Hochdruckgebiet mit Luftdruckrekorden
Wir sind es schon gewohnt – von diesem Herbst und Winter. Ein Hoch löst das andere ab. Jetzt nach Weihnachten legt sich ein sehr starkes Hochdruckgebiet über West- und Mitteleuropa. Es trägt den Namen YÖRN und liegt momentan mit Zentrum über Nordfrankreich und den Benelux-Staaten. Am Mittwoch und am Donnerstag dehnt sich das Hoch mehr und mehr über Deutschland aus. Schon aktuell sind die Luftdruckwerte beachtlich und liegen zwischen 1016 Hektopascal und 1044 Hektopascal im Südwesten in Freiburg. Zum Vergleich, der Normalluftdruck auf Meeresniveau beträgt 1013 Hektopascal.
Laut Prognosekarten werden in den nächsten Tagen Luftdruckwerte von bis zu 1046 Hektopascal erreicht, so zum Beispiel am Mittwochmittag über Rheinland-Pfalz.
Ein Blick in das Kachelmannwetter-Archiv zeigt, wir bewegen uns momentan im Bereich der absoluten Rekordwerte, die luftdruckmäßig bei uns möglich sind. So liegt der Rekordwert für Freiburg zum Beispiel bei 1048,1 Hektopascal und stammt aus dem Jahr 1959, genaugenommen vom 15. Februar 1959.
Wir sind also momentan nur wenig davon entfernt. Ein Blick auf das Barometer ist auf jeden Fall lohnenswert. Es dauert, bis dieses fette Hochdruckgebiet wieder vertrieben wird. So fällt – zumindest im Westen und Süden Deutschlands bis Silvester/Neujahr kein Regen oder Schnee. Es geht also mit Nebel und Sonnenschein sowie trockenem Wetter weiter.
Über den Autor
Peter Hinteregger
Geboren 1968 in Vorarlberg/Österreich. Seit über 20 Jahren Meteorologe bei Jörg Kachelmann.
Hallo,
ich habe in alten Wetteraufzeichnungen rumgestöbert und im Februar 1821, um den 6. bis 9., gab es über Mitteleuropa ein gewaltiges Hoch. Ich habe den Luftdruck für ein paar Orte grob auf Meereshöhe reduziert: Das Maximum lag im Bereich von rund 1050 (Paris, Klagenfurt), über 1051 (Strasburg, Regensburg), 1052 (Karlsruhe) bis 1053 hPa (Braunschweig), usw.. Das absolute Maximum lag über dem Ruhrgebiet.
Quellen, auszugsweise (weitere findet man per Suchmaschine ganz schnell):
Philipp Stiefel, Jahrbuch der Witterungs- und Himmelskunde für Deutschland im Jahre 1840
Heinrich W. L. Lachmann, Flora brunsvicensis, 1827
Viele Grüße,
Frédéric Boutelant
P.S.: Die Maßeinheiten damals waren die französischen: 1 Zoll = 2,7072 cm, 1 Linie = 2,256 mm, ein Punkt = 0,188 mm.
P.P.S.: Die Luftdrücke wurden nicht reduziert, d.h. ich habe eine Standatmosphäre bzw. 1 hPa pro 8 m angenommen.