachen Unwetter, wenn es gleich auch nicht ganz so schlimm wurde, so gab es vor allem im Juli 1994 wöchentlich Schwergewitterlagen ( Setex Gewitter ). In Köln gab es Tennisball großen Hagel. Ich kann mich gut an jene Gewitterlagen erinnern !
Nur 2002 und 2014 waren noch schlimmer in Sachen Starkregen und Gewitter. Wobei der NRW-Gewitter-Sommer 2014 in meiner Region der bisher schlimmste war. Vor allem durch das Pfingstunwetter 9. Juni 2014 und der Super-Starkregen am 28/29.Juli.2014 ( RuhrgebietMünsterland ) !
Auch die Hitzewelle von ende Juni bis mitte Juli 2010, brachte lokal bis zu 39 Grad !
Eine kürzere Hitzewelle ist uns auch aus dem Sommer 2013 bekannt. Von Ende Juli bis anfang August gab es z.T bis zu 38 Grad und schwere Unwetter vor allem in Süddeutschland, wo auch der schwere Hagelesturm aus Baden-Württemberg ( Reutlingen und Tübingen ) zu gehört, der ähnlich stark gewesen ist, wie der vom 12. Juli.1984 in München.
Danke für die Ergänzungen!
Immer wieder gerne !
Hans
Die Bezeichnung „Wüstentag“ für Tage mit Tmax >35°C ist (noch) inoffiziell, oder?
BTW hatte die Schmücke (Thür. Wald) im Sommer 2015 drei heiße Tage (>30°C) verzeichnet, was vorher nur 1 × 1992, 2 × 2003, 1 × 2013 erreicht wurde. Jena-Sternwarte kam an 9 Tagen auf Tmax >35°C in diesem heißen Sommer.
Ich glaube inoffiziell ja. Für die Schmücke müsste man sich durchklicken. Sind nur maximal 60 Klicks, bitte 🙂 https://kachelmannwetter.com/de/messwerte/thueringen/tageshoechsttemperatur/20150704-0000z.html
Wir hier in den Niederungen der Schweizer Alpennordseite gehen gerade dem zweitheissesten Juni seit Messbeginn im Jahr 1864 entgegen! Nur im Hitzesommer 2003 war der Juni noch heisser mit rund 6(!) Grad über dem Mittel damals. Die Subtropenhitze verbleibt wohl bis Mitte nächster Woche über der Schweiz. Grüsse aus dem Talboden vom Kanton Glarus, Glarus Nord
Klimawandel?
Nee, einfach Wetter ! Klima wandel gabs schon immer – siehe Warmzeiten und Kaltzeiten. So wurde in Old England um die Römerzeit Wein angebaut, Hannibal überquerte die Alpen mit Elefanten. Die Wikinger entdeckten Grönland. Und Nord-Germanien lag NICHT unter Wasser. Mit der Klimalüge wird gut Geld verdient. Fragt mal Al Gore !
Pardon, aber „einfach Wetter“ ist denn doch etwas zu einfach, John Snow. Aber ansonsten haben Sie meine Zustimmung: Wetter und Klima sind zwei verschiedene paar Schuhe. Und zum Wechsel der Warm- und Kaltzeiten auf diesem Globus füge ich Ihren Beispielen noch eines hinzu: Grönland hat seinen Namen deshalb, weil es mal eine grüne Insel war. Was der Mensch zum Wechsel des Klimas tatsächlich beiträgt, ist wie Lesen im Kaffeesatz – kann sein, oder auch nicht… 😉
„Grönland hat seinen Namen deshalb, weil es mal eine grüne Insel war. “ ja vor 3 Millionen Jahren aber da lebten keine Wikinger …….
Wer wusste damals was grün ist ? Ihr Großvater ?
Im Juli 1994 hatten wir mehrere Tage um 30 Grad an der dänischen Nordseeküste! Das hat Seltenheit! 1994 und 2003 waren die schönsten Sommer für Sonnenanbeter!!!
2018 scheint auch mal wieder so ein herrlicher Sommer zu sein. Zumindest bis jetzt. Es hat seit Wochen nicht geregnet, man spricht auch schon wieder von großen Ernteausfällen und frühreifen Feldern.
Die Wasserfässer sind leer, Rasenflächen völlig braun und vertrocknet. In einigen Gebieten ist das Gießen von Rasenflächen untersagt aufgrund stark sinkender Wasserstände.
„Herrlicher Sommer“
Ernst gemeint?
Die negativen Auswirkungen führst Du ja selbst auf. Also ich kann daran nichts herrliches erkennen….
tja…. vertrocknete Rasenflächen hat man auch nur wenn man Rasen wässert und kurz hält. Gesunder kraftvoller Rasen der von Anfang an nicht gewässert wird, bildet deutlich tiefer gehende Wurzeln aus. Wenn man dann noch dem Rasen die Möglichkeit lässt in den Halmen Wasser zu speichern indem man für eine gesunde Halmhöhe (8-12 oder 15 cm) sorgt dürfte der Rasen kaum austrocknen. Und zu einem gesunden Rasen gehören auch ein paar Kennst-mich-Blümchen und Löw-mich-zahm 🙂
1983 im Juli und August in Hamburg z. B. nur ca 8 Regentage, gesamt ca 20 l/qm. 1975 sehr trocken von Juli-Anfang September, nur mitte Juli an wenigen Tagen viel Regen. Juli 1941 in Hamburg 7 Tage in Folge über 32°(Quelle Wetteronline.de)! Ausserdem der Sommer 1947 und 1911.
1983 während meiner RS hatten wir in den 17 Wochen nur 1x Regen. Für mich der extremste Sommer.
bei uns in Reichshof waren am 7.08.2018 die höchste temperatur des jahres 2018 gemessen in brüchermühle
Mir ist kalt!
Ich muss die Klimaanlage mal was runterdrehen.
1947 fehlt hier noch.
https://ga.de/bonn/stadt-bonn/das-jahr-der-grossen-duerre_aid-44187331