Berlin: So war der April 2016
Nachdem Petrus in den ersten Tagen des Monats mit Temperaturen über 20 Grad losgelegt hat, ging der April verhalten weiter. Über Wochen hinweg gab es Höchstwerte meist um 15 Grad – nicht kalt, aber auch nicht übermäßig warm, sondern eben durchschnittlich. An die letzte Woche erinnern sich die Berliner noch am besten: Morgens an der S-Bahn-Station war Frieren bei knapp über 0 Grad angesagt, tagsüber wurden kaum mehr als 10 Grad.
Astronomisch betrachtet erwarten wir die kühlen Phasen eher Anfang des Monats und die Frühlingsgefühle eher gegen Ende. Dann steht die Sonne höher bzw. länger am Himmel. Die atmosphärischen Strömungen und Luftmassen lassen sich davon eben wenig beeindrucken, wie letzte Woche am Ausbruch der kalten Polarluft mit der kühlen Phase zu merken war.
Zumindest ließ sich die Sonne fast jeden Tag blicken – am dunkelsten waren die Tage vom 10. bis 12. April, als nur wenige Sonnenminuten an einem ganzen Tag verbucht werden konnten. Ansonsten wurde das Monats-Soll für die Sonnenscheindauer im April erfüllt, bezogen auf den Klima-Durchschnitt von 1981-2010. Diese 30-jährige Referenzperiode dient auch bei anderen Vergleichen zum Klimaschnitt.
Die Durchschnittstemperatur lag mit 9 Grad ebenfalls im „Normalbereich“ für April. Sie wird aus allen stündlich aufgezeichneten Messwerten gebildet, hat also nichts mit Tageshöchst- oder Tagestiefsttemperatur zu tun.
Die höchste Tageshöchsttemperatur erreichten wir am 4. April mit 24,1 Grad am Kaniswall, am kältesten blieb es am Sonntag vergangener Woche (24. April) mit nur 9,1 Grad in Dahlem.
Beim Betrachten der Niederschlagssummen fällt auf, dass insbesondere die Mitte und der Osten Deutschlands teilweise viel trockener blieben als im Klimaschnitt. Berlin mit rund 30 Liter Niederschlag im April 2016 liegt nur wenig unter dem Klimawert (34 Liter), ein Unterschied von 1 bis 2 Regentagen – oder einem kurzen, kräftigen Schauer. Insofern fiel der April auch hier „normal“ aus.
Vielleicht war die kühle Phase letzte Woche mit den Graupel- und Schneeregenschauern die „Quittung“ für den deutlich zu warmen Dezember 2015? Man kann nicht von einem aufs andere schließen.